Das alte Schönberg ist wie schon erwähnt einen kleinen Abstecher wert. Zwischen den hübschen alten Häusern am Marktplatz wirkt die Kirche St. Laurentius aus der Ferne betrachtet ein wenig düster, klobig und viel zu groß für ein kleines Städtchen. Auch würde man aus der Ferne erst einmal annehmen, dass der Ziegelbau im 19. Jahrhundert gebaut worden sei aber man liegt falsch. St. Laurentius wurde in seinen Grundzügen bereits im 13. Jahrhundert auf dem Stadthügel erbaut; der heutige Bau stammt zum Teil aus dem 14. Jahrhundert, der Turm wurde im 16. Jahrhundert angefügt, ebenso wie einige andere Gebäudeteile. Diverse Brände führten zu weiteren Umbauten, aber das heute hier zu sehende Bauwerk hat Anteile aus allen Jahrhunderten behalten. Von außen wirkt die Kirche baufällig und man mag kaum glauben, dass sie bereits seit 1987 kontinuierlich renoviert worden ist. Obwohl es ein Sonntag war, war die Kirche leider verschlossen was bedauerlich ist, denn im Inneren sollen sich zahlreiche Kunstschätze befinden, so z.B. eine Bronzetaufe aus dem Jahr 1357 vom Lübecker Meister Karnemann sowie den Altaraufatz von 1616. Dass St. Laurentius so überdimensional für den kleinen Ort wirkt, liegt daran, dass Schönberg seit 1327 die Residenz der Ratzeburger Bischöfe war, die hier bis zum dreißigjährigen Krieg residierten. Grund war tatsächlich, dass Schönberg zu diesem Zeitpunkt die einzige Stadt im Bistum war! Schönberg war über viele Jahrhunderte wirtschaftlicher Mittelpunkt des Hochstiftes Ratzeburg, fiel dann aber im Rahmen des dreißigjährigen Krieges ab 1648 mit dem gesamten Landstrich an Mecklenburg