Jakob

Nach einigem Abwägen sind wir mit dem Kieler Gutscheinbuch ins Restaurant Jakob gegangen. Der Gutschein (2 Hauptspeisen für eine) gilt dort für alle Speisen.
Zur Vorspeise nahmen wir die Büsumer Krabbensuppe und die Pfifferling-​Schaum-​Suppe. Beide sehr lecker und geschmacksintensiv.
Wir entschieden uns für einen 2005er Lafitte (Bordeaux), welcher nach anfänglichem Luftmangel dekantiert wurde, was seinen Geschmack beförderte.
Zum Hauptgang gab es Husumer Rumpsteak mit Bratkartoffeln und Saison Gemüse.
Die Dessertkarte ist sehr Eis-​lastig, so dass wir fragten ob es eventuell auch Mousse au Chocolat gäbe. Diese wurde vom Koch extra frisch für uns zubereitet, wobei eine optimale Kühlung nicht möglich war, was aber dem Geschmack nichts «ab» hatte.
Alle Speisen waren sehr liebevoll angerichtet und wurden in einer sehr angenehmen Geschwindigkeit gebracht.
Die Bedienung war äußerst zuvorkommend und freundlich.
Ein sehr gutes, wenn auch nicht billiges Essen in schöner, ruhiger und angemessener Atmosphäre.

Ich war zur späteren Stunde noch unterwegs um ein weiteres Restaurant zu besuchen. Mein Wahl viel auf das Steigenberger. Ich betrat den Haupteingang. Und sah einen Kellner an der Kasse stehen. Nennen wir ihn mal Herr F. Ein weiterer Herr im Anzug kam auf mich zu. Nennen wir ihn Herr D. Herr D begrüßte mich freundlichst und fragte mich ob ich im Bistro oder im Restaurant speisen möchte. Ich endschied mich für das Restaurant. Schade. Denn als ich dort rein kam, fühlte ich mich ein bisschen verloren in so einem großen Raum. Herr D. zeigte mir einen Tisch an dem ich mich hätte setzten dürfen, da mir aber nichts daran liegt mitten im Raum zu speisen wo ich Zielscheibe für jegliche Blicke bin, viel meine Wahl auf einen Tisch der an der Seite stand. So setzte ich mich an diesen Tisch. Er war zwar nicht eingedeckt aber ich fühlte mich etwas wohler.
Schnell wurde mir die Karte gebracht. Jedoch gab es keine Empfehlung vom Haus. Schnell war deutlich zu sehen das Herr F. der einzige Kellner für dieses Restaurant war. Schnelle Gangart, lange Wartezeiten für das Dessert am gegenüber liegenden Tisch. Und an seiner Sprachweise erkannte man, dass Herr F. kurz angebunden war. So bestellte ich vorweg eine Pfifferlingssuppe, und zum Hauptgang Leber, Berliner Art,. Ich wollte ein Wein dazu. Bedauerlicherweise gab es kein leichten Rotwein. Was aber schell vergessen war, denn mir wurde ein Cabernet angeboten, der dazu passen würde. Ich willigte ein.
Mein Handy klingelte, so musste ich für kurze Zeit das Restaurant verlassen. Als ich wieder kam, stand auch schon Brot, Butter, Quark und ein kleiner Gruß vom Hause für mich bereit. Alles sehr Schmackhaft. Inzwischen räumte Herr F am Nebentisch die schon seid langen fällig abzuräumenden Desserts ab. Es gab anscheinend Probleme mit der Zutat von Eis und Heiß. Es waren keine Himmbeeren wie in der Karte deklariert sondern Waldbeeren. Er entschuldigte sich und nahm das Dessert von der Rechnung runter. Für mich die beste Lösung. Super. Was aber nicht ganz fair war, waren die Gäste, die nach dem verschwinden des Kellners ein paar unpflegliche Worte äußerten. Wie auch immer. Meine Suppe kam. Sie war sehr einfach angerichtet, und auch mit dem Salz hat man gespart, und auch Pfifferlinge waren in keinster weise zu finden. Schade. Aber sie war gut… sehr gut. Meine Suppe war bereit zum abräumen was Herr D sah und auch prompt dazu veranlasste sie aus zuheben. Der Hauptgang ließ auch nicht lange auf sich warten, was auch gut war, denn ich hatte wirklich Hunger. Der Teller war heiß. Wenn man mich kurz drauf aufmerksam gemacht hätte, hätte ich mir vielleicht nicht die Hand verbrannt.
Die Leber war perfekt gebraten. Die Zwiebeln waren schön angeschwitzt, und auch das Kartoffelpürre war sehr lecker. Die Apfelscheiben waren für meinen Geschmack ein bischen zu labberrig. Der Geschmack ist bei der zubereitung auch verloren gegangen. Aber es war trotzdem super. Und der Wein hat auch gepasst. Nun war ich fertig mit dem essen… ich war immer noch fertig mit dem essen… und immer noch… und immer noch. Es dauerte wirklich 13min. bis Herr D. kam und mich von diesem Teller erlöste. Bei der Gelegenheit bestellte ich gleich das Dessert. In der Karte stand was von Crème… nicht Eiscreme… denn ich bin nicht so der Eisfan. Aber was erwartete mich? Eiscreme. Gut.
Ich löffelte also um die Wette. Doch nach noch nicht mal der hälfte des Bechers wurde ich durch mein Sättigungsgefühl zur Aufgabe gezwungen. Herr F. war diesmal etwas schneller zur Stelle und nahm den Eisbecher mit. Ich verlangte die Rechnung. Zahlte.
Mir wurde 2mal freundlichst auf wiedersehen gesagt. Nett. Und so ging ich. Fazit: Das Essen dort ist super, auch wenn man mit kleinen Aussetzern rechnen sollte. Die aber umgehend behoben werden. Ich für meinen Teil mag es zwar nicht wenn der Kellner mir die ganze Zeit auf´s Essen guckt, aber sich alle 2 – 3 min mal sehen lassen wäre schon super. Oder noch jemanden dazu ordern.
Einen zweiten Besuch wird es zwar nicht geben, aber die Freundlichkeit der Mitarbeiter, Hilfsbereitschafft und die Küche sind weiter zu empfehlen,

