Geesthachter Eisenbahn

Immer eine (Zeit)Reise wert. mit viel Liebe zum Detail u. Engagement bewahrt der Verein ein Kleinod der Eisenbahngeschichte. Leider gibt es hier im Hamburger Raum nicht mehr so Schätzchen. Werde immer ganz wehmütig, wenn ich an die grosse Dampflokstation Rotenburgsort denke, wo damals in den Siebzigern die vielen Dampfloks standen. heul

Unsere Omi ist nun 92 Jahre jung geworden und da beschlossen wir Ihr einen kleinen Familienausflug ins Grüné zu schenken. So ging es am darauf folgenden Wochenende mit dem Sonderzug der Geesthachter Eisenbahnfreunde (
) auf Nikolausfahrt. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Wir begaben uns auf eine Tour wie anno dazumal, als Omi noch ein junges Mädel war. Kaum ging das Signal hoch, rollten die Räder im ratternden Takt und dröhnend erklangen die Schienen. Mit Volldampf ging es vom Bahnhof Bergedorf-​Süd (
) Richtung Geesthacht (
). (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Dabei erlebten wir, trotz unseres Klasse 3-​Fahrscheins (
), einen für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlichen Komfort. (Siehe Foto unten) Die Kontrolleure waren sehr zuvorkommend. (Siehe Foto unten) Ihre unterschiedlichen Uniformen gewährten uns einen interessanten Einblick in die Eisenbahnhistorie (
). Dampflok, Karoline, chauffierte uns innerhalb von 30 Minuten entlang von Wiesen und Wäldern, mit kurzen Zwischenstopps in Börnsen (
) und Escheburg (
), zum von uns geplanten Mittagessen. Das sich eine Fahrt mit der Bimmelbahn durchaus auch holprig anfühlen kann, bemerkten wir bei unserem ersten Halt. Denn plötzlich hatte es auf einmal ganz kräftig geruckelt und kurz darauf stand er im Gang
Einige Kinder begannen sofort ihre Äuglein zu reiben, wo doch der Sandmann noch nicht vorbei geschaut hatte. Doch auch ich fragte mich, Träum ich oder wach ich? War das nicht der Weihnachtsmann mit seinem Gehilfen Knecht Ruprecht, der Tütchen mit Gummibären an die Kiddies verteilte?” (Siehe Foto unten) Wo kommt der denn auf einmal her? Ist er etwa mit seinem Schlitten auf dem Eisenbahndach gelandet und hat Rudolph mit seiner Renntiergang beim Anflug zu hart aufgesetzt? Fragen, über Fragen ergaben sich. Aber egal, denn hurra, der Weihnachtsmann ist da und strahlende Kinderaugen himmelten ihn an! Kaum war seine Stippvisite vorüber und der Weihnachtszauber wieder entschwunden, waren endlich auch mal die Erwachsenen an der Reihe sich was zu gönnen. Denn ein Getränkedienst mit Soft– und Heißgetränken, darunter auch Glühwein, rollte durch den Wagen. Da wir schon kurz darauf in Geesthacht angelangt waren, hatten wir uns diesem Service nicht bedient. Aber, er schien von vielen Fahrgästen gut angenommen zu werden. Spannend fand ich festzustellen, dass dem Verein der Geesthachter Eisenbahnfreunde sehr viele junge Leute angehören, die mit Leib und Seele ihrem Hobby frönen. Zufällig saßen wir auf der Hinfahrt einem ehemaligen Schulfreund des Lokführers gegenüber, der mit Frau und Nachwuchs mitfuhr. Dieser erzählte uns, dass sich sein Kumpel bereits im Alter von 14 Jahren in Karoline verliebt habe und seitdem ein aktives Vereinsmitglied sei. In liebevoller Kleinarbeit habe er den Zug mitrestauriert, welcher seit 1976 im Rahmen von Sonderfahrten auf der alten Eisenbahnstrecke Bergedorf-​Geesthacht (
) verkehrt. Die Lok (
) stammt aus dem Jahre 1945 und wurde als Rangierfahrzeug der Dänischen Staatsbahn (
) erbaut. Schön, dass sie ab und an durch die Lande fährt und Ausflügler, wie uns, erfreut. Am Hebel, der bereits erwähnte Lokführer, der sein Hobby mittlerweile zum Beruf gemacht hat und täglich Scharenweise Fahrgäste von Station zu Station bringt. In Geesthacht hieß es erst einmal, Endstation. Bitte alles aussteigen!
Gegenüber vom historischen Bahnhof befindet sich der Holsteiner Hof (
), wo wir bereits einen Tisch für 8 Personen zum Mittagessen reserviert hatten. Das genossen wir auch in aller Ruhe, ehe wir uns wieder auf den Rückweg machten. Da die Wagons auf der Hinfahrt bereits eine halbe Stunde vor Abfahrt gerammelt voll mit Fahrgästen waren, stiegen wir dieses Mal deutlich rechtzeitiger ein, um zusammenhängende Plätze für unsere Gruppe zu ergattern, was auch glücklicher Weise gelang. Uns blieb daher noch genügend Zeit einen näheren Blick in die berühmte Holzklasse (
) zu werfen, die wirklich ganz toll restauriert wurde. Tja, und zu entdecken gab es neben dem Plumpsklo (
) so einiges! (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) Zurück in Bergedorf habe ich dann auch noch einen netten Briefkasten am vorderen Zugteil entdeckt, der mir zuvor irgendwie nicht aufgefallen war. (Siehe Foto unten) Und siehe da, plötzlich hatte mich die schnelllebige Zeit wieder eingeholt Willkommen zurück in