Kennedybrücke

Die Kennedybrücke kann mit Fug und Recht als Hauptbrücke Bonns gelten und ist die mittlere von drei Rheinbrücken in Bonn. Sie verbindet die Bonner Innenstadt mit der Schäl Sick, also der Beueler Seite.
(Siehe Foto unten)
Bereits im 17. Jahrhundert bestand in der Nähe bereits eine Fährverbindung über den Rhein. Erst am 17. Dezember 1898 wurde eine neue Brücke an dieser Stelle eröffnet, nachdem die damalige Fähraktiengesellschaft abgefunden worden ist und nach langen Rangeleien der Finanzierung dieses Projetes zwischen der Stadt Bonn und der Gemeinde Villich auf der anderen Uferseite (heute Beuel). Im Zuge dieser Rangeleien war die Gemeinde Villich nur gewillt den auch damals schon dürftigen und mehr als unzureichenden Betrag von 2500, — Mark für den Bau der Brücke zu leisten der 2,58 Mill. kosten sollte (selbstverständlich reichte dieser Betrag wie in Deutschland üblich am Ende bei weitem nicht aus, der Bau kostete Schlussendlich knapp 4 Mill.). Die Bonner lehnten ab, bauten die Brücke an dieser für die Gemeinde Villich ungünstigen Stelle, um eine Verbindung direkt aus dem Stadtzentrum über den Rhein zu haben und kamen damit an der rechten Rheinseite im damals noch unterentwickelten Beueler Niemandsland an. Ein Brückenmännchen, welches an der Brücke montiert ist und mit dem blanken Ar in Richtung Schäl Sick zeigt erinnert an diesen Zwist der Rheinseiten.
Nachdem in den letzten Kriegstagen des 2. WK die Nazis die alte Brücke über den Rhein gesprengt haben um den alliierten Vormarsch zu stoppen, wurde im November 1949 diese neue Rheinbrücke eingeweiht. Das Brückenmännchen blieb dieser Brücke allerdings erhalten! Am 02. Dezember 1963, nur 10 Tage nach der Ermordung John F. Kennedys, wurde die Brücke zu seinen Ehren auf seinen Namen getauft.
Nun, mittlerweile bereits seit einiger Zeit, wird die Brücke komplett saniert. Das Demokratieverständnis in dieser Stadt geht sogar so weit, daß die Bonner Bürger an der Farbauswahl für die Brücke beteiligt worden sind.
(Siehe Foto unten)
Da in der Zwischenzeit die Fahrbahnen auf jeweils eine Fahrspur pro Seite und einen Gehweg für beide Richtungen eingeschränkt sind kommt es gerade bei letzterem tagtäglich zu Zusammenstössen zwischen Radfahrern und Fußgängern. Offensichtlich setzt das Demokratieverständnis gerade hier aus, wo Radfahrer sich beim fahren auf dem Gehweg allein im Recht fühlen und Fussgänger z.T. sogar drangsalieren. Bleibt zu hoffen, daß sich die Situation nach der Sanierung der Brücke im Jahre 2010 und wieder getrennten Bereichen zwischen Radfahrern und Fussgängern bessert!