Bahnhof Dresden-Neustadt

Der Neustädter Bahnhof in Dresden ist so eine Sache für sich– und irgendwie kann ich insgesamt nicht mehr als drei Sterne vergeben, obwohl er durchaus sehr schöné Elemente aufweist. Und sich mir kürzlich nicht mehr wie zuletzt 2012 und 2013 als ungemütliche Großbaustelle mit weiten Wegen, wenn man auf Barrierefreiheit angewiesen ist, präsentiert hat.
Fangen wir mal damit an, wie es ist, wenn man mit dem Zug ankommt.
Dieser Bahnhof, der zweitgrößte der sächischen Landeshauptstadt Dresden, wird sowohl von S-​Bahnen als auch von Regional– und Fernzügen angefahren.
Kommt man an und hat das Glück, nicht zu weit hinten oder vorne aussteigen zu können, fühlt man sich wie bei einer kleinen Zeitreise. Man kommt nämlich in einer schönen klassischen Bahnsteighalle an, wie man sie kaum noch findet. Auch die Treppenabgänge muten an wie aus einer anderen Zeit– ja, hier hat man wirklich Historisches schön rekonstruiert bzw. in Schuss gebracht. Man erwartet hier eigentlich direkt einen livrierten Bahnbeamten, der die Personen auf dem Perron kontrolliert, ob sie zumindest ein Bahnsteigbillet gelöst haben, Die Bahnsteighalle soll übrigens 146 Meter lang, 70,5 Meter breit und 19,3 Meter hoch sein. Ja, das hat was.
Weniger schön ist es jedoch, wenn man außerhalb der Halle ein– oder aussteigen darf– dort ist es dann nämlich, passend zum Zug, durchaus mal sehr zugig. Durfte ich alles schon erleben, deshalb kann ich es aus eigener Anschauung berichten.
Begibt man sich dann in Richtung des Empfangsgebäudes, muss man zunächst eine Höhendifferenz überwinden– denn hier hat man es mit Hochgleisen zu tun, während das Empfangsgebäude auf Straßenniveau liegt. Die Bahnsteigtunnel sind eher mittlere Art und Güte, für meine Begriffe ist zumindest der gekachelte wohl nördliche der beiden auch etwas schmal. Richtig Atmosphäre kommt hier nicht auf. Jedenfalls keine angenehme Atmosphäre.
Viel Licht, aber auch verdammt viel Schatten erwartet den Reisenden dann im Empfangsgebäude selbst. Man findet eine recht große Eingangshalle vor, die an die einstigen Kathedralen des Reisens erinnert. Zweifelsohne schön ist das Porzellanbild mit sächsischen Schlössern und Burgen oberhalb des Eingangs zur Bahnhofsbuchhandlung– das nach dem Fürstenzug zweitgrößte je aus Meißener Porzellan hergestellte Bild. Noch schöner sind in Teilen rekonstruierte Jugendstilausmalung in Ocker– und Grüntönen sowie die Stuckdetails– was mag dieser Bahnhof etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts bloß für ein Prachtstück gewesen sein.
Doch was für mich schlichtweg eine Verschandelung dieses Bahnhofs darstellt, sind die Einbauten etwa für Fressstände, einen Drogeriemarkt usw. Sorry, in dieses Ambiente gehören solche Einbauten sowas von überhaupt nicht– das beißt sich absolut mit den Resten der einstigen Pracht.
Und die Verschandelung geht leider draußen weiter. Im Bahnhof befindet sich unter anderem ein Discounter (womit ich per se keine Probleme habe) — aber die großen Lidl-​Fahnen vor dem Gebäude sind für mich eine weitere nicht unerhebliche Verschandelung.
Zudem täte der Sandsteinfassade ein wenig Aufhübschung gut– so, wie sie sich derzeit präsentiert, wirkt sie doch etwas arg schmuddelig.

