Room Escape Hannover ist in der Innenstadt gelegen, somit sehr gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei Escape Games werden die Teilnehmer eingesperrt und müssen versuchen, zu entkommen. Es besteht aus mehreren Räumen, die durchgespielt werden, um zum Ausgang zu kommen. Hierfür gilt es, Rätsel zu lösen und Codes zu knacken, um bspw. Schlösser zu öffnen, die den Zugang zu wichtigen Utensilien versperren. Angelehnt ist das alles an Computerspiele, in denen ein ähnliches Vorgehen gefragt ist. Das ganze muss unter Zeitdruck bewerkstelligt werden — ein tolles zusätzliches Element. Innerhalb einer Stunde muss der Ausgang gefunden worden sein, um «Schlimmes»(irgendeine Katastrophe, je nach Story) zu verhindern. Wir nahmen mit 14 Erwachsenen teil. Ich hatte 2 Räume(1x den«normalen», 1x «Army Base») gebucht. Insgesamt stehen drei zur Verfügung(den«normalen» gibt es 2x), welche mit jew. 2 bzw. 3 bis 8 Personen belegt werden können. Je nach Teilnehmerzahl staffelt sich auch der Preis von 14.95 € bis 19,95 €/Person. Jugendliche zahlen unter bestimmten Voraussetzungen 7 €. Die Online-Buchung war absolut unkompliziert. Die Spielerzahl muss angegeben werden, darf sich aber ruhig noch ändern, ohne dies umständlich kommunizieren zu müssen. Eine Absage kann bis spätestens einen Tag vor dem Termin per Mail erfolgen. Bezahlt wird vor Ort. Die Terminauswahl ist großzügig: Es gibt keinen Ruhetag und es werden täglich Termine zwischen 10 und 20:30 Uhr vergeben. Der Veranstaltungsort liegt mitten im «Rockhouse», eine Win-Win-Situation, um Leerstand zu vermeiden. Tagsüber wird hier gespielt, abends getanzt. Ein großes Hinweisschild am Eingang ist kaum zu übersehen, sodass wir den Ort leicht fanden. Auf ein Klingeln wurde geöffnet. Wir wurden freundlich von einem der Mitarbeiter in Empfang genommen. Wir erhielten Zeit für das Weghängen der Jacken, eine letzte Pinkelpause usw., dann ging es los. In zwei Gruppen aufgeteilt erhielten wir von jeweils einem der Mitarbeiter eine einführende Erklärung. Die Erläuterungen waren sehr gut verständlich — auch für diejenigen, die vorher noch gar nicht verstanden hatten, worum es eigentlich gehen wird. Mit Befürchtungen und Bedenken(ich war mit einer Patientengruppe, unter anderem mit Panikstörungen, dort) wurde souverän und wertschätzend umgegangen, das gefiel mir sehr. So konnten Ängste abgebaut und Lust auf das Spiel geweckt werden. Für alle Ängstlichen: In jedem Raum sind Kameras installiert, über die der Spielleiter zuschaut, um — wenn nötig — Hinweise zu geben. Er bekommt auch mit, wenn jemand ernsthaft panisch wird und holt denjenigen jederzeit raus. Zu den einzelnen Räumen will ich nicht viel sagen, schließlich lebt das Spiel von Rätseln und Tüfteleien, auf deren Lösung man selbst kommen muss. So viel sei aber gesagt: Die Atmosphäre war toll, wir konnten uns sehr gut in die Situation begeben und einfühlen. Die Räume sind passend gestaltet und die Rätsel herausfordernd, motivierend und gut durchdacht. Hier wurden viele tolle Ideen umgesetzt, die uns das ein oder andere Mal in Staunen versetzten. Das Element«Zeitdruck» tut sein übriges. Die Rätsel waren überwiegend von gutem Schwierigkeitsgrad — knifflig, aber lösbar. Für einige brauchten wir aber Hinweise, weil wir uns völlig verrannten. Diese Hinweise werden über einen Monitor eingeblendet. sind aber auch nicht zu leicht, sodass der Spaß am Rätseln erhalten bleibt. Die Veranstalter bewiesen ein gutes Gefühl dafür, wann Hinweise nötig waren. Sie machten es uns nicht zu leicht, sorgten aber auch dafür, dass sich kein Frust breit machte. Wir alle mussten eingestehen, dass wir das Spiel nicht allein hätten lösen können. Schwarmintelligenz macht viel aus, was einer nicht weiß, weiß ein anderer, viele Köpfe haben mehr Ideen als ein einzelner. Für mich als Therapeutin war die Gruppendynamik spannend. Die Veranstaltung ist empfehlenswert für Sozialkompetenztrainings. Zwei Minuten vor Ablauf waren wir wieder draußen und konnten noch kurz die anderen Spieler über den Monitor beobachten. Toll war auch, dass wir noch die Räume der jeweils anderen Gruppe anschauen durften, um zu erfahren, was diese in der Zwischenzeit erlebt hatte. Eine Rechnung wurde mir gern ausgestellt, wir wurden freundlich verabschiedet. Ein rundum gelungener Ausflug. Ich erlebte leuchtende Gesichter und zufriedene Patienten. Einzig der Umstand, dass sich in Windeseile herumsprach, die Gruppe sei mit mir im «Darkroom» gewesen und unter diesem Stichwort vergeblich googleten, als sie Gutscheine erwerben wollten, war etwas… nunja: D Danke ans Team für ein tolles Erlebnis, kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Wir haben die Veranstaltung in unser Repertoire für Ausflüge und Unternehmungen aufgenommen und werden nun regelmäßig(natürlich mit wechselnder Besetzung) zu Gast sein. Eine kleine Anregung: Es würde noch mehr Stimmung erzeugen, würde eine Rahmenstory um das Erlebnis kreiert. Das wird auf der Website getan, bei der Einführung aber leider nicht.