Am Bötschen

Das ist eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen:
Wir fahren mit der ganzen Familie zum Rhein nach Kaiserswerth, an schönen Tagen sogar mit dem Fahrrad. Wir gehen so lange am Rhein spazieren bis unsere Beine ganz müde werden. Dann gehen wir zum Bötchen und essen im Stehen eine Erbsensuppe mit Speck.
Eigentlich ja ein ganz banaler Tag. Aber trotzdem sonntägige Tradition und mit meine schönste Erinnerung.
Zum Bötchen ist eigentlich gar kein richtiger Imbis. Im Grunde kann man sich das Ganze so vorstellen: Eine uralte, überwucherte Mauer, in der ein klitzekleines Fenster ist und dahinter ein gekachelter kleiner Raum. Und in dem Raum eine dicke, freundliche Frau mit Schürze, die sich aus dem Fenster beugt und einem eine dampfende Schale Suppe in die Hand drückt.
Die kleine Suppenküche hat nur zu bestimmten Zeiten auf, und zwar gegen Nachmittag, wenn die Spaziergänger zurückkommen. Es gibt dann zwei Suppen: Erbsensuppe und Kartoffelsuppe. Wahlweise mit Würstchen oder Brot.
Essen tut man die kleine Köstlichkeit an Stehtischen, gemeinsam mit jeder Menge lustigen Leuten und kleinen Familien.
Die Küche ist so toll, dass ich sie als Grund nehme, nach Kaiserswerth zu fahren…