Das war das mieseste griechische Essen, das ich bisher gekostet habe. Man kann es nicht einmal mit«versehentlich angebrannt» oder«zum Teil leider kalt» entschuldigen. Es war einfach durchgehend und überzeugend ungenügend gemacht /präsentiert. Die Details: Das«Astoria» hat vor einigen Wochen in den Räumen eröffnet, in denen sich bis ca 2007(?) das Restaurant«Hellas» befand. Da wir dort seinerzeit ganz gerne gegessen haben und das«Astoria» auf Flyern im benachbarten Rewe mit klaren Bezügen zum«Hellas» wirbt, hofften wir, dort ähnlich gute Küche zu finden. Beim Betreten des Restaurants offenbarte aber ein Blick durch die(gut einsehbare) Küchendurchreiche, dass hier offenbar die ehemalige Hellas-Servicekraft an den Töpfen steht. In diesem Fall gilt ganz klar das Sprichwort«Schuster, bleib bei deinen Leisten». Das käme dem«Astoria» insofern entgegen, als der aktuelle Kellner besser in Bereichen ohne Publikumsverkehr eingesetzt werden sollte… Als Vorspeise bestellten wir gefüllte Weinblätter und(laut Speisekarte) «Feta aus dem Backofen». Dass letzterer meist erst aus der Tiefkühltruhe und dann aus der Fritte stammt, war mir vorher klar, aber ich hatte eben Lust auf sowas«fieses». Auf der Karte wurde der Feta mit(ich zitiere aus dem Gedächtnis) Ahornsirup-Honigsoße angeboten. Ich fragte den alles andere als strahlenden Kellner, ob es die Soße extra gebe. Er: «Nein, die ist oben drüber». Ich: «Gibt´s den Käse auch ohne?», er: «Nein, das schmeckt nicht». Noch Fragen? Wir bestellten das Gewählte trotzdem — dass wir für die Bestellung des Hauptgerichts noch ein paar Minuten brauchten, rief ganz offenkundig den Unwillen des Kellners hervor. Klar, war ja auch kaum jemand da — da hätte man auch Feierabend machen können.Die Vorspeisen kamen, bevor unser Getränk auf dem Tisch stand. Kein Wunder, denn die Weinblätter stammten eindeutig aus dem Glas(die habe ich in jedem türkischen Imbiss am Steintor bissfester und besser gegessen!) und der Käse, wie erwartet, aus der Friteuse. Letzterer hat mir aber schon an mancher Kirmesbude besser gemundet — der Geschmack war neutral, die Konsistenz hart und alles andere als cremig. Die Soße, ohne die er angeblich nicht schmeckt, war so klebrig süß, dass ich meinen Teil der Portion stehen ließ. Der Kellner fragte«Was ist damit?», ich sagte«Ich mag die Soße nicht, die ist mir zu süß». Keine Entschuldigung, kein Dessertangebot, nur ein blödes Gesicht. Als Hauptgericht hatte ich Gyros und Bifteki und mein Freund Souvlaki bestellt. Da mein Gericht so nicht auf der Karte stand(sondern nur in der Kombi Gyros-Souvlaki), mochte ich den Kellner schon gar nicht mehr fragen, um was es sich denn bei der«Tagesbeilage» handle. Wir fanden heraus, dass diese aus zirka 3 cm dicken, gekochten Möhrenscheiben mit viel Fett und wenig Charakter sowie gekochten Kartoffelstücken bestand, deren weitere Zubereitung mir bisher vollkommen schleierhaft ist. Wahrscheinlich sollten sie etwas Gebackenes darstellen. Faktisch schwammen sie derart in Fett, dass ich eine Pfannenerhitzung für naheliegender halte. Der Krautsalat, den wir beide zusätzlich bekamen, war derart weich, dass ich gar nicht vermuten kann, was man dem armen Gemüse angetan haben muss. Aus dem Eimer hat er mehr Bumms — ich will eigentlich gar nicht genauer wissen, wie dieser gemacht worden ist und wie lange er schon stand. Mein Fleisch war das Gegenteil von kross und vollkommen unspektakulär gewürzt. Das Souvlaki meines Freundes hatten einen so undefinierbar blöden Geschmack, den ich schlicht auf die minderwertige Fleischqualität zurück führen möchte — für 8,70 € kann das halt auch nichts wirklich Gutes sein. Aus diesem Grund gebe ich auch nur einen Stern für das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich hätte gerne mehr für gutes Essen bezahlt — für dieses waren insgesamt 33 € ganz klar zu teuer. Wir ließen drei Viertel übrig. Der Kellner fragte, ob er es einpacken sollte — wir sagten nur«Nein, schon in Ordnung». Wir beide hatten keine Lust, mit dem Mann zu diskutieren — er schien Verbesserungsvorschlägen nicht wirklich geneigt zu sein. Um unserem Besuch die Krone aufzusetzen, wurden wir Zeuge, wie am Nebentisch zwei augenscheinlich geistig behinderte Menschen aufs unfreundlichste abgefertig wurden. Ich glaube, die Dame wagte die Frage nach der Beilage — darauf blaffte der Kellner etwas wie«Sie müssen sich schon einigen, für eine Person mach ich keine Salzkartoffeln», drehte sch um und ging. Ich frage mich, was man noch alles falsch machen kann??? Sehr viel mehr fällt mir nicht ein. Wir zahlten ohne Trinkgeld und gingen. Mein Fazit: Es gibt Gründe, warum manche Menschen ein Restaurant führen sollten und andere nicht. Den Beteiligten hier würde ich eine andere Karriere außerhalb der Gastronomie empfehlen…