Ihr Sonnenstudio

Es sei vorab gesagt das ich selten bis nie eine Rezension verfasse, es in diesem Fall jedoch als zwingend erforderlich sehe um andere vor ähnlichen Erlebnissen zu bewahren.
Durch eine berufliche Veränderung war ich im Winter 2009 in der schönen Innenstadt Hannovers beschäftigt. In der kalten Jahreszeit suche ich des Öfteren Sonnenstudios auf um mich vom tristen Wetter und der stark anfallenden Arbeit zu erhohlen.
So stieß ich dann im Januar auf das nahegelegene IHR SONNENSTUDIO, es überzeugte mich weniger durch sein äußeres Erscheinungsbild, als durch seine zentrale Lage (ca. 5 Fußminuten zum Bahnhof). Beim Betreten des Geschäftes wird man mit etwas überzogener, trotzdem authentisch wirkender Freundlichkeit begrüßt. Die Inneneinrichtung verdient zwar keine besondere Anerkennung, kann sich allerdings im Vergleich zu der in Vahrenwald ansäßigen Zweigfiliale, welche einer Baustelle ähnelt, durchaus sehen lassen.
Trotz meines eigentlichen Anliegens das Solarium testweise zu besuchen, vermochte es der Mitarbeiter mit seiner sehr wohlgesonnenen, zugleich dennoch sehr zielorientierten Art mir eine Mitgliedschaft nahezulegen. Durch die Nähe zu meinem Arbeitsplatz und die vergleichsweise günstig wirkenden 26,00 Euro Monatsbeitrag/​All Time Flat, sowie der Kulanzentscheidung einer nur 12-​monatigen Mitgliedschaft unterschrieb ich den Vertrag.
Über einige Monate nutzte ich mein Angebot aus und war mit den Bräunungsergebnissen auch zufrieden, wenngleich ich beobachten musste das es um die Hygiene in anderen Sonnenstudios anscheinend besser gestellt war und die Funktionsfähigkeit der Gerätschaften nicht voll gewährleistet wurde (u.A. defektes Radio). Mehr und mehr zog es mich also trotz meiner monatlichen Beiträge zu anderen Anbietern, bis ich als Kunde beinahe gänzlich ausblieb.
Durch eine weitere absehbare Änderung meines Arbeitsortes und dem nur noch in Ausnahmefällen genutztem Angebot reichte ich 14 Tage vor Ablauf der Frist meine schriftliche Kündigung ein.
Da ich in den folgenden Tagen nichts von dem Unternehmen hörte und ich privat und beruflich mehr als ausgelastet war, vermutete ich vorerst eine Rechtskräftigkeit dieser. Als jedoch nach 2 Wochen noch keine Bestätigung bei mir eingegangen war, wollte ich mich vergewissern ob es wiederhohlt zu einem Aubleiben meines Nachsendeauftrages bei der Post kam oder es Probleme mit der Kündigung gibt.
Am Telefon in der Filiale sagte man mir das meine Kündigung eingegangen sei, ich sie doch lieber hätte in die Zentrale schicken sollen da diese sonst unbestimmte Zeit dort rumläge und wohlmöglich vergessen werde. Auf Rückruf in der Zentrale sagte man mir, man könne die Kündigung nicht akzeptieren da meine handschriftliche Unterschrift fehle, einen vorzeitigen Rückruf diesbezüglich hielt man wohl für unnötig. Nun hatte das Unternehmen den Kündigungsvorgang aus der fristgerechten Zeit verschleppt, bot mir allerdings seriöserweise Kulanz an, indem die Kündigung zurückgeschickt und nachträglich unterzeichnet werde.
Es folgten mehrere Rückrufe meiner Person ob den die Kündigung schon rausgegangen sei, woraushin Mitarbeiterinnen entweder den Ausgang bestätigten oder völlig Ahnungslos erschienen.
Folgedessen fertigte ich eine neue Kündigung mit Bezug auf vorhergehende an, welche ich mit Unterschrift versehen direkt an die Zentrale schickte.
Es folge eine Kündigungsbestätigung zum nächstmöglichen Termin, dem 01.05.2012 also eine Verlängerung um 1 Jahr und 5 Monate !
Möglich ist dies durch eine unauffällige Klausel bei Zahlungsrückständen, bei denen ich ohne Wiederuf einer Vertragsverlängerung zustimme.
In mehrfacher Rücksprache mit dem Vertragspartner in der Filiale versicherte dieser mir er würde sich um alles kümmern, er hätte jemanden in der Zentrale sitzen der diesen Schriftverkehr nichtig machen könne und ich so an mein Recht kommen würde.
Einige Tage darauf wurde mir von seiner Seite, leider wieder nur mündlich, versichert das ich Anfang des nächsten Monats eine erneute Bestätigung bekomme und die Kündigung rückwirkend akzeptiert wurde. Auf meine Frage was mit den ausstehenden Rechnungsbeträgen sei, meinte er wörtlich:
Ich könne sie getrost als Toilettenpapier benutzten.
Beruhigt lies ich die Dokumente in den Schrank wandern um Anfang des Monats nicht etwa eine Bestätigung der Kündigung, sondern ein Inkassoschreiben (30EUR Inkassogebühr) in meinen Händen zu halten. Bei erneutem Kontakt sagte man mir die Kündigung würde rechtskräftig zum 01.05.2012 erfolgen und nicht anders, auf meine Anspielung ob ich nicht von meinem Sonderkündigungsrecht gebrauch machen könne da ich ja tatsächlich umgezogen sei (Entfernung 20,5 Kilometer) sagte man mir recht süffisant mit patzigem Unterton:
Ich könne es ja mal versuchen.
Meine Kündigung wurde wie vermutet abgelehnt!
Ich werde die monatliche Zahlung an dieses seriöse Unternehmen als Lehrgeld sehen und möchte jeden bitten sich mehrmals zu überlegen ob eine Mitgliedschaft in diesem Verein eine