Förderverein Eisbrecher Stettin e.V.

Wo geht man zuerst hin in Hamburg, wenn man noch nie in dieser an Sehenswürdigkeiten reichen Stadt war ?
Wir entschlossen uns zuerst in den Hafen zu fahren.
Als «Gebirgsmensch» freut man sich aufs Meer und die vielen großen und kleinen Schiffe.
Mit dem gut ausgebauten Verkehrsnetz von S-​Bahn und U-​Bahn ist man schnell von A nach B. An den Landungsbrücken sind wir ausgestiegen um gleich ein Schiff zu besteigen, das eine kleine Hafenrundfahrt anbot. Segelschiffe, kleine und große Pötte, Schlepper, Bugsierschiffe, ein Feuerschiff und den Dampfeisbrecher Stettin bekamen wir zu sehen.
Also der Eisbrecher ist Nostalgie pur. Dieses Arbeitsschiff ist das größte, kohlebefeuerte und seegehendes Dampfschiff das noch immer voll funktionsfähig und in Fahrt ist. Ausschließlich ehrenamtliches Personal halten die alte «Lady» (welche 1933 gebaut wurde) liebevoll in einem gepflegten Zustand. Die 2200 Pferdestärken erfordern viel Gefühl und Erfahrung, um die Technik von gestern zu beherrschen.
Bei voller Fahrt des Schiffes müssen die zwei Zylinderkessel (mit je 3 Flammrohren) per Hand pro Stunde mit 1000 bis 1500 kg Kohle beschickt werden.
Wenn ich richtig informiert bin gibt es auch weibliche Heizer. Alle Achtung für diese Frauen !! Auf dem Schiff kann man neugierig seine Nase in alle Räume «stecken » !
Zum Schluss tranken wir noch einen legendären Schnaps, den sogenannten «Eisbrecher». Ein etwas süßlicher Geschmack, aber gut !

