Bier-Stübl

Weihnachtsfeiern wollen nicht
so schnell enden, doch wenn diese mitten in der Woche liegen und am Kutschi
enden, müssen sie fast zwangsläufig früh enden. Die umliegenden Bars klappen
um 22Uhr die Bürgersteige hoch und wollen mit dem partywütigen
Weihnachtsfeiervolk nichts zu tun haben. Schnell landet man ungewollt
auf der Straße. Ohne Alkohol, ohne Dach über dem Kopf und mitten im schönsten
Schneesturm. Trotzdem möchte man nicht so
früh nach Hause. Was sollen denn die Leute denken? Dass die Weihnachtsfeier so
schlecht war? Also muss eine Lösung gesucht werden. Die Lösung ist natürlich eine
altberliner Kneipe. Hier sammeln sich die abends Gestrandeten, auf der Suche
nach Alkohol. Draußen begrüßt einen die gewohnte altdeutsche Schrift und beim
Türöffnen kommt einem ein Schwall feinster alter Rauch entgegen. Die Stimmung ist prima. Man
wird von bereits leicht bis stark alkoholisierten Männern begrüßt und steigert
als Frau die Frauenquote immens. Denn eine weitere hat sich hier nicht hin
verirrt. Nur die fachkundige Wirtin, die hier aber ganz freiwillig Bier
auszuschenken scheint, steht ganz unverirrt hinter dem Tresen ihren Mann. Der Alkohol ist billig. Was
für eine Wohltat nach der bitterkalten Herumirrerei im Schneegestöber. Kurze
kosten 1,70Euro, die Bierauswahl ist grandios und selbst Cocktails und
Longdrinks werden von 2,50−4,50Euro angeboten. Das Portemonnaie ist noch zu
voll. Es wird nicht machbar sein, dass gesamte Geld bei diesen Preisen zu
vertrinken. Schnell noch einen der drei hungrigen Spielautomaten füttern. Wenn
man schon mal in so einer authentischen Kneipe ist, muss man auch alles
mitnehmen. Außerdem ist das eine #GuteTat für die Leber. 2,50Euro weniger für Alkohol,
2,50Euro weniger Entgiftungsleistung