Jedes Jahr findet in Hagen-Haspe, anlässlich der Hasper Kirmes, am 2. Samstag im Juni ein Kirmeszug statt. Damit an diesem Tag möglichst eitel Sonnenschein herrscht ernennt der Hasper Heimat– und Brauchtumsverein dazu zwei sogenannte Wolkenschieber und einen Wolkenschieberlehrling. Es ist klar, dass man für diese wichtige Aufgabe nur sehr erfahrene Herren gebrauchen kann und so liegt das Mindestalter für den Lehrling bei 60 Jahren. Wer einmal Wolkenschieber geworden ist bleibt es, so lange wie er noch an einem Stock laufen kann und die Strapazen einer 4-stündigen Fahrt in einer Pferdekutsche während des Kirmeszuges aushalten kann. Genau eine Woche vor dem Kirmeszug findet das Wolkenschieberfest statt. Dieses Jahr ist es am 7. Juni und beginnt gegen 14.00 Uhr. Auf einer kleinen Bühne sieht man ein paar Wolken aus Pappe. Nachdem die drei Wolkenschieber vom Präsidenten des Hasper Heimat– und Brauchtumsvereins vereidigt worden sind und geschworen haben, dass es beim Hasper Kirmeszug nicht regnen wird, schieben sie mit einem Stab die Wolken auf der Bühne zus Seite und es erscheint, unter dem Applaus der Zuschauer, eine strahlenden Sonne. Zur Vereidigung wird ein Doppelwacholder der Eversbusch Brennerei aus Haspe getrunken, den sogenannten Hasper Maggi. Natürlich wird auch von den Gästen des Festes der Schnaps gerne genommen, aber wer es nicht gewohnt ist 46% zu trinken, der sollte vorsichtig sein. Mehr als 5 bis 6 Gläschen sollte man nicht zu sich nehmen. Es reicht dann vollkommen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Seit über 40 Jahren schaue ich mir jedes Jahr den Kirmeszug an und nach meiner Erinnerung hat es nur zwei oder drei mal an diesem Tag geregnet. Also ist es doch eine gute Sache, dass wir hier die Wolkenschieber haben. Natürlich werden die alten Herren im Frack und Zylinder von den Zuschauern am Straßenrand immer mit besonders großem Jubel begrüßt; wenn die Sonne scheint. Aber das macht sie ja fast immer.