Wir haben ja ein Wasserkind, welches sich für den Hafen und die Schiffe begeistert. Jedes Wochenende die Frage: Fahren wir in den Hafen? Gehen wir in den Museumshafen? Besichtigen wir ein Schiff? Nein, wir gehen nicht jedes Wochenende aber oft!
Häufig sitzen wir dann nur auf den Treppen der Landungsbrücke, essen des Hamburgers liebstes Brötchen (Franz) und atmen weite Welt.
Wenn es nicht zu voll ist, nehmen wir noch eines der Linienboote und fahren im Hafen herum, einfach so, ziellos, blanker Genuss.
Aber manchmal muß es eben auch ein Schiff sein. Deshalb machten wir uns an einem klaren Wintertag auf nach Oevelgönne, Schiffe anschauen.
Der Eisbrecher Stettin hatte es unserem Jüngsten besonders angetan. Natürlich mussten wir aufs Schiff, überall herumklettern, alles anfassen. Dann standen wir vorne, in der Spitze, sahen hinunter aufs leicht ölige Hafenwassser, und mein Sohn sagte: Einmal nur möchte ich.
Nach der Besichtigung plauderten wir noch mit dem diensthabenden Ehrenamtlichen, der uns mit vielen Informationen und Postkarten versorgte. Als wir uns auf den Heimweg machten, sagte er noch, buchen sie uns doch mal, es gibt Gästefahrten mit der Stettin.
Um es abzukürzen: Wir buchten eine Fahrt mit der Stettin für das Himmelfahrtwochenende, mit der ganzen Familie (7 Personen).
Wir freuten uns alle sehr darauf, leider mußten wir noch monatelang warten (die Tickets lagen im Wohnzimmerschrank, oft schlich unser Kleinster dran vorbei Wie lange noch, Mama?.
Dann war es endlich soweit. Früh morgens an einem sehr sonnigen Tag sammelten wir uns mit vielen anderen schiffswütigen Menschen am Museumshafen. Ein klarer Morgen, wunderschöné Luft. Es war noch sehr früh (gefühlt), halb acht. Der Hafen war schon rührig, überall wurde gearbeitet, selbst an einem Sonntag. Ein Bus brachte uns nach Rendsburg, direkt in den kleinen Hafen, wo die Stettin schon auf uns wartete und uns mit einer Dampfwolke begrüßte.
Viele Menschen hatten diese Fahrt gebucht, aber trotzdem wurde es nicht eng. Es gab ausreichend Platz für alle, jeder hatte ein schönes Örtchen mit wunderbarem Seeblick, wahlweise im Schatten oder in der Sonne. Ein großes Team Ehrenamtlicher erwartete uns mit leckerst belegten Brötchen, Kuchen und Kaffee.
Die Fahrt ging durch den Nord-​Ostsee-​Kanal zurück nach Hamburg. Ich sitze hier gerade vor meiner Tastatur und merke, dass es mir schwer fällt, die Fahrt zu beschreiben.
Schön wars. Besonders. Einmalig. Alles zusammen und doch nicht genug. Einfach wunderbar.
Die beschauliche Landschaft am Kanal zog an uns vorbei. Leicht feuchte Früh-​Morgen-​Natur. Schön gelegene Häuser. Von Zeit zu Zeit kreuzte eine kleine Fähre quer.
Wir begegneten großen Schiffen, Frachtern und auch einem Kreuzfahrtschiff. Einmal mußten wir in einer Weiche warten, um einen der ganz großen Pötte vorbeizulassen.
Die Zeit verging, während die Schönheits Schleswig-​Holsteins an uns vorbeizogen. Oder wir an ihr.
Das Schiff ist ein Anfass-​Schiff. Wir durften alles ansehen, anfassen, begreifen im wahrsten Sinne des Wortes. Runter in den Maschinenraum, das Herz der alten Dame bestaunen. Die Kajüten der Mannschaft. Ja, sogar Kohle schaufeln. Noch immer liegt bei uns in der Küche ein Stück Kohle als Andenken an diesen denkwürdigen Tag, mitgebracht vom stolzen 7jährigen Kohleschaufler, jüngster Nachwuchsanwärter der Mannschaft.
Ein besonders spannender Moment war gekommen, als wir nach stundenlanger Fahrt (ich glaube, es waren 4 oder 5 Stunden, genau weiß ich es nicht mehr, die Fahrt war so zeitlos) die Schleusenanlage in Brunsbüttel erreichten. Gemeinsam mit mehreren großen Frachtern wurden wir in die Elbe geschleust. Anschließend ging es mit höherer Geschwindigkeit die Elbe entlang, Richtung Hamburg. Wir hatten Verspätung, hieß es, würden Hamburg nicht pünktlich erreichen. Wir freuten uns sehr, hatten wir doch so eine Verlängerung dieser herrlichen Fahrt!
Das Schiff in Fahrt zu erleben, ist es etwas besonderes. Das Rollen und Vibrieren unter den Füßen. Es ist ist fast so, als würde man den Herzschlag der alten Dame hören. Der Geruch nach Kohle, Öl und fettigem Dampf, der unaufhörlich aus dem Stornstein wölkt. Es ist ein Gefühl, was dieses Schiff so einmalig macht, keine Daten und Fakten. Und die Menschen, die sich liebevoll um die Stettin kümmern, die können es fühlen und lieben ihr Schiff dafür. Und genau das ist jeden Moment zu spüren.
Als wir so die Elbe entlangschipperten, fragte ich meine Familie, was ihnen am Schiff am meisten gefällt. Mein Sohn begeisterte sich für alles, aber doch ein bisschen am meisten über die Kohleheizer. Meinem Mann gefiel der Maschinenraum tief unten am meisten, besonders die riesige Kurbelwelle. Bei mir war es die Stimme des Schiffes. Wann immer wir einem großen Schiff begegneten, drönte die Schiffssirene dreimal zur Begrüßung. Und kein Schiff hatte so eine tiefe, eindringliche Stimme wie die Stettin. Besonders nett fand ich den abschließenden Quietscher, der die Begrüßung am Ende abrundete.
Auf der Elbe, als der Lotse die

Hallo, großes Lob für all die Freiwilligen, die dieses Projekt unterhalten bzw. am Leben erhalten. An dem Tag unserer Besichtigung waren wir wohl die einzigen Besucher, die anwesende Aufsichtsperson war sehr nett, erklärte uns Alles, beantwortete Fragen (und es gab sogar einen Café !). Bei der Besichtigung kann man feststellen, dass dieses Klein-​od mit viel Liebe instandgehalten wird (und ich glaube, ich kann in etwa einschätzen, wie viel Arbeit das ist); alle Achtung ! Ich stehe auf Museen, die man sich selber eschließen– und erkunden kann und das hier ist genau das Richtige !
Ein Besuch lohnt sich (egal, wie das Wetter ist) ! Anfahrt am Besten mit der Hafenfähre (z.B. Linie 61). Viele Grüße !

