Konstantin Wecker

Mehr als 20 Jahre ist es her, seit ich Konstantin Wecker zum letzten mal live erlebt habe.
Per Zufall gesehen, dass er am Samstag in der alten Oper gastierte und am Freitag spontan noch an gute Karten herangekommen.
Der Mann hat ja so einiges durch– und überlebt an Exzessen jeglicher Art und trotzdem, auch mit 65 Jahren, nichts von seiner Power verloren. Seine Stimme ist unverändert kraftvoll, seine Energie reicht für Dreieinviertel Stunden Programm. Daran können sich die meisten der Musikbranche mal eine Scheibe abschneiden, wenn sie nach 1,5 Stunden die Bühne verlassen.
In der voll besetzten alten Oper überwog das Publikum zwischen 50 und 70 naja immerhin nicht gerade die Spiesser unserer Gesellschaft und — älter geworden sind wir gemeinsam ;)
(Siehe Foto unten)
Excellente Begleitmusiker schafften es, eine musikalische Dichte aufzubauen — Balladen, Jazz, Reggae, Blues, Volksmusik, Klassik alle möglichen Elemente kamen zum Zuge.
Wecker überzeugte mit eigenen Texten, vertonten Gedichten von Brecht und anderen Protagonisten, leitete im Kontakt zum Publikum durch sein Programm, lachte, lebte, schwitzte, ironisierte, machte auch nicht Halt davor, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, authentischer geht es kaum.
Spielfreude bei den unkonventionellen, multiinstrumentalen Begleitmusikern, Respekt vor den Leistungen der anderen, Respekt vor dem Feedback des Publikums.
Ein Abend mit Tiefgang, der ans Herz ging, die drei Stunden vergingen wie im Fluge.
Danke — war schön, Konstantin.