Johann-Peter-Hebel-Schule

Ich kann mich der Vorrednerin nicht anschließen. Es tut mir leid, dass Ihr so eine schlechte Erfahrung gemacht habt. Aber hier ist meine Gegendarstellung:
Meine Tochter ist seit dem 8.2015 im Hort. Sie musste vor der Einschulung schon hin, weil keine Mutter der Welt sooooo viel Urlaub hat für die Betreuung. Der vermeintliche Nachteil war ein extremer Vorteil. Jeden Tag präsentierte sie eine neue Freundin ;) Bei der Einschulung kannte sie dann schon alles und fühlte sich wohl. Nun hat sie auch noch eine sehr nette Lehrerin, die auf die Kinder eingeht und meiner Meinung nach einen tollen Job macht. Die anderen Lehrer kenne ich noch nicht, scheinen dem Kind aber auch sehr zuzusagen. Großartig sind auch die Erzieher.
Die Organisation der Schule scheint völlig durchdacht und auch so habe ich den Eindruck, dass die Kinder sich wohlfühlen. Schön, dass meine Tochter hier sein darf.

Klein «I» ging bis vor kurzem hier hin.
Die Süße ist ein cleveres Ding, verfügt über ein freches, angenehmes Selbstbewusstsein und eine Mama, die sich kümmert.
Gott sei Dank.
I wurde ruhiger. Und erinnerte die Mama des abends mehrmals an den Wecker, dass dieser ja gestellt sei! Sie dürfe nicht zu spät sein!
Und eines Tages passierte es.
Der Wecker klingelte nicht.
Und I war schier aufgelöst, als sie vor Mamas Bett stand.
Der Weg in die Schule glich einem Kampf gegen die Zeit.
Davon abgesehen, dass kaum ein Mensch sich so einen abrupten Start in den Tag wünscht: was lief hier falsch?
Das lief falsch: Die Klassenlehrerin hilt es für eine angemessene Erziehungsmethode, jene Kinder, die zu spät kamen, namentlich an die Tafel zu schreiben und mit einem traurigen Smiley zu versehen.
Mit der bekräftigenden Wiederholung der Tatsache, dass das Kind die Lehrerin SEHR SEHR traurig gemacht hätte.
Da standen sie also, die Smileys, den ganzen Tag durch.
Super, oder? Pädagogisch wertvoll, dachte sie auch «I“s Mama und sprach mit der Klassenlehrerin. WENN ein Smiley vorn stehen sollte, dann das ihre, nicht das der Tochter. Denn schließlich sei es Schuld der Eltern — besonders bei Kindern der 1. Klasse.
Nein. Dies sei schon richtig so.
Als später eine Schulaufführung der «Bremer Stadtmusikanten» statt finden sollte, berichtete I traurig über einen Klassenkameraden, dem durch die Lehrerin die Sprechrolle abgenommen wurde, da er ja nicht fähig sei, deutlich zu sprechen. Vor der gesamten Klasse.
I lernte auf Vorschlag ihrer Mama daraufhin mit dem kleinen Mann.
Und: ich habe ihn gesehen. Er war so was von fabelhaft, er spielte einen der Räüber, er sang lauthals und tanzte und schunkelte, als wär er dazu geboren.
Nur, bei seinem Satz, da nuschelte er verschüchtert.
Wundert es jemanden?
I hat nun die Schule gewechselt. Und freut sich jeden Tag aufs Neue, was Schönes übers Leben zu lernen.
Sorry, für meine Worte, aber wenn es die kleinen Menschen angeht, platzt mir gern Mal die Hutschnur.