Den Eisbrecher «Stettin» kann man für kleines Geld auf eigene Faust entdecken.
Das Schiff wurde und wird mit viel Liebe zum Detail gepflegt. Man bekommt hier viele Infos, sei es durch selbst gucken, oder auch durch Nachfrage beim freundlichen und engagierten Team.
Ein Besuch ist absolut empfehlenswert!

Am 11.09. fuhren wir mit dem HVV von den Landungsbrücken in Richtung Ovelgönne. Denn auch Schiffe fahren im HVV. Vorbei am Fischmarkt dem Anleger für die Passagierschiffe und den Docklands, gehts zum Museumshafen. IDort lliegt ua. der Dampf-​Eisbrecher «Stettin». Eine Besichtigung stand an, schließlich war ich vor Jahren, noch in Lübeck, auf dem Schiff. Wenig Volk auf dem Dampfer, also ab in die unteren Regionen. Obwohl ich ein beklemmendes Gefühl bekam, als ich die Leiter nach unten ging, war ich von der Technik faszineirt. Der Heizer kam dazu und erklärte uns alles ganz genau. Ich möchte bei Eisgang nicht hier unten arbeiten. Es ist eng, staubig, gut warm und stickig. Die Kessel waren «vorgeglüht», denn abends sollte es nochein letztes Mal für diese Sasion auf einen Törn gehen.
Dann ist Schluß und im Frühjahr gehts wieder los.
An Oberdeck, bei einem Bier, ging es mir gleich wieder gut. Noch ein paar Aufnahmen und ich war zufrieden.
Wer den Museumshafen besucht sollte die «Stettin» besuchen und ein paar Euro für die Erhaltung des Schiffes beisteuern.

I chanced upon the venerable Stettin, a lovely icebreaker dating from 1933 this weekend. Well, in truth, I’d seen her before on a many a visit to the beach, but had passed by the delights of Oevelgoenne museum. Anyway, if you’ve got 2EUR handy, and you get there before 1800, she is well worth a look! The tour isn’t guided, so you are free to clamber around most of the ship, including into the engine room! It houses a beautiful 5-​cylinder steam engine, which develops around 2200hp at the cylinders. The pistons and con-​rods are of an epic size, hence the rather amusing tooling which is also neatly stacked nearby for maintenance. You can actually fit your head into a few of the spanners.
Up on deck, she looks fairly unremarkable, until you get onto the bridge. Interestingly, it contains rather more modern equipment than downstairs, which betrays the fact she saw active service from 1933 all the way up to 2008, a period in which she also saw action during the capture of Copenhagen.
All in all, well worth the admission, and one of the highlights of my weekend!

Ein Kessel so gross wie der der Titanic — nur das diese noch mehr davon hatte. Schwitzende Männer heizen auf Ihren Wachen im Kesselraum die Feuer um die wuchtige Masse des in Stettin gefertigten Eisbrechers zu bewegen. Die Mannschaft der Maschinisten ölt und konfiguriert derweil die Wellen und Kolben und die Deckgasten machen die Leinen los.
Fast sechzig mal im Jahr geht die Stettin vom Oevelgönner Museumshafen auf Fahrt. Mal zu einem kleinen Törn durch den Hafen mal zu grosser Fahrt nach Helgoland, Rendsburg oder Cuxhaven.
Immer ist aber eine bunt gemischte Mannschaft aus Menschen an Bord die eins gemeinsam haben. Einen Anteil «durchsichtige Blutkörperchen» wie Eberhard — seines Zeichens Heizer auf der Stettin, den Dampf-​Virus nennt.
Ich war mit der Literaturverfilmung von B. Travens «Totenschiff» an Bord und wir haben in der Vorderlast Kinoabende veranstaltet & Mario Adorf sowie Horst Buchholz in jung bewundert.
Fahrpläné der Stettin gibt es auf der Webseite und man sollte vorab reservieren.

Der einzige Eisbrecher der Welt der nur im Sommer fährt…ja, das alte Ding fährt noch!
Aber auch wenn sie nur am Ponton liegt lohnt der Besuch, denn die Stettin ist abgesehen von allem anderen was sie ist auch ein Sammelpunkt für alte Fahrensleute. Wer also richtige Seebären treffen will ist hier ebenso gut aufgehoben wie der technikbegeisterte Dampf-​fan.