Odenwälder Hexenhaus

Wir waren am Wochenende zu Besuch in Fränkisch-​Crumbach und das Hexenhaus wurde uns empfohlen.
Das Restaurant ist urig eingerichtet mit vielerlei Hexen in allen Ecken, aber nicht kitschig! Es passt absolut rein.
Wir saßen unten, haben uns aber auch oben kurz umgeschaut und es ist wirklich schön.
Wichtig war aber natürlcih das Essen. Wir bestellten den Misthaufen Eine Auflaufform mit Kartoffeln, Kochkäse und vielen Zwiebeln.
Dazu Salat und jeder hatte einen anderen Wein. Die Weine waren ausgezeichnet!
Auf das Essen mussten wir wirklich lange warten, aber das wurde ja in der Speisekarte schon angekündigt. Uns machte es nichts aus, denn wir haben uns gut unterhalten.
Unter anderen Umständen hätte es mich wohl auch genervt.
Das Essen hat sehr gut geschmeckt, mächtig, aber gut. Die Kartoffeln haben geschmeckt wie echte Kartoffeln schmecken sollen. So bekommt man sie kaum noch irgendwo.
Draußen ist auch noch eine große Gartenterasse mit Lichterketten. Leider war es schon zu kalt um dort zu sitzen aber an warmen Abenden bestimmt zu empfehlen!
Das Preis-​Leistungsverhältnis war absolut TOP! Punktabzug gibt es nur für die lange Wartezeit.

Die überwiegend wohlwollenden Beurteilungen haben uns neugierig werden lassen den längeren Anfahrtsweg in Kauf nehmen zu wollen. — Auf den ersten Blick macht das Hexenhaus einen eher unscheinbaren Eindruck, es könnte sich auch um ein normales Einfamilienhaus handeln. Im Inneren dann viel Fachwerk, eine niedrige Decke und gedämpftes Licht. Rustikale Möblierung und natürlich diverse Ausstattungsdetails, die den Eindruck eines Hexenhauses richtig wiedergeben.
Die kleine Speisekarte mit deftigen Gerichten der regionalen Küche wies uns schon darauf hin, es kann etwas länger dauern. Für frisch zubereitete Speisen haben wir das zunächst gerne akzeptiert, was uns dann allerdings erwartete übertraf jede Vorstellung. Wartezeit auf die Getränke 10 Minuten, auf die erste Suppe 75 Minuten und auf die Hauptspeisen 90 Minuten. der Hinweis der Servicekraft es stehen nur vier Herdplatten zur Verfügung tröstet dabei wenig. Das Lokal war nur zur Hälfte besetzt, nicht kalkulierbar die Wartezeiten bei voll besetzten Tischen!
Auch die Qualität und Präsentation der Speisen konnte nicht überzeugen:
Gemüsesuppe: gut, etwas wenig gewürzt.
Knoblauchsuppe: entschieden zu viel Knoblauch.
Bratwurst mit Bratkartoffeln: Sehr gute, grobe Bratwurst serviert auf einem mit Bratkartoffeln völlig überladenem Teller.
Das andere Pfännchen: Putengeschnetzeltes in Curry mit Spätzle und Salat. Auch diese Pfanne überladen, Salat als Krönung auf Fleisch und Sosse, sodaß der Salat schließlich in der Currysosse landete.
Misthaufen: Bratkartoffel mit Kochkäse überbacken. Bratkartoffel mit Fett vollgesaugt, nahezu ungenießbar. Kommentar der Servicekraft: «Geschmacksache»

Abgerundet wurde der Eindruck noch von einer wenig aufmerksamen Bedienung und einer Weinauswahl, die den Qualitätsstandard der Bergstrasse und der Groß Umstädter Weininsel nicht gerecht wird. Die relativ günstigen Preise wiegen die Mänhel nicht auf.

Insgesamt viel Potential nach oben, bis sich eine weitere Anfahrt lohnt.

Das Odenwälder Hexenhaus darf wohl ohne Übertreibung als echte Institution im Gersprenztal bezeichnet werden.
Seit vielen Jahren führt die Inhaberin das kleine Restaurant mit viel Hingabe und Liebe zum Detail.
Das kleine Häuschen, das auf den ersten Blick so gar nicht nach Restaurant aussieht, steht versteckt in einem kleinen Garten an der Pretlackstraße. Von außen ist es nur durch Schilder am Gartenzaun und durch einen Hinweis an der Straße zu erkennen.
Im unteren Bereich befinden sich nur 4 Tische (einer davon ist regelmäßig als «Stammtisch» in Verwendung) — im oberen Bereich stehen dann weitere Plätze zur Verfügung.
Das Lokal ist sehr gemütlich und «odenwälderisch» eingerichtet. Dunkle Holztöné dominieren die Einrichtung und immer wieder kommen Fachwerk-​Elemente zum Einsatz. Im gesamten Gebäude finden sich zahlreiche Hexen in allen Größen und Ausführungen, die dekorativ aufgehängt sind. Im oberen Bereich gibt es auch einen kleinen Wintergarten, wo man sehr gemütlich mit bis zu 10 Personen sitzen kann. Im Sommer lädt der Garten zum draußen sitzen ein.
Die Küche ist sehr regional (Odenwald), deftig, lecker und es wird stets frisch gekocht. Leider ist das aufgrund der sehr kleinen Küche teilweise mit Wartezeiten verbunden, die weit über der Schmerzgrenze liegen, wenn man richtig Hunger hat.
In einigen Gerichten befindet sich eine nicht unwesentliche Menge Knoblauch. Man sollte also aufpassen, wenn man die Knoblauch-​Hacksuppe bestellt (die köstlich schmeckt) — man duftet nachher wie nach 2 Wochen Ungarn-​Urlaub …
Die Preise kann man ob der gebotenen Qualität wirklich als günstig bezeichnen. Nebenbei wird auch immer hervorragender Wein zu bezahlbaren Kursen angeboten.
Leichte Punktabzüge aus meiner Sicht gibt es für den Service, der manchmal recht lieblos erscheint. Die Besitzerin ist sehr herzlich und freundlich, offenbar überträgt sich das aber noch nicht genügend auf die jungen Damen, die dort abwechselnd bedienen.
Alles in allem ist das Odenwälder Hexenhaus aber ein echter Lichtblick in der Fränkisch-​Crumbacher Gastronomie und ich kann einen Besuch dort sehr empfehlen!