Friedhöfe Bezirksamt Köpenick Waldfriedhof Oberschöneweide

STILL RUHET DER WALD
In dieser Erde mag ich mich weiden, fern ab von Mühsal, Weh und Leiden.
Scharffenbergs sonntäglicher Gang fand Einkehr in diesem Hort des Friedens. Unter der frühlingshaften Sonne des Märzen, ganz offen an Geist und am Herzen. Oh, welch rührsam Ruh und Stille, flüstert ihm sein letzter Wille. Kein Ort für Leben oder Streben, der Herr gabs und hat ein Recht auf Nehmen.
Die Birke wars und nicht die Weide, die liebte ich in jener Heide. Und gläubig strebt mein Sonntagsblick, will bleiben und nicht mehr zurück.
Zwanghaftes Reimen führt nicht (zwangsläufig) zu einem ehrbaren Resultat. Aber darauf kommt es mir gar nicht erst an. Ich will meine Demut spüren, Halt suchen in der sanften Melodie, die der laue Wind durchs balsamene Geäst fiedert.
Die Mutter spielt mit ihrem Kinde, dabei die Birke, nicht die Linde. Linde, lind, mild — schöné zarte Worte fallen mir aus dem Gedankensack, der sich daniederbeugt in Ehrfurcht und Gnade.
Wie klein und unbedeutend messe ich mich an soviel Gelebten, Gestorbenen und Toten. Die bedeckt von Sand und Stein verrotten und mit den Würmern Halma spielen.
Gib mir noch Zeit, oh Herr — zu graben einen Platz auf Erden. Lass mich die Weil noch suchen, einen Ort zu finden. Erst wenn du meinst, es ist soweit, erst dann, werd ich mich an Dich binden.
In solch Umgebung vereinen sich in mir Vergänglichkeit und Hinlänglichkeit. Der Sarg als Fötus, als fruchtgewässerter Mutterkuchen. Eine abstrakt/​abstruse Vorstellung, die mir die Reinkarnation als weiterführender Gedanke der genetischen Kausalität immer näher bringt. Aber einen Trost will und kann ich selbst darin nicht finden. Zu nah bin ich mir und dem HEUTE. Und heute ist Sonntag und nah ist mir das Leben und die Ehrfurcht vor dem Sterben.
Ruhet still, ihr Toten, in diesem wunderschönen Wald. Auch wenn ich keine Eil hab, komm ich dennoch bald.
Fazit: Waldfriedhöfe haben einen besonderen Stellenwert im Sachgebietsressort Ruhestätten. Trotzdem magnetisiert mich die elegische Aura des Todes nicht übermäßig. Eher mal als Abstecher ins Reich der Besinnung. Das Leben ist nur ein Moment, der Tod eine Ewigkeit. Also bleib ich (erstmal noch) beim Moment. In Memento Glorium.

STILL RUHET DER WALD
In dieser Erd mag ich mich weiden, fern ab von Mühsal, Weh und Leiden.
Scharffenbergs sonntäglicher Gang fand Einkehr in diesem Hort des Friedens. Unter der frühlingshaften Sonne des Märzen, ganz offen an Geist und am Herzen. Oh, welch rührsam Ruh und Stille, flüstert ihm sein letzter Wille. Kein Ort für Leben oder Streben, der Herr gabs und hat ein Recht auf Nehmen.
Die Birke wars und nicht die Weide, die liebte ich in jener Heide. Und gläubig strebt mein Sonntagsblick, will bleiben und nicht mehr zurück.
Zwanghaftes Reimen führt nicht (zwangsläufig) zu einem ehrbaren Resultat. Aber darauf kommt es mir gar nicht erst an. Ich will meine Demut spüren, Halt suchen in der sanften Melodie, die der laue Wind durchs balsamene Geäst fiedert.
Die Mutter spielt mit ihrem Kinde, dabei die Birke, nicht die Linde. Linde, lind, mild — schöné zarte Worte fallen mir aus dem Gedankensack, der sich daniederbeugt in Ehrfurcht und Gnade.
Wie klein und unbedeutend messe ich mich an soviel Gelebten, Gestorbenen und Toten. Die bedeckt von Sand und Stein verrotten und mit den Würmern Halma spielen.
Gib mir noch Zeit, oh Herr — zu graben einen Platz auf Erden. Lass mich die Weil noch suchen, einen Ort zu finden. Erst wenn du meinst, es ist soweit, erst dann, werd ich mich an Dich binden.
In solch Umgebung vereinen sich in mir Vergänglichkeit und Hinlänglichkeit. Der Sarg als Fötus, als fruchtgewässerter Mutterkuchen. Eine abstrakt/​abstruse Vorstellung, die mir die Reinkarnation als weiterführender Gedanke der genetischen Kausalität immer näher bringt. Aber einen Trost will und kann ich selbst darin nicht finden. Zu nah bin ich mir und dem HEUTE. Und heute ist Sonntag und nah ist mir das Leben und die Ehrfurcht vor dem Sterben.
Ruhet still, ihr Toten, in diesem wunderschönen Wald. Auch wenn ich keine Eil hab, so komme ich doch bald.
Fazit: Waldfriedhöfe haben einen besonderen Stellenwert im Sachgebietsressort Ruhestätten. Trotzdem magnetisiert mich die elegische Aura des Todes nicht übermäßig. Eher mal als Abstecher ins Reich der Besinnung. Das Leben ist nur ein Moment, der Tod eine Ewigkeit. Also bleib ich (erstmal noch) beim Moment. In Memento Glorium.

1902 wurde der Waldfriedhof Oberschöneweide in Auftrag von Emil Rathenau dem Gründer der Allgemeinen Elektricitäts-​Gesellschaft kurz AEG genannt, angelegt. Der 57.338 qm große Friedhof steht inklusive der dazugehörigen Gebäude und einiger Grabmäler unter Denkmalschutz.
Das älteste Grabmal des Friedhofs ist das der Familie Rathenau wo Erich, Emil + Mathilde und Walther Rathenau begraben sind.