«Reserva faunística» klingt ziemlich hochtrabend für dieses Stück Strand, welches den Seelöwen in der Hochburg des Massentourismus geblieben ist. Irgendeine Erläuterung zu den Tieren sucht der interessierte Tourist vergeblich, wenn er sich in die hinterste Ecke des Hafens vorgekämpft hat. Dort steht man dann am Straßenrand vor einem Gitter, das den Richtung Hafenbecken gehenden, reichlich verschmutzten Strandabschnitt wohl vor allzu zudringlichen Neugierigen abschirmen soll. Mit mäßigem Erfolg. Während meiner Bemusterung der Meeressäuger hatte sich ein Hund das Gitter offenbar irgendwie umgangen und kläffte jeden einzelnen der — immerhin — bestens zu bestaunenden Seelöwen geradezu irrwitzig an. Die argentinischen Touristen schien das herzlich wenig zu stören. Richtet man den Blick über das Wasser taucht links die Hafensilhouette auf, weiter rechts die Skyline Mar del Platas mit den dreißigstöckigen Hochhäusern, auf dem Wasser zahlreiche Schiffe mit Kurs Richtung Hafen. Dreht man sich um, verbirgt eine kilometerlange Betonmauer den Blick Richtung offenes Meer. Der Gesamteindruck — nun — der hat schon irgendwas. Aber bitte nicht an Artenschutz oder so denken. Und ach ja, wer sich doch auf den Weg machen will, sollte das besser mit Fahrrad oder Auto versuchen. Sonst wartet nämlich ein langer und harter Weg.