Pyramide des Grafen von Schmettau

Tja… so kann man sich auch beerdigen lassen. Das war nämlich keine «Ritterburg», wie die Ruine in den 1990er Jahren im Dorf genannt wurde, sondern ein Grabmal für derer von Schmettau. Das Schloss dazu gibt´s nicht mehr und der Landschaftspark wildert auch so vor sich hin. Doch die Pyramide hat ein starker «Trupp» ehrenamtlicher Bürger in den letzten Jahren in mühlevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut. Am Fuße wachsen nun auch wieder die Weinreben, wie es auf alten Zeichnungen mal zu sehen war. Toll.
Von den Dimensionen sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen — «größte Feldsteinpyramide Deutschlands» — da hatte ich mir auch etwas anders vorgestellt. Allerdings in eigener Unkenntnis. So begeistert das Bauwerk als nettes Ausflugsziel, denn auf dem Weg zur Pyramide haben die «neuen» Baumeister etliche Schautafeln aufgestellt, mit denen man sich über die Geschichte und Rekonstruktion des Bauwerks auseinandersetzen kann.
Ab und an finden hier auch Konzerte statt — sicherlich eine tolle Kulisse.

Eine Überraschung ganz abseits vom Weg — und kaum ein Mensch ist hier trotz wunderbarem Herbstwetter zu finden. Die Pyramide ist wirklich sehenswert und wird jetzt auch noch innen restauriert bzw. rekonstruiert. Ein Besuch lohnt sich!

ich bin immer wieder begeistert, wenn ich mit dem Fahrrad im Berliner Umland unterwegs bin und plötzlich Kuriositäten entdecke. Einfach so aus dem Nichts heraus. Hut ab vor den Leuten, die Mut haben kurioses zu bauen. Friedrich Wilhelm Carl Reichsgraf von Schmettau erwarb 1779 das Gut Garzau und ließ den Gutspark nach englischen Vorbild gestalten. Schmettau wurde am 14. Oktober 1806 in der Schlacht bei Auerstedt gegen Napoleon, schwer verwundet und starb vier Tage später in Weimar, wo er dann auch bestattet wurde. Die Pyramide war nach 220 Jahren als Ruine verfallen und wurde jetzt endlich durch den Förderverein in den jetzigen rekonstruierten Zustand gebracht.

Auf meiner Radtour bei wunderbarem Sonnenschein durch die Märkische Schweiz stutzte ich in Garzau über ein kleines Schild mit der Aufschrift «Pyramide». Vielleicht ein Hoax? Ich folgte dem Sandweg und stand schließlich überrascht vor einer Pyramide, die Friedrich Wilhelm Carl Graf von Schmettau errichtet hatte. Seines Zeichens Gelehrter und Offizier unter Friedrich Wilhelm II. und Friedrich Wilhelm III. Er fertigte unter anderem die vielbeachtete Schmettauische Karte von Preußen und legte den wunderschönen englischen Garten in Garzau an. Der Garten ist längst überwuchert und von seiner Pyramide war nur noch ein Haufen Steine vorhanden. Doch seit einiger Zeit rekonstruiert ein Förderverein auf Spendenbasis die Schmettauische Pyramide .
Klar, die Pyramide von Gizeh, ist eindrucksvoller. Aber diese ist wirkt exotischer und überraschender.