Kunstgriff

Oje. Wenn sich weibliches Wollen an der normativen Kraft allen Faktischen reibt, kann das ein übles Ende nehmen. Wovon ich schreibe??.Erst wenn man sein Augenpaar in Höhe der eigenen Knöchel bringt, kann man in diesen Kellerladen etwas von dem angebotenen Sortiment erahnen. Ganz Mutige — wie ich z.B. — quetschen sich dann noch durch die enge Tür steil abwärts auf viel zu kurzen Treppenstufen.
Eigentlich wollte ich in diesem schrägen Souterrainladen die vielgerühmten Kunstkekse der Keks-​Queen Heike Jederlein kaufen. Aber 9,90 Euro für ein 10×10cm-Köfferchen drüschen Gebäcks in Form eines Schnurrbartes erschienen mir dann doch etwas zu viel. So gut können Schnurbärte gar nicht schmecken, auch nicht die aus Teig. Wenn es wenigstens für einen guten Zweck wäre. Die Mitarbeiterin vom «Kunstgriff», die ich aus ihrem Mittagsschlaf gerissen hatte, schien mich flehentlich anzusehen. Kauf doch…
Aber wenn das Sortiment doch sch., nah sagen wir mal schwach ist und man auch mit ganz viel gutem Willen nichts geeignetes finden kann ist es schon ganz schön blöd und frustierend für die Ladeninhaberin und auch für mich. Ich bin sonst wirklich nicht so. hartherzig. Eine Weilehabe ich noch das Sortiment geprüft. Portemonaies aus Tetrapak — klingt nicht so Übel wie es aussieht.
Mein Entschluss steht fest, Das Geld, was ich hier eingespart habe, werde ich in Käsekuchen investieren.