In unregelmäßigen Abständen testen wir mit einer Gruppe von sechs Leuten Restaurants in Kiel oder Umgebung.
Heute war nun das Restaurant Jacob im Hotel Steigenberger an der Reihe. In das Restaurant gelangt man durch den Haupteingang des Restaurants. Freundlich wurden wir im Empfang genommen und zu dem reservierten Tisch geführt — ein sehr guter Tisch mit schönem Blick auf die gerade auslaufende Stenaline (für nicht Kieler: die Fähre nach Göteborg).
Das Restaurant ist sehr modern und sauber, Mängel sind nicht zu erkennen. In der Mitte des Raumes befindet sich ein offener Kamin, der im Winter mollige Stunden verspricht.
Schnell wurden uns Karten gereicht, ebenso schnell waren die Getränke auf dem Tisch. Nach der Essensbestellung gab es etwas Brot mit Butter und Quark, es folgte ein kleiner Gruß aus der Küche. So wirkte die Zeit, bis das Essen kam, sehr kurz, war unterhaltsam und nett.
Das Essen selbst war klassisch und innovativ in einem. Winziges Manko: Bei meinem Essen waren die Kartoffeln gestiftelt und dann in fritiert: Das hat schon was von Fett pur. Dennoch: Wir alle waren sehr zufrieden mit der Qualität, die Portionen waren ausreichend, um satt zu werden.
Beim Nachtisch dann eine kleine Panne: Unser hochschwangeren Freundin wurde ein Nachtisch mit viel Alkohol gebracht, ohne vorher davor zu warnen. Gute Reaktion aber: Als Entschädigung gab es einen Espresso aufs Haus.
Fazit: Ein nicht ganz billiges, aber sehr gutes Restaurant. Wir werden wiederkommen!