Altes Werftgelände der Oelkers Schiffswerft

Bevor ich Euch erzähle, was an einem brachliegenden Werftgelände denn so interessant ist, gibt es zunächst etwas Wilhelmsburger Industriegeschichte.
Im Jahre 1888 wurde das Gelände von Johann Oelkers gepachtet. Er errichtete hier die Schiffwerft, in der in Zukunft Reparaturen sowie Um– und Neubauten stattfinden sollten. Die Geschäfte liefen gut an, so daß das Gelände 1918 erworben werden konnte. In den folgenden Jahren wurde Bürogebäude, Hallen und insgesamt 6 Slipanlagen gebaut.
Den wirtschaftlichen Höhepunkt erlebte die Werft in den Jahren 1924 – 1929. Zeitweilig waren hier über 200 Mitarbeiter beschäftigt. Durch mehrere Bombentreffer im Kriegsjahr 1945 erlebt die Werft ihren ersten Tiefpunkt. Notdürftig ging der Betrieb jedoch weiter, bis alle Schäden behoben werden konnten.
In den 70ern kam dann erneut ein Tiefpunkt durch internationale Konkurrenz im Schiffbau. Man investierte noch einmal in den Bau einer Schiffshalle und weiteren Gebäuden. Dies war jedoch nur durch Aufnahme einer Hypothek möglich.
Leider nützten die Investitionen nicht mehr viel, so daß 1988 das erste Konkursverfahren eröffnet werden musste. 1991 kam dann das endgültige Aus. Das Grundstück mit den Gebäuden stand zum Verkauf. Aber nicht mal die Stadt Hamburg wollte das Gelände haben. 1996 trug man das Gelände als herrenlos ins Grundbuch ein.
Im Jahre 2004 kaufte die Firma Otto Dörner GmbH & Co. Im selben Jahr begann die Sanierung und der Abriss sämtlicher Gebäude bis auf die Halle.
Glücklicherweise!
(Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)
Denn die Halle wurde in den letzten Jahr immer mal wieder für offizielle und weniger offizielle Veranstaltungen genutzt. Die wichtigste Veranstaltung war natürlich das Hafengrün Festival. Auf der Homepage findet Ihr Infos und Fotos zum Festival.
Meist steht das Gelände jedoch leer. Es ist von einem Bauzaun umgeben. Trotzdem kann man auf das Gelände gelangen. In letzter Zeit sogar durch den Hauptzugang im Norden, weil das Tor meist offen steht.
Die leerstehende Halle hat für mich irgendwie etwas besonderes. Die Kunstwerke innen und außen an den Wänden sind zum Teil sehr gelungen. Hier eine Auswahl:
(Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)
Hoffentlich kommt die Firma Dörner nicht auf die Idee, die Halle abzureisen, damit hier auch in Zukunft noch Veranstaltungen stattfinden können. Wäre nämlich schade, wenn in Wilhlemsburg in Zukunft keine Musikfestivals mehr stattfinden würden. Aus Platzgründen ist ja auch das Dockville 2013 noch nicht ganz sicher.