Kurt-Schwitters-Oberschule

Die Schule war sehr schön wo ich dort war. Die Lehrer waren sehr anagiert und haben Spaß am lernen vermittelt. Würde Sie weiter empfehlen.

Es ist nicht leicht Direktorin einer gefragten Schule zu sein. Es kommen am Tag der offenen Tür einfach zu viele Eltern. All die Eltern, die auf der Suche nach einem Abitur light für ihr Kind suchen, das für die erste Wahl Gymnasium zu geringe Aufnahmechancen haben. Davon scheint es sehr viele Kinder in Mitte zu geben.
Aus Elternsicht wirkte der Infoabend ein wenig wie ein Fußballspiel, bei dem man durch ein ganz dummes Versehen in den falschen Fanblock geraten ist: Hoffentlich gibt die Stimmung nicht, denkt man unaufhörlich.
Zu bieten hat die Schule auf den ersten Blick nicht viel. Sie ist sehr groß, 6 Klassen werden in der 7. Klasse aufgenommen. Wobei eine Klasse für Kinder mit portugiesischen Mutterspracheltern reserviert ist. Eine gute Idee, die Europaschule, in der Praxis habe ich weder bei der spanischen Europaschule im Friedrichshain noch bei der französischen Europaschule am Arkonaplatz irgendwelche Effekte für die eigentliche Schule bemerken können. Weitgehend bedeutet Europaschule zwei getrennte Welten in einem Haus. Aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht läuft es bei Kurt-​Schwitters ja ganz anders.
Also eine große Schule mit zwei Häusern. Diese Vorstellung löst bei mir eher Beklemmungen aus, statt Bewunderung für Big is Beautiful.
Die Auswahl erfolgt strikt nach Zensurendurchschnitt. Kann man bei klagefreudigen Eltern im Kiez wahrscheinlich auch nicht anders handhaben. Aber dennoch ein Minuspunkt aus meiner Sicht.
Man hat einen kleinen Anteil Montessori-​Freiarbeit in Form von Projekten und Eigenarbeit eingebaut. Als Trospflaster? Nicht ganz verständlich, warum man dies tut. Warum bleibt man nicht einfach beim klassischen Unterricht?
Der Vortrag brachte keine Klarheit, was Binnendifferenzierung bedeutet. Etwa auch die doppelte Benotung für jede Klassenarbeit? Die doppelte Benotung soll dem Schüler sagen: Weil Du dumm bist, gebe ich Dir noch eine zwei, aber sei gewiss, in Wahrheit war es nur ein drei. Ich sage: Applaus für diesen Geniestreich!
Positiv ist, dass die Schule keine Profilierung hat. Hinsichtlich Fächerwahl gibt es keinen Schwerpunkt Naturwissenschaften oder anderes, wie es die Gymnasien mit Startklasse 5 anbieten müssen. Und hinsichtlich Arbeitsgemeinschaften kann so eine große Schule natürlich auch viel bieten.
Obwohl vier von sechs Klassen ins Abitur wechseln und die Kurt Schitters Schule damit ein verklemmtes Gymnasium ist, nimmt der Abschnitt Duales Lernen und Praxisbezug einen großen Rahmen ein. Man hört aus dem Vortrag heraus, dass dies zu Konflikten mit den Eltern führt.
Insgesamt ist mein Eindruck aufgrund eines Infotages sehr gemischt.