DB ReiseZentrum im Hbf Duisburg

Bei meinen regelmäßigen Bahnfahrten ist Duisburg Hbf meistens mein Umstiegsbahnhof vom oder zum Fernverkehr.
So kommt es hin und wieder vor, dass ich den zum Reisecenter gehörigen Informationsschalter aufsuche. Für normale Fahrplanauskünfte, auch bei Verspätungslage, reichen mir die vorhandenen Medien. Da ich jedoch häufig erst mit späten Zügen unterwegs bin, kann eine Verspätung schnell dazu führen, dass es über Nacht keinen Anschlusszug mehr gibt. In dem Fall kann nur noch der Informationsschalter weiterhelfen, der dann einen Taxischein ausstellt oder aber das vorhandene Ticket für eine ggf. andere weitere Strecke mit Anschlusssicherung markiert.
Ich kann nur sagen, ich habe hier schon sehr häufig gestanden. Auch wenn der Vorgang immer sehr amtlich abläuft «Ticket zeigen, Wunsch nennen, Klick Klick Klick im PC, ein Stempel hier, ein Stempel da, noch schnell unterschreiben, Ticket und ggf. Taxischein aushändigen», so ist der Service doch immer sehr freundlich.
Aber Vorsicht: der Schalter schließt so gegen 23 Uhr (genaue Zeit liegt mir nicht vor). Das heißt, man muss sich dann zu späterer Zeit ggf. selber um das Weiterkommen kümmern oder aber direkt nach Düsseldorf Hbf zum Infoschalter weiterfahren, worauf, wenn man Glück hat, auch das Personal im Zug bereits hinweist.
Von mir gibt’s vier Punkte für guten und netten Service, einen Punkt mehr würde ich tatsächlich vergeben, wenn die Öffnungszeiten zumindest bis zur Ankunft des letzten Fernzuges ausgeweitet würden (in Hamburg geht das ja auch).

Wie in jedem Jahr unternehmen wir im Herbst mit unseren besten Freunden eine mehrtägige Radtour, diesmal geht’s an Jagst und Kocher entlang. Die Anreise zum Etappenstart erfolgt grundsätzlich mit der Bahn. Mit der Fahrradmitnahme für Einzelreisende hatten wir schon unsere Probleme, insbesonders bei nicht umgänglichen Umsteigestopps. Also ist eine persönliche Beratung angeraten. Es gibt zwar die Telefonhotline der Bahn, aber lieber doch face-​to-​face, wie es sich gehört. Genau 89 Tage vor dem Reisetermin fand ich mich also im ReiseZentrum der DB im Duisburger Hbf ein, um mir eine bikerfreundliche Anreise empfehlen zu lassen und die raren Fahrradplätze festmachen zu können. Die Warteschlange vor mir und die zufällig aufgeschnappte Diskussion eines Vordermannes mit dem Bahnangestellten ließen nichts Gutes vermuten. Nach 25 Minuten öden Wartens war ich dann dran. Wunsch genannt: 4 Fahrkarten — 2. Klasse — Duisburg — Bad Friedrichshall — hin und zurück — 4 Fahrräder — Abfahrt ab Duisburg bitte zu menschenwürdigen Zeiten. Absolut souverän erhielt ich nach kurzer Fahrplanrecherche die gewünschten Informationen mit besonderen Hinweisen für Radreisende. Nein, darüber hinaus doch noch einiges mehr:
Normalpreis 2. Klasse: EUR 512,00
Dauer-​Spezial 2. Klasse: EUR 362,00
SP50 Sparpreis 50 1. Klasse: EUR257,50
Ich entschied mich fürs Sparen.
Die Reservierung für die Rückfahrt (Plätze und Räder) konnte ich leider nicht sofort festmachen (auch hier 89 Tage Frist), also erstmal Frust.
Umso erstaunter war ich über die Problemlösung, die ich hier ganz bestimmt nicht erwartet hatte. Ein Blick auf den Tischkalender zeigte dem Berater, Herr Bohnes war übrigens sein Name — unbedingt merken für die Auszeichnung Mitarbeiter des Monats — dass er an diesem Tag (Sonntag) Dienst hätte. Er nähme meinen Reservierungswunsch auf Wiedervorlage, würde für mich die ausstehenden Reservierungen festmachen und — ein Lob diesem äussert service– und kundenorientierten Bahnmitarbeiter — er würde mich dann am fraglichen Sonntag nach 10:00 Uhr anrufen und mich über das Ergebnis informieren. Unglaublich!
Am letzten Sonntag um 10:10 Uhr kam der freundliche Anruf, die Karten wären fest gebucht und könnten abgeholt werden.
Das ist doch nicht normal für die Bahn — oder?