St. Josefskrankenhaus mit St. Hedwig Kinderabt.

Nach einem Bandscheibenvorfall war in den vergangenen Jahren mehrmals ein MRT im Josefskrankenhaus durchgeführt worden. Die Untersuchung geht so: Der Patient liegt für die Dauer einer halben oder einer ganzen Stunde auf eine schmalen Liege, die durch eine Röhre führt. Der Patient darf sich während der Untersuchung nicht bewegen. Die Untersuchung verlief stets professionell, die Beschäftigten waren super angenehm und konnten auch auf Patienten mit starken Schmerzen gut eingehen. Tja, zumindest war das so, bis im vergangenen Jahr. Denn der Orthopäde hatte mich erneut zum MRT geschickt, weil ich gestürzt war und mir Frakturen an den Füssen zugezogen hatte. Die Beschäftigten im Josefskrankenhaus erschienen diesmal wie ausgewechselt: Der Arzt war sehr jung und unerfahren und grinste ständig, als ob grade jemand Witze erzählen würde. Und die MTA erschien hart und unfreundlich. Für die Untersuchung wurden die Füsse zusammengebunden und ich wurde angewiesen mich nicht zu bewegen. Das Problem war nur, dass diese Position wegen der Bandscheibe furchtbar schmerzhaft war. Schlussendlich musste die Untersuchung abgebrochen werden. Auf meine Frage, ob die Untersuchung nicht in einer anderen Position hätte durchgeführt werden können, gingen der Arzt und die MTA nicht ein. Diese vertraten die Auffassung, dass die Patienten die Schmerzen einfach aushalten müssen.
Eine Recherché ergab, dass die professionelle Belegschaft der früheren Jahre ins Diakonie-​Krankenhaus gewechselt war. Die Abteilung im Josefskrankenhaus wird jetzt von einem ehemaligen Arzt der Uniklinik geleitet (Prof. Uhl). Im Diakonie-​Krankenhaus wurde die Untersuchung dann wiederholt. Es zeigte sich, dass sehr wohl eine andere und schmerzfreie Lagerung während der Untersuchung möglich war.
Der Witz ist der: im Josefskrankenhaus werden MRTs nur noch bei Privatpatienten vorgenommen. Aber die professionellen und freundlichen Ärzte und MTAs vom Josefs, die jetzt im Diakonie-​Krankenhaus sind, zu denen darf der Patient auch mit Krankenschein. Gott sei Dank. Besonders negativ erschien das Verhalten von Uhl’s Privatambulanz im Zuge des nachfolgenden Regressverfahrens. Denn die Traumatisierung der Bandscheibe führte zu anhaltenden Folgeschmerzen, weshalb Ersatzforderungen geboten waren. Die Uhl-​Abteilung hat daraufhin versucht, mit unrichtigen Sachdarstellungen über den Behandlungsfehler wegzureden und hat behauptet, die Füsse wären während der Untersuchung trotz Verwendung der Fussmanschette frei beweglich gewesen, deshalb habe eine unphysiologische Zwangshaltung nicht vorgelegen usw. usf. Das stimmt nicht. Denn gerade die Fussmanschette diente ja dazu, die Füsse zu fixieren, sonst hätte man die nicht verwendet. Denn während einer MRT-​Untersuchung darf sich der Patient grundsätzlich nicht bewegen, sonst klappt die Aufnahme nicht. Gerade deshalb ist es wichtig, den Patienten in eine Position zu bringen, die der Patient dann bewegungslos für die Dauer der Untersuchung durchhalten kann. Und das wäre in einer anderen und wirbelsäulenschonenden Lagerung ohne Fussmanschette und Fixierung möglich gewesen. Das erlittene Bandscheibentrauma wäre damit zu verhindern gewesen.
Auch der Versicherer des Josefskrankenhauses arbeitet nicht seriös. Im vorliegenden Fall hat die Axa den Anspruch abgelehnt mit der Begründung, dass der Sachverständige der Axa keinen Behandlungsfehler erkennen könne. Und auch das ist oberfaul. Denn das Josefs hatte meine Befunde an die Axa weitergereicht, ohne meine Entbindung von der Schweigepflicht einzuholen. Und die Axa hat die Befunde ebenfalls ohne Schweigepflichtentbindung an einen Sachverständigen weitergereicht, ohne mich zu informieren. Das ist rechtswidrig iSd 203 StGB. Auch war es so, dass dem Sachverständigen der Axa die Befunde des Orthopäden nicht vorlagen. Von einer sachlichen Bewertung konnte deshalb keine Rede sein. Ich hatte dem Josefskrankenhaus vorgeschlagen, den Vorgang intern zu erörtern. Das hat man dort abgelehnt. Inzwischen ist der Strafantrag + Zivilklage in Vorbereitung.

Meine Wertung für das Krankenhaus fällt leider etwas gemischt aus. Bezüglich der Ärtze, der eigentlichen OP (in meinem Fall eine HNO-​OP), der OP-​begleitenden Maßnahmen und der ärztlichen Nachsorge kann ich die höchste Punktzahl vergeben. Alles ist sehr professionell abgelaufen und das Ergebnis ist perfekt.
Aber ein Krankenhaus besteht auch aus einem an die OP anschließenden Krankenhausaufenthalt. Und hier muß man leider doch einige Abstriche in Kauf nehmen. Die HNO-​Station des St. Josefs befindet sich beispielsweise im in den 50er Jahren (wieder)errichteten Altbau. Hier stand für die gesamte Station (14 Betten) nur ein einziges WC und eine Dusche auf dem Gang zur Verfügung. Damit nicht schlimm genug, war der Zustand dieser Einrichtungen verhältnismäßig ungepflegt. Der Versuch auf das Besucher-​WC im Erdgeschoß auszuweichen hat auch keinen positiven Eindruck hinterlassen können: kein Toilettenpapier und Schmutz überall. M.E. keine Zustände für ein Krankenhaus. Ferner gestört hat eine unablässig blinkende Neonröhre auf meinem Zimmer.
Hinzu kommt, dass die Arbeit der Pfleger teilweise einen etwas unkoordinierten Eindruck gemacht hat. Einem Bettnachbarn wurden nach seiner OP beispielsweise Nahrungsmittel serviert, die er gemäß seiner ärztlichen Anweisung nicht hätte zu sich nehmen sollen. Daher muß ein deutlicher Punktabzug leider sein.

2 Aufenthalte zeigten mir wie wichtig die freudliche Pflege neben den medizinischen Leistungen ist. Das trägt sehr zur Gesundung bei. Die Pflege ist hier vorbildlich. Das Personal ist kompetent und freundlich. Das ist eben die Philosophie der christlichen Krankenhäuser.