Wilde Horde

Heißes Eisen! Nicht mal auf die WH im Besonderen, sondern auf derartige Fangruppierungen im Allgemeinen bezogen sage ich: Schön dass es das noch gibt im deutschen Fußball und hier halt die WH in Köln. Ich habe damit nichts zu tun, freue mich aber trotzdem wenn wieder eine gute Choreo im Stadion oder im TV zu sehen ist. Ebenso wenn diverse Fangesänge durchs weite Rund dröhnen und das RheinEnergie Stadion zu dem machen was es ist. Wenn dann mal ein wirklich harter Gesang dabei ist muss ich dazu sagen: Wir sind irgendwie immer noch auf einem Fußballplatz und nicht auf einem Ponnyhof! Wer dann mit grölt soll dies tun, wer das nicht will soll es lassen und wer dann überhaupt nicht damit zurecht kommt muss eben zu Hause bleiben.

Die Wide Horde ist mittlerweile eine Institution in Köln. Eigentlich ist es nur ein Fanclub des große ersten FC Kölns. Genauergsagt ist es die Ultra-​Fraktion des große ersten FC Kölns.
Und da wären wir auch schon bei dem Problem. Ich mag Fusball; und das nicht erst seit der WM 2006. Ich gehe schon sehr lange ins Stadion und brülle schon sehr lange den Schiedsrichter an und kenne eine Menge von Schmähgesängen. Ich war auch nie ein Freund von der traditionellen Kuttenkultur. Das sieht schon ziemlich behämmert aus.
Alledings ist die neue Ultrabewegung auch nicht so wirklich die Antwort auf die Probleme der Welt. Zwar gibt sie sich gerne als Retterin der Fussballkultur aus und mit Sicherheit trägt sie auch dazu bei, dass die Rechte der Fans halbwegs gewahrt bleiben — doch nerven tut sie allemal. Wie dressierte Affen steht nun die Südkruve «wie ein Mann» im geselligen Kreis und wartet auf die Dompteure mit dem Megaphon. Und dann wird gesungen, was gerade diktiert wird. Die Kurve koppelt sich dabei nicht nur gänzlich vom Spielfeld ab, sondern wird auch zu einem Haufen unmündiger Spaßvögel, die meinen dadruch besonders authentisch daherzukommen. Wer glaubt…
Ich sitze jedenfalls lieber mittlerweile in einer Ultrafreienecke und brülle und singe, wann es mir gerade passt.