Fahrschule Möhle

Im letzten Monat habe ich nach etwa einem Monat Ausbildungszeit bei der
Fahrschule Möhle meinen Führerschein im ersten Anlauf bestanden. Dieser
Erfahrungsbericht soll weder Schlechtmachung noch euphoriegetriebener
Freudentaumel sein, sondern schlicht und ergreifend ein objektiver Blick
auf meine Erfahrung mit der Fahrschule gemessen an meinen Erwartungen.
Ich
verstehe drei Sterne als Schulnote 3, also befriedigend. Das heißt,
dass Fahrschule Möhle unter dem Strich genau das liefert, was man von
einer Fahrschule erwartet nicht mehr, nicht weniger. In der Praxis
ist es allerdings so, dass sich wirklich brilliante Elemente und sehr
schwache Leistungen in gravierendem Kontrast gegenüber stehen.
Angebot:
Das Angebot der Fahrschule Möhle hebt sich innerhalb Hannovers von
anderen Fahrschulen insbesondere durch die drei von beinahe überall gut
zu erreichenden Standorte (Hildesheimer Straße, Tiergartenstraße und
Herschelstraße) sowie durch den groß beworbenen Schnellkurs (angeblich
in 14 Tagen möglich, einen Monat sollte man aber rechnen) ab. Die
Theoriestunden sind so gelegt, dass man innerhalb von zwei Wochen exakt
jede Theoriestunde einmal absolviert wird (hierauf wird auch bestanden —
das Ersetzen von Theoriestunden durch Doppelbesuch einer anderen ist
nicht möglich. Flexibel ist man mit juristisch nicht ganz korrektem
Verweis auf entsprechende Vorschriften in dieser Frage überhaupt nicht, nicht einmal bei Schnellkursteilnehmern).
Es werden allgemein alle üblichen Führerscheinklassen angeboten (siehe
Webseite), über Aufbauseminare etc. kann ich leider nichts sagen.
Kostenpunkt
für meine Ausbildung hier: etwa 2000EUR inklusive aller TÜV-​Gebühren.
Lasst euch nicht verwirren, wenn man euch bei der eingänglichen Beratung
etwas von 1600EUR, 1800EUR bei Schnellkurs erzählt: das sind beides äußerst
optimistische Rechnungen, die zudem beträchtliche Prüfungsgebühren
außen vor lassen und, wenn man mit ihnen rechnet, einen Fahrschüler nur
unnötig unter Druck setzen. Dies gilt allerdings für alle Fahrschulen.
Wichtig: Wer hier keinen Schnellkurs macht, hat klar das Nachsehen. Der
Schnellkurs beinhaltet praktisch ausschließlich die Tatsache, dass man
unbegrenzt oft in der Woche fahren darf und notfalls Fahrstunden von
nicht-​Schnellkursteilnehmern zugunsten von Schnellkursen abgesagt oder
gekürzt werden. Der Schnellkurs lohnt sich also durchaus, wenn man sich für die Fahrschule Möhle entscheidet.
Beratung und Verwaltung:
Die Verwaltung und Beratung an der Fahrschule Möhle ist wahrscheinlich
der allergrößte Schwachpunkt. Von drei Mitarbeitern in den Büros weiß
lediglich eine Mitarbeiterin, wie was wo wann stattfindet und kann
konkrete, vernünftige Aussagen treffen. Gerade wenn es um zu erbringende
Leistungen und Geld geht, erhält man oft widersprüchliche Aussagen.
Dies ist nicht zuletzt Verdienst des Inhabers, Herr Oberheide, welcher
zuweilen unnötig aufdringlich und aggressiv Forderungen (z.B. nach
seiner Meinung noch zu absolvierenden Theoriestunden, wenngleich diese
bereits abgeleistet sind) vermittelt. Sehr kleinlich ist man hier auch
mit dem Geld wer wirklich keinen Ärger haben möchte, sollte so viel
wie möglich im Voraus bezahlen. Im Theorieunterricht wird das Lehrbuch
(Kostenpunkt 70EUR) grundsätzlich nur unterstützend benutzt, wenngleich
auch hier der Inhaber sehr aggressiv darauf besteht, dass man es sich
bei der Fahrschule direkt kauft dies erscheint aufgrund der Tatsache,
dass einem als Schüler selbst überlassen ist, welche Lernhilfsmittel man
verwendet, ganz besonders unangebracht.
Theorieunterricht:
Der Theorieunterricht ist durchwachsen, was aber durchaus am sehr
unterschiedlichen Reifegrad der Teilnehmer liegt. Die Fahrlehrer legen
didaktisch sehr unterschiedliche Stile an den Tag, die sich in Nutzung
vorgegebener Lernmaterialien und Medien als auch im Ton (von durchweg
albern bis zu ernsthaft aber unsicher ist alles dabei). Als besonders
positiv empfand ich die Theoriestunden von Frau Mensing (s.u.) und Herrn
Oberheide (Inhaber), die zwar stilistisch komplett unterschiedlich
(Herr Oberheide nutzt das Buch und dazugehörige Lernmaterialien
grundsätzlich deutlich intensiver) aber didaktisch wirklich gut waren.
Bei aller Kritik an Herrn Oberheide ist sein Theorieunterricht sehr zu
empfehlen.
Fahrstungen /​Praktischer Unterricht: Die Qualität des praktischen Unterrichts variiert sicher je nach Fahrlehrer. Ich selbst hatte das Glück, hier Pia Mensing
zugeteilt zu werden. Frau Mensing (früher als Mann selbst Inhaber einer
Fahrschule in Vahrenwald) besitzt einen riesigen langjährigen
Erfahrungsschatz, den sie mit Begeisterung an ihre Schüler weitergibt.
Sie ist insgesamt sehr aufgeschlossen und hilfsbereit und verfügt vor
allem über eine Geduld mit Fahrschülern, die übermenschlich ist. Pia
Mensing vermittelt Spaß am Fahren und die nötigen Fähigkeiten: sowohl
Lehrbuchwissen als auch Tricks und Kniffe, die nach Erhalt des
Führerscheins besonders

Nicht zu empfehlen. Man bekommt kaum Termine für die Übungsfahrten. Einige Fahrlehrer haben selber keine Ahnung vom Fahren. Telefonieren oder sogar Zigaretten Pausen während der Fahrt. Und der Besitzer ist unseriös.