Hotel Schloss Kalkhorst

Menschen mit einem Faible für Rituale sehen sich auch nach Jahren immer wieder gerne tschechische Märchenfilme an. Doch Hamburgern, denen Tschechien zu weit entfernt und ein Schloß auch zu unbezahlbar erscheint, bietet sich eine Alternative vor der Haustür. Oben an der Ostsee, beim Priwall um die Ecke, liegt der Klützer Winkel. Im äußersten Nordwesten Mecklenburg-​Vorpommerns findet sich dort im ursprünglichen Küstenhinterland der kleine Ort Kalkhorst. Für die meisten vermutlich nur die Durchfahrt auf dem Weg nach Boltenhagen.
Doch ein wenig versteckt lässt sich einer der schönsten deutschen Parks entdecken. Um einen kleinen See herum wachsen in aller Ruhe die unterschiedlichsten exotischen Bäume, hingetupft wie in einem englischen Landschaftspark. Ein Wanderweg führt um den See, nebenan traben wilde Pferde über die hügelige Wiesenlandschaft.
Ein Felsengarten, verwunschen bemoost, vor etwa 160 Jahren angelegt, vermag auch heute noch Phantasien auszulösen. Dunkel bergen die großen und kleinen arrangierten Steine ihre Geheimnisse, als ob ein jeder eine Geschichte erzählen könnte.
Ein Reiher zieht seine Kreise über dem See.
Verschlungene Pfade führen zur Gruft und Schlosskapelle. Über eine große Rasenfläche — im Frühling übersät mit Büscheln von Schneeglöckchen erreichen die Wanderer das Schloß, Mitte des vorletzten Jahrhunderts erbaut, im neogotischen Stil.
Wer rechtzeitig bucht kann im Schloss auch übernachten. Das hat was von Schlosshotel und ist doch ein Hotel Garni; das heißt, es wird in fünf Gästezimmern Übernachten mit Frühstück angeboten. Die Preise liegen zwischen 40, — Euro in der Nebensaison für die schlichteren Einzelzimmer und 160, — Euro für die «A. Paul Weber-​Suite» in der Hochsaison. Die Einzel– und Doppelzimmergäste teilen sich ein Etagenbad, was wegen der wenigen Zimmer aber unproblematisch ist.
Den grandiosen Blick in den Park gibt es von jedem Zimmer aus, zur Seeseite hin ist er naturgemäß eine Spur romantischer.
Die umsichtigen Eigentümer kümmern sich in ausgesprochen familiärer Atmosphäre sehr aufmerksam und doch diskret um ihre Gäste. Das liebevoll zusammengestellte Frühstück wird in einem stilvollen Salon im Erdgeschoß eingenommen.
Das Hotel ist fast ganzjährig geöffnet. Gelegentlich finden auch Konzerte, Lesungen und Vernissagen dort statt. Und wer immer schon mal in einem Schloss feiern wollte, märchenhaft oder anders, kann sich ebenso vertrauensvoll an Manfred Rohde wenden.