Gaststätte Kanal 5

Das Lokal «Kanal 5» ist eine nette Bierkneipe an der Ecke Carl-​Petersen-​Straße/​Sievekingdamm in Hamm. Sie existiert schon mindestens seit Anfang der 60er Jahre.
Der Name stammt noch aus Zeiten, als die Kneipe nachts noch Essen hatte und zentrale Anlaufstelle für die Hamburger Taxifahrer war, die sich dann auf verschiedenen Funk-​Kanälen für eine Pause in der Kneipe verabredeten. Das ist einige Jahre her.
Heute treffen sich hier eher Leute aus der Nachbarschaft, die gerne mal ein Bierchen zischen. Es wird immer ein wenig Gebäck zum Bier gereicht, Essen gibt es heute nicht mehr.
Das Lokal hat einen zentralen Tresen, einige Tische und Spielautomaten.
Im «Kanal 5» ist die Zeit auf sympathische Weise stehen geblieben. Unten im Keller im Vorraum der Toilette hängt noch ein alter Kölnisch-​Wasser-​Spender aus den 60er Jahren, an dem man sich für 10 Pfennig früher erfrischen konnte.
Das nenne ich Kneipen-​Nostalgie pur !
Ansonsten wird ein Warsteiner vom Fass ausgeschenkt. Es gibt alle gängigen Alkoholika.
Wer auf der Ecke ist, kann hier gerne mal auf ein schnelles Bier einkehren.

Das Kanal 5 ist von aussen schon ansehnlicher geworden als auf den Fotos hier, allerdings lässt das Inventar etwas zu wünschen übrig. Die Stühle und Tische sehen aus als wenn sie vor 30 Jahren angeschafft wurden. Die Preise sind völlig in Ordnung. Die Musik ist Geschmacksache da läuft alles durcheinander.
Um mal eben ein Bier zu trinken oder eine Runde Billard zu spielen reicht es völlig zu mehr dann aber nicht.

Früher war das Kanal 5 eine Taxifahrer-​Kneipe/​Bistro und zeichnete sich dadurch aus, dass der Laden rund um die Uhr geöffnet UND warme Küche hatte. Wenn nichts mehr auf hatte, im Kanal 5 gab es immer noch ein Bierchen.
Das Kanal 5 ist eine der letzten typischen Eckkneipen hier in Hamburg-​Hamm, ich hoffe, dass es sie noch lange geben wird, obwohl sie ein bisschen in die Jahre gekommen ist.

Nur eine Wette trieb mich in diese Kneipe. Meine Mannschaftskollegen und ich haben uns gegenseitig hochgestachelt, bis wir wetteten, wer von uns nun der Dartkönig sei. Also sind wir in die nächstgelegene Kneipe mit Dartscheibe.
Das Kanal 5 ist dunkel und sieht aus wie die typische deutsche Kneipe. Ich denke, egal wo man in Deutschland in eine Kneipe tritt, sie ist immer dunkel. Früher war sie meist verraucht, heute meist nicht mehr, das Mobiliar ist dunkles Eichenholz und die Menschen an der Theke wanken zwischen Schnapsleiche und Dartkaiser. Ebenso im Kanal 5.
Als wir dort spielten und immer lauter johlten, geselligte sich Heinz (kein Mensch weiß, aufgrund seines Promillepegels, ob er wirklich so hieß) zu uns und gab uns ein Getränk aus, um sich in unser Spiel «einzukaufen». Wir haben uns nichts dabei gedacht und direkt die erste Wette, die Heinz auf den Tisch legte, war, dass er gegen unseren Besten gewinnen würde. So betrunken wie Heinz war, haben wir die Wette locker angenommen und so spielte mein Mannschaftskollege gegen ihn ein Spiel.
Ehe wir uns versahen, hatte Heinz in einem völlig desolaten Zustand gewonnen und ich war um einen Lachanfall reicher. Da wir das alle zusammen nicht auf uns sitzen lassen konnten, sind wir auf die nächste Wette eingegangen, Heinz wollte nur mit links werfen. Er tat es und gewann. Ich konnte nicht mehr. Aber zu der letzten Wette ließ ich mich auch noch überreden. Heinz, mit links und einer Augenklappe. Wir haben gewonnen, haben ihm aber trotzdem sein Bierchen spendiert, da wir nur gewannen, weil Heinz seinen Dartpfeil, beim Ausholen verlor, nach hinten in die Theke schmiss und zu unser großen Bewunderung eine Urkunde von «unschätzbarem Wert» (O-​Ton Wirtin) mitten auf die 1 traf. Wenn ich wieder wetten sollte, dann auf ein Dartspiel und immer würde ich dafür in diese Kneipe gehen.