Tiefengrund

Im Tiefengrund, von den Inhabern als «Tanzbar» bezeichnet, finden erst seit März 2015 Veranstaltungen statt. Es handelt sich um den Nachfolger der «Frida 116» und ist nicht weit vom Feinstaub entfernt, mit dem es organisatorisch verknüpft ist. Denn die Inhaber sind dieselben. Und wie der Name schon andeutet, finden hier die Party’s im Keller statt.
Das Besondere am Tiefengrund ist, dass es eine Kombination aus Club und Bar ist und dass es sich im Frankfurter Nordend befindet, wo man nach Schließung der «Frida 116» nicht mehr tanzen gehen konnte.
Nun kann man im Nordend also wieder tanzen gehen. Sollte man es aber auch? ich würde sagen: ja. Warum? Ein erster offensichtlicher Pluspunkt ist, zumindest für die Bewohner des Nordends und vom benachbarten Bornheim, die gute Erreichbarkeit auch zu Fuß oder dass man zumindest nicht allzuweit mit dem Fahrrad bzw. mit Bus und Bahn fahren muss. Die Haltestelle «Rohrbachstraße /​Friedberger Landstraße» der Straßenbahnlinien 12 und 18 befindet sich übrigens fast genau vor dem Tiefengrund. Ein zweiter Vorteil sind die langen Öffnungszeiten, sodass man hier lange Spaß haben kann. Das Tiefengrund ist immer donnerstags von 21 bis 2 sowie am Freitag und Samstag von 22 bis 5 Uhr geöffnet. Was mir auch gefällt ist das breite Partyangebot. So fand jetzt im September eine Reggae– /​Dancehallparty statt, die mir sehr gefallen hat. Es gibt aber auch Ska, Soul, Indie, Punk, Alternative und andere Musik zu hören. Das Tiefengrund ist also für Liebhaber von Popschnulzen nicht geeignet, da es wie bereits erwähnt mit zum Feinstaub gehört und im Feinstaub gibt es bekanntlich ebenfalls keinen Mainstream zu hören, sondern Punk und andere Spielarten gitarrenlastiger Musik. Jede der Tiefengrund-Party’s ist übrigens mit freiem (Do.) oder nur kleinem Eintritt von 2 € (Fr. und Sa.), nur mal so nebenbei erwähnt. Noch etwas zum Personal: Arrogante Türsteher gibt es hier nicht und das Thekenpersonal ist sehr nett und arbeitet flott.
Gibt es denn überhaupt nichts schlechtes zu sagen zum Tiefengrund? Ich würde sagen, dass bei all den positiven Aspekten folgende Dinge nur Kleinigkeiten sind, die man schon in Kauf nehmen kann. Was ich zugeben muss, ist, dass die Tanzfläche nicht sehr groß ist. Das relativiert sich aber dadurch, dass nicht alle Leute gleichzeitig tanzen wollen, sondern auch den «Bar-​Aspekt» des Tiefengrund (hier gibt es viele Sitzmöglichkeiten und einen Tischkicker)
nutzen. Was da schon störender ist: Es gibt keine Garderobe. Zumindest habe ich keine gesehen und am Rand der Tanzfläche wurden einige Jacken abgelegt. Sollte man Zigarettenqualm nicht mögen, so muss man hier etwas Toleranz mitbringen, da man am Ende der Party als Nichtraucher genau danach stinken wird. Letztlich sind aber auch alle anderen Frankfurter Clubs nicht wirklich rauchfrei.
Fazit: Ich kann den Tiefengrund für eine gepflegte Underground-​Party nur empfehlen.