Staatsbibliothek zu Berlin

The Staatsbibliothek zu Berlin (Berlin State Library) is a general research library with more than 11 million volumes and more than 2.2 millions other printing elements and special collections — occidental and Eastern manuscripts, music autographs, maps, historic newspapers, etc. The collections can be accessed on 2 sites:
1)The library at «Unter den Linden» is a historical research library (=literature in the reading room dates till the beginning of 20^th century),
2)The library at «Potsdamer Straße» is a research library of modern literature (=literature in the reading room dates from 20^th century to date).
Items in reading rooms and information sections are for general use. Anyone over age of 18 can apply for a library pass. Items can only be viewed on site, outside loan is not permitted. Prices are as follows:
Monthly ticket € 10
Annual ticket € 25
Be aware the library at Unter den Linden is closed for renovation until 21^st March 2013. I was lucky to be able to get a guided tour in the newly renovated building.

Tolle Bibliothek nur an der Logistik kann man noch ein wenig schrauben.
Achso total blöd finde ich, das ich meine alten Bücher nicht spenden durfte und das nicht, weil diese in einem miserabelen Zustandt waren (eins war faktisch weil doppelt), sonder weil sie es nicht dürfen!!!

Na ja, von wegen Zerberus. Viele (nicht alle!) sind einfach nur unfreundlich. Seit die Stabi vor einigen Jahren den kostenpflichtigen Benutzerausweis eingeführt hat, ja einführen musste, weil leider nicht genug Geld da ist, hat sich noch nicht herumgesprochen, dass damit vielleicht auch eine Dienstleistungsmentalität verbunden sein müsste.
Dennoch: Man sollte unbedingt in die Stabi gehen. Nicht um zu arbeiten, denn das geht nur bedingt, sondern um diese Kuriosität zu sehen. Man arbeitet praktisch auf einer Baustelle und sieht zugleich, dass dem Arbeiter– und Bauernstaat die Pflege der Bildung scheißegal war. Sonst hätte es nicht soweit kommen müssen, dass nun jahrelang rumrenoviert werden muss.

Ich habe meine erste Liebe wieder gesehen. Wie lange es her ist, dass ich in sie verliebt war, das darf ich hier natürlich nicht verraten, denn das würde Rückschlüsse auf das Alter der Dame erlauben und das wäre schließlich sehr unhöflich. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Schmuseblues mit ihr, auf einer Gartenparty mit Lampions und Fruchtbowle. Es war Samba Pa Ti von Santana. Ich erinnere mich noch daran, dass ich ihr kleine, zusammengefaltete Liebesbriefchen geschrieben habe (Willst Du mit mir gehen?), die allesamt erfolglos geblieben sind. Wie vermessen! Ich kleiner, schüchterner Junge und das verwegenste Mädchen der Klasse. Wir haben uns, da bin ich mir ziemlich sicher, nie geküsst.
Ich habe sie in der Menge von Leuten, die damals in die gleiche Klassenstufe gegangen sind, nicht wieder erkannt, nicht sicher und nicht gleich jedenfalls. Und als wir dann eine Weile geredet hatten und sie mir gestanden hatte, dass sie die Liebesbriefchen wie kleine Trophäen in ihr Poesiealbum geklebt und bis heute aufgehoben hat, wurde mir klar, wie viel Zeit vergangen war seitdem. Ich habe an diesem Abend noch mit vielen gesprochen, die einmal irgendeine Bedeutung für mich hatten. Der gutmütige Leistungssportler, der mir ohne böse Absicht so in den Magen geboxt hatte, dass ich zwei Tage nicht essen mochte. Das damals allseits begehrte Mädchen, das mir erklärte, dass man beim Tanzen ruhig auch mal einen Fuß zur Seite bewegen darf. Der Offizierssohn, der Schülersprecher, der kleine Revoluzzer von der Schülerzeitung. Aber die Erste Liebe, war sie auch noch so entfernt, chancenlos und abstrakt, sie war doch die stärkste Erinnerung.
Als ich vor mittlerweile auch schon einer ganzen Reihe von Jahren nach Berlin gekommen bin, gab es zwei Orte, in die ich mich ähnlich verliebte wie in das Mädchen mit dem Schmuseblues. Der eine Ort war das wilde, verruchte und verwegene Mädchen Volksbühne. Über sie habe ich hier schon geschrieben. Ich wundere mich, wie ich die Liebe zu dem anderen Ort vergessen konnte. Denn diese erste Liebe war anders. Tiefer. Ernster.
Der Altbau der Staatsbibliothek Unter den Linden ist der weniger bekannte der beiden Standorte der Staatsbibliothek. Anders als der triumphale Bau von Sharoun zwischen Potsdamer Platz und Kulturforum kennt man sie kaum. Von außen ein massiver aber neben der Humboldt-​Universität unscheinbarer Bau, entfaltet sich im ersten Innenhof eine von Efeu überwucherte Aura Jahrhunderte alter Bildung. Dieser Ort nimmt einen sofort gefangen. Und wer ihn näher kennen lernt, wird ihn lieben. Die Gänge, Säle und Treppen, die nach DDR und Bismarck aussehen, jedenfalls solange die Renovierung noch nicht abgeschlossen ist. Die Folianten, Atlanten, Enzyklopädien mit dem Geruch der Jahrhunderte. Die mechanische Schreibmaschine zum Ausfüllen der Karten. Dies alles fügt sich zu einem Gesamtkunstwerk aus Kultur, Wissen und Tradition. Man muss das erleben, wenn man es verstehen will.
Und das ist nicht so leicht.
Denn außer den Folianten, Atlanten und Enzyklopädien gibt es auch einen Zerberus. Er sitzt in seinem Glaskasten am Eingang und achtet darauf, dass nur Besucher mit gültigem Leserausweis das Gebäude betreten. Der Zerberus ist ein runder Mann mit rustikaler Berliner Freundlichkeit. Nein, es geht wirklich nicht. Es gibt Führungen. Oder Leserausweis; 30 EUR. Tut mir Leid, kann man nichts machen. Nein, auch nicht, wenn sie hier nach der Wende Leser waren. Nein, auch nicht bis zum Treppenabsatz. Ich glaube, auch wenn ich auf diese wunderschöné Idee nicht selbst gekommen bin, der Zerberus gehört zu diesem Wissenstempel wie ein Wächer in einem Fantasyroman oder Märchen, dessen Fragen man beantworten muss. Nur wer an ihm vorbeikommt, ist des Ortes würdig. Anscheinend haben die richtigen Worte gefunden, die nötige Geduld gehabt. Mit verschmitztem Lächeln, als hätte er sich selbst überlistet, verriet er die Lösung und gab den Weg frei. Wir waren würdig.