Ehemaliges Amtsgericht Düsseldorf

Als das Land– und Amtsgericht in das neue, moderne Gebäude in die Werdenerstr. umziehen sollte, gab es eine grosse Diskussion darüber, welche Auswirkungen es auf die Altstadt haben wird. Zu einem gehen die fast 1000 Mitarbeiter nicht mehr in der Innenstadt zu Mittag essen, treffen sich nicht mehr im Ohme Jupp oder Zum goldenen Einhorn mit ihrer Kundschaft und geben zwangsläufig in den Geschäften nicht mehr so viel Geld aus, da sie nicht mehr auf ihrem Weg von der Arbeit nach Hause liegen.
Diskutiert wurde privat in den kleinen Runden und groß in den lokalen Medien. Außerdem fanden viele die Umstellung von einer städtischen Einrichtung in das Andreas Quartier eher fraglich. Doch nur das Innere des Gebäudes wird kernsaniert, die aussenfassade bleibt unverändert, nur die einzelnen, später entstandenen Teile auf der Ratinger Strasse werden abgerissen.
Die wirschaftlichen Verhältnisse und Fragen haben sich auch mit der Zeit gebessert (zumindest habe ich lange nichts darüber gehört), und das Gebäude, wie so oft in Düsseldorf, solange die Umbauarbeiten noch nicht angefangen sind, als Kunstobjekt mit einer Lichtinstallation dient. Besonders gut ist sie ab 19 Uhr zu sehen.
Mal gucken, wie es sich an diesem Standort weiterentwickelt.

Das Hauptportal und der Eingangsbereich des ehemaligen Amts– und Landgerichts Düsseldorf auf der Mühlenstraße ist wirklich sehenswert. Der Bau des 1879 gegründeten Düsseldorfer Amtsgerichts begann 1913. Die Pläné für das Bauvorhaben wurden 1915 stark vergrößert.
Wirklich beeindruckend ist das gewaltige Eingangsportal, das auf sechs mehreren Metern hohen und Übermannsdicken Säulen gestützt wird. Die Fassade des monumentalen Gebäudes erinnert durch ihre Verklinkerung an ein Backsteingebäude; es handelt sich aber dabei nur um eine Außenverkleidung. Das Gebäude liegt in unmittelbarer Nähe zum Burgplatz und ist wie eine Vorankündigung seiner Größe.
Leider sind die hinter dem Gebäude liegenden Erweiterungsbauten eine architektonische Todsünde, die eher an Asbest denken lassen als an die blinde — aber schöné — Justitia. Das mindert jedoch keineswegs den monumentalen Charakter des Hauptportals; dieser versperrt nämlich glücklicherweise den Blick auf die Neubauten.