Ein schöner alter Bahnhof, der zurzeit ziemlich gründlich saniert wird (was zur Folge hat, dass seit Jahren fast kein Zug nach Berlin mehr hier hält dabei war das immer die schönste Flucht aus Dresden). Leider ist liebes Dresden, merke auf! Architektur nicht alles und man vermisst schmerzlich: vernünftige Öffnungszeiten aller (!) Bahnhofsläden und –restaurants, wenn schon kein 24/​7, dann wenigstens alles bis 22h. Und eine DB-​Lounge. Die Wartehalle ist wohl ein Witz. Echt schade, dass aus dem einstigen Fernbahnhof nun ein Provinzstatiönchen geworden ist. Man kann nur hoffen, dass die Bahn nach der Eröffnung von BER die Kurve kriegt und endlich mal wieder ein paar Neustadtverbindungen einführt. (A propos, die ICE-​Strecke Berlin-​Dresden, die mal für 2012 angekündigt war, ist heute auch nur noch ein staubiger Gedanke. Oder? Weiß irgendjemand mehr?! Das kostet jetzt einfach mal einen dritten Stern. So.) :)

Die Bahnhofs (vor)halle ist mit ihrem Stuck und der Deckenmalerei eine der schönsten in ganz Deutschland leider wurde sie durch die Budenarchitektur der Mieter und des Servicezentrums der Deutschen Bahn ziemlich verunstaltet. Die Bahnsteighalle ist leider sehr dunkel geraten und die Bahnsteige sind nicht durch Rolltreppen oder Aufzug erreichbar.

Seit das recht gemütliche «Café de Paris» geschlossen hat — nach einer möglichen Wiedereröffnung sieht es leider gerade nicht aus — ist der Neustädter Bahnhof sehr unangenehm, wen man mal einen Zug verpasst hat. Das kann einem als Pendler schon mal passieren. Es gibt dann nur die Möglichkeit sich in den Burger King zu setzen, dementsprechend riechen dann die Klammotten nach billigem Öl. Die Gaststätte am anderen Ende des Bahnhofs öffnet nur stundenweise und auf jeden Fall nicht abends. Oder man kann die Zeit im Drogeriemarkt, Zeitschriftenladen oder bei Lidl totschlagen. Alles keine besonders angenehmen Möglichkeiten auf den nächsten Zug zu warten…

Da ich jeden Tag dort unterwegs bin, kann ich trotzdem nicht sehr viel drüber sagen ;)
Die Architektur von dem Bahnhof ist sehr schön gestaltet und man hat auch gute einkaufsmöglichkeiten, wenn man evtl vor der abreise noch was vergessen hat. Es gibt auch ein paar Stände wo man was zu essen kaufen kann.
Das Porzellanbild in diesem Bahnhof ist sehr schön gestallten und es gibt auch eine Tafel wo man nachlesen kann, was auf diesem Bild abgebildet ist.

Bei Einheimischen auch als Neustädter Bahnhof bekannt. Die üblichen Läden und Imbissketten gibts hier und zahlreiche Fern– und Nahverbindungen.
Nachfolger des ursprünglichen Schlesischen Bahnhofs, dessen bescheidene inzwischen leicht verfallene Gebäude man in südwestlicher Richtung hinter dem Bahnhof finden kann.

Zu Nachwende-​Zeiten war der Bahnhof, insbesondere in der Bahnhofshalle ein schwarzes Loch. Dunkle Buden, unüberschaubare Wege.
Seit einigen Jahren ist zumindest die Innenhalle ein richtiges Schmuckstück geworden. Dafür ist der Bahnhofsvorplatz überwiegend vollbetoniert worden und es sind nur noch wenige Parkplätze vorhanden, sodass man Mühe hat einen zu finden.
Was den Osten vom Westen unterscheidet, vielleicht im Ausnahme von Berlin, ist die Tatsache, dass nicht nur Zeitschriftenläden durchgehend offen haben, sondern auch eine Drogeriekette und nebenan der Lidl, von Burger King nicht zu reden. Das es auch einen kleinen Bäcker gibt, einen recht guten Blumenladen soll nicht unerwähnt.
Leider sind die Zugänge zu den Gleisen nur über Treppen erreichbar und es zieht im Herbst und Winter mächtig durch.
Leider ist auch das Umfeld des Bahnhofs nicht gerade so einladend. Es gibt jedoch fußläufig ein Hotel Bayerischer Hof und eine Disco/​Bar. Sicher noch mehr, aber die anderen Lokalitäten habe ich nicht alle untersucht.