Baasee

Der Weichsel-​Eiszeit verdanken wir den einstigen Toteiskörper, der nach der Schmelze das Loch für den heutigen Baasee (58 m NN) hinterließ. Weitere 7 m höher befindet sich zudem das Baasee-​Moor. Es wird sukzessive renaturiert. Die wasserentziehenden Fichten werden nach und nach entfernt, der Entwässerungsgraben geschlossen. So kann sich die natürliche Vegetation langsam wieder breit machen. Der Wanderweg und die Lehrpfade rund um den See laden zum Erkunden und verweilen ein. Die Wege sind gut befestigt. So kann man auch im Herbst bei matschigem Laub den Spaziergang wagen. Dann nämlich sind die Heerscharen von Menschen verschwunden und man kann dem Klang der Natur lauschen. Der Mischwald zeigt sich mit einem prächtigen Farbspiel und die letzten Sonnenstrahlen zaubern eine tolle Lichtstimmung.

Schon Fontane war von ihm begeistert und beschrieb ausführlich in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg diesen zauberhaften Ort. Er liegt mitten im Wald, der idyllische Fleck strahlt Ruhe aus. Ins Wasser ragende Baumskelette und bemooste Wurzeln geben ihm etwas Verwunschenes.
Er ist beliebtes Ausflugsziel. Vor allem am Wochenende reißt die ewig lange Autoschlange in Richtung Sonnenburg nicht ab. Fontanes Wege können heute sogar mit dem Auto erkundet werden. Für ganz Faule führt der neu sanierte Forstweg genau bis an den See. Wanderfreunde können von Bad Freienwalde aus auf dem Siebenhügelweg den Baasee erreichen (4,5 km) bzw. von Altranft durch den Wald (5km) in Richtung Sonnenburg spazieren.
Es ist ein ziemlich dunkles Fleckchen Mischwald, die Vegetation ist trotz zweiwöchigem Sonnenschein noch sehr dürftig. Da die Bäume um den See sehr dicht stehen, fällt kaum Licht hindurch und lässt nur ganz langsam die Natur erwachen.
Rund um den See finden sich viele Hinweisschilder, ein dendrologischer Lehrpfad führt um ihn herum. Vor etwa 120 Jahren wurden hier fremdländische Baumarten angebaut. Zu ihnen gehören der Bestand mit Riesenlebensbäumen (gepflanzt 1888, heutige maximale Höhe 34 m) sowie der mit Douglasien (ebenfalls 1888 gepflanzt). Hier steht der höchste Baum Brandenburgs mit einer Höhe von 48,2 m. 1914 erfolgte der Anbau fünf Jahre alter Japanischer Magnolien. Ihre Höhe beträgt derzeit 30 m.
Ein Badesee ist er wohl nicht, denn Sagenhaftes wird sich hier erzählt:
In der Martinsnacht zum 12. November soll mitten auf dem Baasee ein seltsamer Feuerschein leuchten. Dann geht der weiße Wassernix dreimal um den See herum. Er ist so hell und deutlich, dass alle Leute, die am Martinstag zuvor niemanden betrogen haben, ihn deutlich sehen können. Aber nur auf kurze Zeit, dann verschwindet er mit großem Gezisch in den Fluten. Es geht das Gerücht, der Wassernix sei der Geist eines bösen Raubritters, den in grauer Vorzeit ein Bauer wegen seiner Grausamkeit erschlagen habe. Nun geht der Ritter im Baasee um und rächt sich, indem er Badende bei den Füßen packt, sie in die Tiefe zieht und ihnen anschließend das Herzblut aussaugt. Deshalb wird der Baasee noch heute als Badestelle gemieden.
Für Wandermüde ist gleich am Baasee eine kleine Waldschenke, dort wird für alle Süßschnäbel frischgebackener Kuchen serviert oder für die Herzhaftesser dicke Stullen mit Wildschweinschmalz.
Ich muss ihn nicht haben, den touristischen Trubel, ziehe ein romantisches Picknick direkt am See vor.