Fähre Weiß Zündorf

Eim muss für jede Radtour in Köln ach was willste mehr. Der Spitzname ist übrigens Krokodil ihr werdet entdecken warum. Und wenn es gelingt mit dem Fährmann in Gespräch zu kommen erfährt man die fantastischen Geschichten die man sich vorstellen kann. .also nux wie hin…

Allein schon, dass es Sie gibt, ist für mich 5 Punkte wert. Radtouren Richtung Süden wären nämlich sonst ziemlich «einseitig». Die Fähre geht schnell, 2 Euro als Radfahrer sind OK und die Wartezeiten sind gering.
Das ganze hat aufgrund des kleinen schwankenden Boötes und der teilweisen Nähe zu den Frachtern einen Hauch von Abenteuer.

Die kleine Fähre Weiß-​Zündorf ist einfach ganz großes Kino! Da zuckelt dieses Bötchen tagein, tagaus über den Rhein bei einer Geschwindigkeit, die meine Oma im Rückenschwimmen gegen den Strom noch locker hinkriegt. Dann sitzt man auf eben diesem Bötchen, blinzelt in die Sonne und kann gar nicht begreifen, wie toll das ist.
Da die Fahrt nur ein paar Minütchen dauert, muss man sich schon drum herum etwas einfallen lassen. Am besten macht man eine Fahrradtour draus. Einfach von irgendeinem stadtnahen Veedel rüber aufs Rechtsrheinische, immer Richtung Süden fahren und wenn man in Zündorf ankommt, erst einmal auf dem pittoresken Plätzchen einen Kaffee trinken. Dann mit der Fähre übersetzen und durch das Wäldchen in Weiß und den Rodenkirchener Strand zurück Richtung City. Voila — ein perfekter Frühlingsausflug!

Will man einen wirklich großartigen Sonntagsausflug machen, so macht man ihn mit dem Fahrrad am Rhein. Das weiß jeder Kölner, denn dass Köln die schönste Stadt der Welt ist und der Rhein der schönste Fluss — ist so bekannt wie unbestreitbar. Das Problem an Flüssen ist gemeinhin, dass man so schlecht über sie drüberkommt. Oft gibt es Bürcken. Meistens sind die aber sehr unsexy und nervig. Manchmal gibt es aber keine Brücken und dann ärgert man sich, weil man schlimmstenfalls die gleiche Strecke zurück fahren muss. Die Fähre zwischen Weiß und Zündorf ist deshalb schon aus solchen Gründen ein Gottesgeschenk. Sie verbindet das Minigolf und Kuchen Paradies in Zündorf mit dem verschlafenen Weiß und ermöglicht so eine gemütlich Umkehr gen Heimat. Dabei bleibt es aber nicht. Sie ist nicht nur sehr praktisch, sondern auch ein Schmaus der ganzen Sinne. Es ist eine art schwimmendes Wohnzimmer; ein Wohmobil auf dem Wasser; eine Arche der Hamonie.

Während das Mülheimer Bötchen bereits in das kölsche Liedgut eingegangen ist, steht eine Ode über die Fähre von Weiß nach Porz-​Zündorf, meines Wissens nach noch aus. Dabei ist der Fährbetrieb, der seit den 80ern existiert, für die Bewohner des Kölner Südens längst Kult! An schönen Sommertagen sollte man ein wenig Geduld und Sonnencreme mitbringen, wenn man mal eben auf die andere Rheinseite übersetzen will, denn gerade am Wochenende herrscht ein großer Andrang, sodass das «Krokodil» und das kleinere «Krokolino» im Akkord hin und her pendeln. Und bei ganz großem Andrang kommt die große «Frika» zum Einsatz.
Auch mit dem Fahrrad kann man übersetzen und in der Zündorfer Groov oder im Weißer Rheinbogen eine Tour einplanen. Die Bootstour geht leider viel zu schnell vorbei, sodass man sogleich zu Beginn ein Rückfahrticket kaufen sollte. Beim Alltagvergessen sollte man die Zeit dann nicht vergessen, denn mit Sonnenuntergang ist Betriebsschluss und dann bleibt nur noch der Umweg über die Rodenkirchner Brücke. Der Kapitän Heiko Dietrich sieht auch ein wenig aus wie ein Seemannsurgestein, Wasser und Wetter begleiten ihn auf seinem Hausboot nämlich auch noch nach Feierabend…