Etwas erschöpft, aber doch rundum zufrieden sitze ich nun wieder an meinem PC, nach einem sehr frühen und sportlichen Morgen. Ich habe nämlich am Havellauf teilgenommen. Dieser wird seit 18(?) Jahren von Berlins«Lauf-Ikone» Bernd Hübner veranstaltet, der schon den Berlin Marathon zu einem der beliebtesten Läufe Deutschlands gemacht hat. Die Laufstrecke führt 13,7 km am Wasser entlang und ist alles andere als die sonst üblichen Massenveranstaltungen in Berlin. Der Weg erlaubt Blicke auf die Havel, die Pfaueninsel und die Sacrower Kirche und Wald, viel Wald. Es sind nur 800 Läufer zugelassen, was die angenehm schattigen, aber schmalen Waldwege schont sowie das Wohlbefinden der Läufer erhöht. Gestartet wird um 9 Uhr morgens mit Blick auf den Flensburger Löwen. Sympathisch«abgeflatterter» Läuferblock in «Top-Ten”-Läufer, Profis(unter 1 Stunde), Könner(unter 1:20) und Genießer(über 1:20). Der Block der«Genießer» überwiegt deutlich. :-) Ich bin nicht so fit, wie ich es mir gewünscht hätte und bei dieser Hitze erscheint jeder Kilometer doppelt so lang. Mir fehlt zwischen Kilometer 1 und 7 ein Getränkestopp, und das Wasser neben mir glitzert so verführerisch. Dann kurz vor der Wende, bei Kilometer 1989(kleiner Vertipper) — kurz vor Kilometer 7 endlich WASSER, das ich ausgiebig über mich drüber und in mich hinein gieße. Ein Bild für die Götter, aber die sind nicht dabei. Tückische Wurzeln und versteckte Hügel auf der Strecke lassen die Läufer stöhnen. Immer wieder gibt es jedoch anspornende Zuschauer, die behaupten, man«sähe ja noch sehr gut aus» oder ähnliche Lügen. Da, der Löwe — nur noch wenige Meter. Ich bin sehr erleichtert und kann leider keinen beeindruckenden Endspurt mehr einlegen. Mit meinem rechten Handgelenk schlage ich an und höre meinen Transponder piepen. Kurz darauf weiß der sympathische Moderator, wer ich bin und brüllt laut ins Mikrophon«HeiFisch ist jetzt auch im Ziel und ja, man könnte es sogar noch«joggen» nennen, was sie da macht!» Vielen, vielen Dank. Insgesamt fand ich den Lauf sehr schön. Die Strecke war trotz Hügeln sehr angenehm, kein glühender Asphalt und keine 20.000 Menschen. Jeder Teilnehmer erhält eine feine Medaille am Band(vorn: Schloss auf der Pfaueninsel und hinten: Logo des Sponsors xxx-xxx Malermeister GmbH). Sehr hübsch. Es fehlte bei der Hitze noch ein Wasserstand, aber das wäre mein einziger Kritikpunkt. Als Highlight zum Schluss bin ich noch in die Havel gesprungen und habe mir den Havellauf regelrecht abgeschwommen. Das ist nicht zu toppen!