Kottenforst

Das macht Bonn so lebenswert.
Viel Wald, viel Grün und gute Luft.

Tolle Landschaft, ob Winter oder Sommer, hier kann man immer gut Wandern.

Dieses Waldgebiet lädt ein zu immer neuen Erkundungen, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf immer neuen Wegen.
Das Tiergehege und der Spielplatz ist für Kinder natürlich ein Muß.
Die Lehrpfade mit den Informationstafeln und verschiedenen Ausprobierdingen werden immer mehr und besser.

Der Kottenforst ist ein Waldgebiet im Naturpark Rheinland südlich und westlich von Bonn. Zwischen den einzelnen Waldabschnitten findet man immer wieder auch freie Flächen, die noch heute Landwirtschaftlich genutzt werden.
Hauptsächlich dient der Kottenforst aber als Erholungsgebiet für gestresste Bonner, Meckenheimer, Witterschlicker, Röttgener Rheinbacher
Hier kann man wunderbare Wanderungen, Radtouren, Waldläufe machen, aber auch teilweise sehr gut mit Inlinern Skaten. insbesondere auf den Wegen um Röttgen herum.
Ich habe hier immer sehr gerne meine Trainingseinheiten für die Lauf-​Events durchgeführt. Da das Gebiet sehr weitläufig ist und die Wanderwege in einem sehr guten Zustand sind, kann man hier stundenlang joggen, ohne einen Weg doppelt laufen zu müssen (hier in HH ist das ja leider anders, im Stadtparkt oder an der Alster bekommt man einen Drehwurm).
Bedingt durch die Größe dieses Naturschutzgebietes kann man hier viele Wanderungen oder Läufe unternehmen, ohne ständig auf Menschenmassen zu stoßen.
Ruhe ist hier meistens garantiert.
Der Kottenforst hat zu jeder Jahreszeit seinen besonderen Reiz. Gut, im Frühjahr sieht man nicht unbedingt die Mengen an blühenden Blumen, aber wenn das zarte Grün an den Bäumen und Sträuchern sprießt, dann ist das auch ganz toll.
Im Sommer ist es hier angenehm schattig durch die vielen Bäume, der Herbst hat ja sowieso seine besonderen Seiten und im Winter, wenn Schnee liegt und unter der Schuhsohle knirscht, das ist schon etwas ganz Besonderes. Irre sind im Winter die Nachtspaziergänge, wenn der Vollmond am Himmel dann den Wald in einem ganz besonderem Licht erscheinen lässt.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die vielen Laufveranstaltungen verschiedener Bonner Vereine. Die Zahl der Teilnehmer wächst mit jedem Jahr.
Wer es gerne ein wenig hügeliger mag, der sollte eher den Bereich um Rheinbach oder Wachtberg erkunden, um Bonn herum ist es doch eher flacher.
Einzig die Zeit, wenn die Baumfällarbeiten durchgeführt werden, ist der das Naturschutzgebiet, dass übrigens auch ein wichtiger Holzlieferant ist, nicht so schön anzuschauen, da die großen Maschinen die Wege doch ganz kräftig aufwühlen. Mit dem passenden Schuhwerk kann man aber auch hier immer noch gut laufen.
Beliebte Ausflugziele sind u. a. der Bahnhof Kottenforst, das Jägerhäuschen, die Gaststätte Milchhäuschen, der Eiserne Mann oder aber auch das Tiergehege von Hans Riegel (Haribo)

Kurz hinter Bad Godesberg, etwas außerhalb des Stadtgebietes, befindet sich das ehemalige Kloster Marienforst. Einzig der alte Kuhstall ist erhalten geblieben. Eine alte Steinmauer umgrenzt das Gelände.
Genau hier ist die Bushaltestelle und hier beginnt auch meine Wanderung durch das Venner Bachtal im Kottenforst bis hinauf zur Waldau. Der Weg geht sachte bergan, ich muss mich nicht anstrengen.
Ein Geräusch lässt mich aufmerksam werden, ein Kranich hinter der Klostermauer? Née. Ich schaue nach oben. Eine V-​Formation von Kranichen fliegt laut rufend über mir gen Süden. Kaum ist der eine Schwarm weg, kündigt sich mit Lautstärke der nächste an. Ich bin begeistert. Zur rechten Zeit am rechten Ort (letzten Montagmittag), wann hat man das schon mal? Mein Kopf liegt im Nacken, das Fernglas am Auge. Aus dem einzelnen Haus im kleinen Tal sind Anwohner herausgekommen. Auch sie betrachten das Naturschauspiel.
Kurz bevor ich in den Wald komme und dieser mir die Sicht nehmen würde, kann ich folgendes beobachten: die Vögel beginnen, im Kreis zu fliegen. Die Neuankömmlinge reihen sich mit ohrenbetäubenden Rufen ein. Immer größer wird der Kreis fliegender Kraniche. Viele hundert Tiere palavernd da oben über irgendetwas. Wollen sie auf dem Annaberg Feld rasten? Warten sie auf die Nachkömmlinge? Nach insgesamt 1,5 Stunden ziehen sie weiter, die Rufe werden immer schwächer, entfernen sich ganz aus meinem Bereich.
Der Wald ist plötzlich von einer solchen Stille erfüllt. .. meine Gedanken sind bei dem eben Erlebten. Da ist es mir völlig egal, dass der Weg zeitweise zu einem breiten Forstweg wurde. Ein Eichelhäher lässt zaghaft seinen Ruf erschallen. Ja, er ist wieder zu hören.
Ich umrunde das Annaberg Feld. Mäusebussarde und Turmfalken lassen sich sehen. Tut mir leid, ich bin unaufmerksam. Diese Ansammlung von laut rufenden Kranichen muss ich erst einmal verarbeiten. Ob ich das je wieder erleben werde?
Ich freue mich, durch den Hutewald nahe der Waldau zu gehen. Früher wurde das Vieh in den Wald getrieben, Weiden gab es noch nicht. Sie wurden also hier gehu (ü)tet.
Der Hutewald besteht zum Teil aus alten Kopfbuchen. Diese Bäume sind so bizarr, dass sie geheimnisvollen Märchenbäumen gleichen. Bis vor ca. 100 Jahren wurden die Buchen in Mannshöhe gestutzt, damit das Vieh die Austriebe nicht abfraß. Die dünnen, langen Zeige waren für allerlei Handwerker zum Binden wichtig. Als die biegsamen Baumruten ihre Wichtigkeit verloren, ließ man sie einfach wachsen. Inzwischen wurden daraus dicke Baumäste., mancher Ast ist zum aufwärts strebenden Stamm geworden.
Leider ist die Lebensdauer dieser Buchen abgelaufen. Auch ein Baum lebt nicht ewig. Besonders, wenn der Stamm diese dicken Äste tragen muss. So sind in den 10 Jahren, in denen ich hier oben wandere, viele der Kopfbuchen gefällt worden.
Im Hutewald hat es eine positive Veränderung gegeben. Ein kindergerechter Waldlehrpfad wurde eingerichtet. Mit Unterstützung der Eltern können hier auch Kleinkinder spielend die Natur erfahren.
In der Nähe der Bushaltestelle Waldau gibt es einen großen Spielplatz, ein Naturkundemuseum mit Bauerngarten und ein Restaurant mit herrlichen Torten –ohne Konservierungsstoffe nicht preiswert aber sehr lecker. Heute, am Montag, hatte das Lokal geschlossen. Kein Problem ich komme wieder. Der Bus 625 fährt mich zum Bonner Hbf und von hier komme ich schnell nach Köln.