Antoniter Kirche

Immer ein Ort zum Innehalten — die Antoniter Kirche in Köln. Von der hektischen Schildergasse in die Ruhe dieser sehr alten und schlichten Kirche hilft dabei, den Gedanken Lauf zu lassen.
Dieses Mal gab es eine neue Krippe. Sehr schlicht. Geschnitzt in Oberammergau.
Und der Engel von Ernst Barlach ist jedes Mal beeindruckend. Ebenso wie der Lehrende Christus und das Kruzifix II von ihm.

Mitten auf der Schildergasse liegt die evangelische Antoniterkirche, welche modernerweise AnoniterCityKirche gennat wird und sogar eine Website ihr eigen nennt.
Die Kirche ist die wohl eine der meistgesehenen aber zugleich wenig beachtetsten in Köln.Jedenfalls fiel sie mir jahrelang garnicht auf.
Das Programm der Kirche orientiert sich dann auch an der Laufkundschaft die hier vorbei kommt. Kurz-​Andachten sind zum Beispiel eine Einrichtung die man nicht überall findet.
Im angrenzenden City-​Pavillion finden kleinere Ausstellungen statt.

Ein paar Minuten Ruhe im Gewühl, durchatmen, zu sich finden, das kann man hier mitten in der City.
Auch die Kirchenmusik wird hier groß geschrieben.
Eine große Orgel für diese recht kleine Kirche steht hier.
Der Kirchenmusiker Quack ist hervorragend!
Es lohnt sich, mal einen Blick hinein zu werfen
Der Engel soll etwas ganz besonderes sein!

ich mag diese kirche auch sehr — insbesondere wegen des barlach-​engels. dort zu sitzen bringt einen zur ruhe.

Die Antoniterkirche liegt auf der Schildergasse, einer der beiden Haupteinkaufsstraßen Kölns. Der nicht übermäßig große Bau wurde im gotischen Stil im 14. Jahrhundert begonnen und vollendet; seit 1805 ist die Kirche evangelisch. Entsprechend schlicht ist die Ausstattung: die hellgrauen Steine der gotischen Bögen werden von abstrakten gestalteten Fenstern in Grau– und Blautönen durchbrochen. Lediglich das Fenster hinter dem Altar zeigt bis zur Hälfte bunte, bildliche Motive.
Rechts vom Altar steht ein schönes, großes, rundes Becken, in dem ich selbst getauft wurde. Der Altar ist evangelisch schlicht.
Links vom Altar hängt an zwei Ketten mein Lieblingsstück dieser Kirche: Der Schwebende. Ein waagerecht in der Luft schwebender, leicht überlebensgroßer Engel, der von Ernst Barlach 1927 geschaffen wurde und hier seit den 50ern als Abguss des Originals aus dem Dom von Güstrow hängt. (Auch dort hängt seit dem Krieg nur noch ein Abguss.) Die einfache Steinplatte unter dem Engel nennt die Jahresdaten der Weltkriege.
Seinerzeit sorgte der Schwebende wegen seiner Schlichtheit für große Diskussionen, von den Nazis wurde Barlachs Kunst für entartet erklärt. Vor ein paar Jahren griff die Antoniterkirche das künstlerisch mutige Statement Barlachs im kirchlichen Raum noch einmal auf und ersetzte den Engel für eine Zeit durch ein rotblutiges Kriegsgemälde, das für vergleichbare Reaktionen sorgen sollte wie der Schwebende vor fünfzig Jahren — und das auch schaffte
Ich gehe oft, wenn ich in der Stadt bin, für ein paar Minuten in die Antoniterkirche, setze mich vor den Engel und kann hier einfach innerlich zur Ruhe kommen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie als meine Taufkirche für mich eine Art Zuhause ist. Aber ich glaube, der schwebende Engel strahlt auch auf die meisten anderen Menschen eine wunderbare Ruhe aus, eine durchaus schwere, sogar schwermütige Gelassenheit.
Unbedingt mal mit ein paar Minuten Zeit besuchen, wenn man in Köln shoppen geht!

Unter dem Namen «Saturday Night Fever» beginnt am 22. September in der Antoniterkirche um 18 Uhr eine Gottesdienstreihe für Lesben und Schwule. Die Gottesdienste werden von einer ökomenischen Vorbereitungsgruppe gestaltet werden. Nach den Gottesdiensten wird es in dem hinter der Kirche befindlichen Café die Möglichkeit zum Austausch geben.
Nähere Infos unter: http://www .
Wer schon mal einen CSD Gottesdienst in der Antoniterkirche miterlebt hat, weiß wie schön die sind.