Der anspruchvolle Name weckt Erwartungen. Werden Sie erfüllt? Die Öffnungszeiten sind sehr beschränkt, abends ist geschlossen. Die Internet-Info gibt eine wöchentlich wechselnde kleine Karte preis. Ein zweiter Web-Link zu einer anderen Speisekarte führt ins Leere. Offenbar haben die Betreiber noch weiteres vor und arbeiten dran. Karte Die Karte enthält drei Suppen — z.B. Thaicurry, Ungarische Bohnen, Selleriecremesuppe — in zwei Größen. Einen Salat, zu dem man sich verschiedene Lachs-, Oliven oder Hähnchenbrust-Streifen-Beilagen bestellen kann. Diese Beilagen kann man auch in zwei Mengengrößen als Brotzeit bestellen. Dazu noch ein Pastagericht, ein Auflauf-/Quiche– oder Strudelgericht und ein, zwei Süßspeisen wie Quarkkeulchen oder Mohnknödel. Wer Getränke möchte, wählt sich etwas zwischen Saft und Bier aus dem Flaschenbestand im Kühlschrank aus oder bestellt einen Espresso. Die aktuellen Speisen stehen auf einer Tafel hinter der Theke, man bestellt, nimmt sich Besteck und Papierserviette und sucht sich einen von den knapp 30 Plätzen aus. Ambiente Alles lehnenlose Hochhocker an Hochtischen in hellem Holz. Mit etwas Gelenkigkeit kommt man da gut hoch. Auf den Tischen eine kleine frische Blume, eine putzige Pfeffermühle in Form einer Prosecco-Flasche(sicherlich ein Werbegag), ein nichtangezündetes Teelicht und für den, der schon vergessen hat, wo gerade sitzt, noch einen Aufsteller mit dem Logo Genuss-Manu-Faktur. Das Publikum ist aus den umliegenden Büroarealen und ist die typische Nachfragegruppe für leichtes unkompliziertes Essen. Männer, die Schüsseln mit Salat vertilgen. Auf jedem Tisch liegt noch eine Feinschmeckerzeitschrift. Das Blättern hat aber bald ein Ende, denn das Gericht wird baldigst gebracht. Essen Anrichtung und Aussehen sind immer sehr sorgfältig und gut. Auch heute der Strudel– mittig aufgeschnitten — daneben Schmand und Salatblätter platziert. Geschmacklich alles sehr wohlig. Die Zubereitung handwerklich gründlich. Der Salat ist ordentlich geputzt und mit Vinaigrette versehen.
Service Die Betreiber, zwei junge Damen — durch einen Koch unterstützt — haben alles im Blick und pendeln um den Tresen zwischen offener Küche und kleinem Gastraum. Es läuft nach dem Prinzip Hallo-kommt-herein-wir-haben-was-Schönes-gekocht. Keiner geht unangesprochen wieder raus: War´s-recht? Hat´s-geschmeckt-Frau-Grube? Kommen-Sie-gut-nach-Hause! Bezahlen kann man anfangs oder zum Schluß. EC-Karte geht nicht. Fazit: Das Angebot ist unkonventionell. Die Qualität ist erstaunlich hoch. Die Genuss-Manufaktur fängt im Angebotsumfang offensichtlich erst einmal klein an.