Trockenmauer in Holthausen

Trockenmauern sind gewissermaßen «lebende Mauern», dienen sie doch nicht nur vielen seltenen Pflanzen als Lebensraum, sondern auch vielen Insekten und Kleintieren.
In Hagen-​Holthausen gab es schon immer eine Trockenmauer, angefangen am Holthauser Bach und dann die Husterstrasse hoch, entlang einer Streuobstwiese. Diese Mauer war vor einigen Jahren fast völlig zerfallen. Sie wurde aber dank einiger edler Spender wieder vollständig auf einer Länge von bestimmt 80 bis 100 Meter wieder hergestellt. Wer heute dort vorbeigeht, glaubt schon dass es sich hier um eine über hundert Jahre alte Mauer handelt.
Aus den Ritzen zwischen den Steinen lugen im Sommer die leuchtenden Blüten des Weißen Mauerpfeffers heraus, auf der Mauerkrone prangen die dichten Polster des gelben Scharfen Mauerpfeffers. Im Schatten sorgen Zimbelkraut und Steinbrech für Farbtupfer und gelegentlich lassen sich auch echte Raritäten entdecken, wie der Braunstielige Streifenfarn oder die Hauswurz.
Aber es gibt auch tierische Untermieter. Gelegentlich nutzen Wespen einen Hohlraum für ihr Nest. Mäuse schätzen die geschützten, trockenen Innenräume und dieses weiß auch das Mauswiesel, das ihnen gerne dort nachstellt. In den schmalen Ritzen und Fugen warten Wolfsspinnen darauf, dass es dunkel wird und sie auf die Jagd nach nachtaktiven Insekten gehen können, wie dies auch für Erd– und Wechselkröten gilt besonders gerne verspeisen diese die Schnecken in der Nachbarschaft. Für die Zauneidechsen, die selten geworden sind, stellen Trockenmauern wichtige Überlebensräume dar.