Kreuzgang der Liebfrauenkirche

Am Westende des Domplatzes von Halberstadt findet man die
Liebfrauenkirche, sie ist die
einzige viertürmige romanische Basilika Mitteldeutschlands. Romanische Kirchen haben insbesondere durch ihre Schlichtheit für mich immer etwas Archaisch-​Erhabenes an sich, das sich auch hier findet. Insbesondere nach einer Besichtigung des gegenüber gelegenen Domes mit seinen prächtigen Schätzen findet das Auge in den klaren Linien des Bauwerkes und der fast vollständigen Abwesenheit von Zierrat im Inneren einen neuen Frieden.
Bereits im Jahr 1005 gründete der
Halberstädter Bischof Arnulf an dieser Stelle ein
Augustiner-​Chorherrenstift mit Kirche. Natürlich ist der heutige
Kirchenbau nicht mit dem Ursprungsbau Arnulfs identisch, an diesem Urabau wurde permanent gebaut. Die Untergeschosse der Westfassade entstanden um 1089 und sind vermutlich der älteste erhaltene Anteil des Bauwerkes. 1146 entschloss sich Bischof Rudolf angesichts des Stückwerkes zu einem Neubau ind Form einer Pfeilerbasilika der um 1200 vollendet wurde und heute noch in seinen Grundzügen hier steht, auch wenn verschiedene bauliche Veränderungen in jedem Jahrhuindert angefügt wurden.
Nich zuträglich war leider auch der Besuch von K. F Schinkel im Jahre 1833 l (
) im Auftrag des Königg Friedrich Wilhelm IV. Schinkel vermerkte die Bedeutung der
mittelalterlichen Fresken, die kurz davor wiederentdeckt worden waren. Der König gab daraufhin den Auftrag zu umfassenden Restaurierungen. Hierbei wurden die unsachgemäß behandelten Fresken leider so stark beschädigt, und nicht konserviert sondern im Stil des Historismus
dass heute nur
noch Reste der Fresken erhalten sind. Ebenfalls zerstörerisch wirkten im April 1945 alliierte Bombenangriffe hier wurde die Kirche sehr stark beschädigt. Vor allem aufgrund des besonderen Einsatzes des
Halberstädter Architekten Walter Bolze konnte die Liebfrauenkirche nach dem Krieg repariert werden.
Die oben erwähnte Schlichtheit als Symbol einer damaligen Bescheidenheit und asketischen Ausrichtung zu begreifen ist allerdings falsch, denn damals gab es hier großartige Fresken, die in Resten noch erkennbar sind. Und viele bedeutende Kunstwerke der
Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrhundert befinden sich mittlerweile im Domschatz, wie beispielsweise die, Halberstädter Sitzmadonna”, der
berühmte, Stollen– oder Reliquienschrank” oder ein französischer Reisealtar .
Erhalten geblieben sind der Kirche die berühmten Figuren der Chorschranken aus dem frühen 13. Jahrhundert. Es handelt sich um fast lebensgroße Relief-​Stuckfiguren, die Maria, Christus und die zwölf Apostel darstellen. Außerdem zu sehen ist ein hängender Kruzifix aus mittleren 13. Jahrhundert,

Die romanische Liebfrauenkirche ist eine der drei evangelischen Hauptkirchen in Halberstadt.
(Siehe Foto unten)
Der Eingang zum Kreuzgang befindet sich am Drachenloch. (Weg und Tor an der Westgrenze der Domburg). Im Kreuzgang befindet sich eine Ausstellung des Städtischen Museums über Halberstädter Fachwerk und Architekturteile seit 1905.
(Siehe Foto unten)
Für mich als Laien ist es eine aufschlußreiche Sammlung, die im alten Kreuzgang sehr gut in Szene gesetzt ist. Die Besichtigung ist kostenlos und dennoch lehrreich. (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)
Diese Ausstellung möchte ich besonders empfehlen!