DocMorris

Ich weiß ja nicht, ob ich gerade so etwas wie das Gegenteil eines Deja Vu’s durchlebe und in meine Zukunft als dauer-​nörgelnder Rentner in beiger Anglerweste schaue, aber mir hat es heute bei Doc Morris am Strausberger Platz nicht so gut gefallen.
Penicillin wurde mir verschrieben, ich schickte mich an es hier zu holen. Ob meines jugendlichen Alters noch nicht so ganz vertraut, schaute ich die Verkäuferin etwas fragend an, als sie mir die Packung gab. Sie erkannte den Wink direkt und verriet mir: 3 mal täglich bzw. immer in gleichgroßen Abständen. Dass ich das Zeug also spiegelbedingt alle 8 Stunden einnehmen soll hab ich dann verstanden. Mehr wollte sie mir aber nicht mehr mitteilen. Also musste ich die belegten Stimmbänder auspacken und fragen, ob vor nach oder zu dem Essen. Mit großen Augen schaute sie mich an. Ja vor dem Essen. Ok, und wieviel? Kurz nachgeschaut 1 Stunde.
Vlt. bin ich ja auch grad falsch gewickelt, aber irgendwie sollte ich doch nicht nachfragen müssen, wie ich Medikamente einzunehmen hab?
Nennt mich kleinkariert, Spießer, Wutbürger oder den Jürgen Trittin von Qype. Mir egal, dafür gibts einen Stern!

Angefangen als eine Versand-​Apotheke, hat DocMorris mittlerweile einige Filialen in Berlin eröffnet. Ich gehe eigentlich ja nur bei Bedarf in die Apotheke. Und einmal war ich bei dem DocMorris hier in Friedrichshain, und war beeindruckt bei der Bedienung. Freundlich, behilflich und schnell. Genauso will man behandelt sein, wenn man wegen Krankheit selber schon so eine schlechte Laune hat.