Ballettstudio Ladoré

Meine Tochter findet den Unterricht klasse und geht seit 3 Jahren gerne hin!
;-)

Ich wollte nicht, dass meine kleine Tochter zum Ballett geht. Das wollte sie selbst. Und diskutieren war zwecklos, das hab ich bald gemerkt, und überhaupt ist es ja ihre Sache, sich eine Freizeitaktivität auszusuchen. Also kein Judo…
Dafür ist sie jetzt mit großer Begeisterung jede Woche eine Stunde bei Madame Claudia Maluenda zum Unterricht. Madame nimmt den Ballettunterricht sehr ernst. Aber da entspricht sie genau der Einstellung meiner Tochter, die nimmt ihn auch ernst. Die kleinen Mädchen müssen sich eine Stunde lang voll konzentrieren und eifrig mitmachen, und wenn Mme. ungnädig und unzufrieden ist, dann merkt man das.
Immerhin: Es wird nicht gebrüllt, der Ton ist mitunter kühl, aber immer zivil. (Oft ist er auch sehr nett, es ist nicht etwa so, dass die Besitzerin die Kleinen nicht mag, im Gegenteil– sie ist allerdings ehrgeizig.)
Nach kurzer Zeit dort konnte die Kleine schon den Unterschied zwischen «rechts» und «links», das habe ich selbst glaube ich erst in der Grundschule gelernt, oder wars noch später? :-) Die Anforderungen sind hoch. Immerhin: Mme achtet darauf, dass die Übungen den köperlichen Möglichkeiten angemessen sind, das ist positiv.
Auch die Eltern werden gern in jenem ernsten Ton ermahnt, der Handarbeitslehrerinnen, katholischen Religionslehrerinnen und offenbar auch Ballettlehrerinnen natürlich zu eigen scheint. Man darf nicht mit Strassenschuhen auf die blanken Dielen des Tanzraumes. Man muss leise sein während der Stunden, die Mädchen müssen die Haare zu Zöpfen zusammengebunden haben und noch vieles mehr… Übrigens kann man bei dem Unterricht nicht zuschauen, die Eltern sitzt in einem mit Vorhängen abgeteilten Vorraum und hört die Stunde nur mit.
Klingt schrecklich, gell? Aber meiner Tochter — und den meisten anderen Mädchen — scheint’s zu gefallen. Und wenn es nichts ist für das Kind, dann merkt man das sehr schnell.
Für mich z.B. wär es nichts, woebei ich allerdings ohnehin kein Kind und auch abgesehen davon nicht wirklich fürs Ballett prädestiniert bin … Deshalb geh ich solange in den Buchladen in der Kirchstrasse und komm erst wieder, wenn die Stunde vorbei ist, um eine strahlende Tochter entgegenzunehmen, der es wieder mal ganz doll Spass gemacht hat, eine Stunde lang hart zu arbeiten udn dabei ganz brav zu sein, und das nicht nur, weil es hinterher dafür zwei Gummibärchen von Mme gibt.
Wenn ich das von ihr verlangen würde, sich so gut zu benehmen, wäre die Hölle los. Aber ich würde auch nie diesen Ton hinkriegen, den man dafür braucht — die Tonlage, die zu einem Dutt und ganz geradem Rücken passt. Hab ich ja auch beides nicht.