Partygedröhn im Landschaftsschutzgebiet. Der Berliner Plötzensee ist bekannt wegen seiner bürgerfeindlichen Totaleinzäunung, angeblich um die Ufer vor Zerstörungen zu schützen. Um den Plötzsensee gibt es reichlich Verbotsschilder, die das Eislaufen und Baden verbieten sowie Hinweise zum Naturschutz. Das ist teilweise verständlich, weil am Plötzensee reichlich Wasservögel ihre Nester haben. Neben Enten, Graureihern und Blässhühnern sind im umliegenden Park zahlreiche Waldvögel ansässig wie Spechte, Eulen und weitere. Am Ufer des Sees gibt es einige Bereiche, die mit Bojen und schwimmend verankerten Baumstämmen vor dem Eindringen von Ruderbooten und Badenden geschützt sind. Hier gibt es einen Schilfbewuchs, der dort lebenden Wasservögeln Brutstätten und Zuflucht bietet. Das rechtfertigt aber keine Verbote, auf dem See Eis zu laufen oder im Sommer darin zu baden und schon gar nicht, den See im öffentlichen Bereich komplett einzuzäunen. Rund um den See gibt es Rasenflächen, die im Sommer zum Verweilen einladen. Dieser idyllische Ort, der von den Tiergartener und Weddinger Bürgern als Erholungsgebiet sehr geschätzt wird, machte in jüngster Zeit verwirrende Wandlungen durch. Der Zaun um den See, der die Bürger davon abhalten soll, ihn zum Baden oder Eislaufen zu nutzen, weckt vor allem die Vermutung, dass der Bezirk die wirtschaflichen Interessen des Betreibers des Standbads verteidigt. Dieser Eindruck wird durch eine Cocktailbar, die auf dem Stand des Stradbads Plötzensee eingerichtet wurde, verstärkt. Denn diese beschallt das Gebiet des Plötzsensees an manchen Abenden neuerdings mit lauter Musik und penetranten Bässen, so dass ein ruhiges Abhängen auf den Rasenflächen und auf der Terrasse am Plötzsensee oder lauschige Spaziergänge dann nicht mehr möglich ist. Sollte dies tatsächlich vom Bezirksamt genehmigt sein oder dem Umweltamt bekannt sein? Vom 17.7– 19.7. findet dort die XXL-Party statt. Die Cocktailbar hat bis mindestens 2 Uhr geöffnet. Auf dem Gelände haben Gäste die Möglichkeit, Zelte aufzustellen. Der Musikmix und die Lautstärke erinnern an die Love Parade. Schilder am Seeufer, die auf ein Landschaftsschutzgebiet hinweisen und Bilder von Eulen oder Fischadlern zeigen, wirken in diesem Zusammenhang seltsam. Das rücksichtslose Verhalten der Betreiber des Strandbads Plötzensee erzeugt eine unangenehme Stimmung.