Groß St. Martin

Für mich eigentlich die schönste der vielen Kölner romanischen Kirchen. Gross Sankt Martin gibt hier, mitten in der Altstadt eigentlich noch einen besseren Blickfang, als der Dom.
Um den Namensgeber, übrigens gegen 316 im heutigen Ungarn geboren, ranken sich noch immer viele Mythen und Bräuche so etwa das Teilen des Umhanges um den frierenden Armen zu helfen oder aber die Martinsgans, die den zur Ernennung zum Bischof von Tours anstehenden Martin haben entdecken lassen. Tatsächlich schlug der Sohn eines römischen Statthalters in Ungarn erst die vom Vater erzwungene Militärkarriere ein und die sollte auch erst 25 Jahre später enden, zu seinem vierzigsten Lebensjahr. Mittlerweile war Martin zum Glauben gekommen und bekehrte erst einmal seine Mutter. Danach lebte er in Frankreich wo er 372 zum Bischof von Tours ernannt wurde.
Gross Sankt Martin wurde erst im 12. Jahrhundert auf einer ehemaligen Rheininsel auf den Fundamenten römischer Lagerhäuser erbaut nachdem ein Feuer die alte Kirche des hier ansässigen Bendeiktinerklosters zerstört hatte. Mit der Statik gab es in der Folge Probleme, so dass die vier Türmchen bei Sturm immer mal wieder herunterfielen (so sind auf manchen Stadtpanoramen nämlich auch keine vier Ecktürmchen zu sehen). Richtig in Mitleidenschaft zog der zweite Weltkrieg die Kirche, die erst wieder vierzig Jahre nach Kriegsende vollständig wiederhergestellt war.

Den schönsten Blick auf Groß St. Martin hat man vom Fischmarkt

Diese Kirche liegt im Herzen der Altstadt. In den Katakomben liegen Überreste der römischen Geschichte — wirklich lohnenswert. Der Innenhof, der sich hier bildet, liegt ein wenig versteckt, ist sehr ruhig und man kann sich mal verweilen und dem Lärm der Großstadt entkommen.
Wenn man sich die angrenzenden neueren Gebäude genauer ansieht, stellt man fest, dass man «überdacht» um den Vorplatz spazieren kann. Dies ist einem Kreuzgang eines Klosters nachempfunden, dass hier in der Vergangenheit gestanden hat.
Im Bereich kann man auch noch das denkmal für Kölner Originale «Tünnes und Schäl» ansehen.

Unterhalb von Groß St. Martin (
) befindet sich die St. Martin Säule, auch als Denkmal für das geteilte Leid, welches Martin von Tours mit der Teilung seines Mantels zum Wohle eines Obdachlosen auf sich nahm, benannt.
Es wird behauptet, dass es sich hierbei um das kleinste Denkmal der Welt handelt. Wenn man die Säule gefunden hat und davor steht, glaubt man es auch ;-)
(Siehe Foto unten)
Martin teilt seinen MantelZur Zeit des heiligen Martin galt ein kaiserliches Edikt, wonach die Söhne von Berufssoldaten zum Kriegsdienst gezogen wurden. Dadurch wurde auch Martin, gegen seinen Willen, mit 15 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Noch war Martin nicht getauft; aber in allem verhielt er sich nicht, wie sich sonst Soldaten verhielten: Er war gütig zu seinen Kameraden, wunderbar war seine Nächstenliebe. Seine Geduld und Bescheidenheit überstiegen die der anderen bei weitem. Seine Kameraden verehrten ihn und hielten ihn schon damals mehr für einen Mönch als einen Soldaten. Denn, obwohl noch nicht getauft, zeigte er ein Verhalten wie ein Christ: Er stand den Kranken bei, unterstützte die Armen, nährte Hungernde, kleidete Nackte. Von seinem Sold behielt er nur das für sich, was er für das tägliche Leben benötigte. Eines Tages, als Martin nichts außer Waffen und dem einfachen Soldatenmantel bei sich trug, begegnete er mitten im Winter, der von so außergewöhnlicher Härte war, dass viele erfroren, am Stadttor von Amiens einem nackten Armen. Dieser flehte die Vorbeigehenden um Erbarmen an. Doch alle liefen an dem Elenden vorüber. Da erkannte Martin, von Gott erfüllt, dass der Arme, dem die anderen keine Barmherzigkeit schenkten, für ihn da sei. Aber was sollte er tun? Außer seinem Soldatenmantel hatte er ja nichts. Also nahm er sein Schwert und teilte den Mantel mitten entzwei. Den einen Teil gab er dem Armen, in den anderen Teil hüllte er sich wieder selbst. Etliche der Umstehenden begannen zu lachen, denn Martin sah mit dem halben Mantel kümmerlich aus. Viele jedoch, die mehr Einsicht hatten, bedauerten sehr, dass sie nicht selbst geholfen hatten, zumal sie viel wohlhabender als Martin waren und den Armen hätten bekleiden können, ohne sich selbst eine Blöße zu geben. In der folgenden Nacht, als Martin in tiefem Schlafe lag, sah er Christus mit seinem halben Soldatenmantel bekleidet, den er dem Armen gegeben hatte. Ihm wurde befohlen, er solle sehr aufmerksam den Herrn und das Kleidungsstück, das er verschenkt habe, ansehen. Dann hörte Martin Jesus mit lauter Stimme zu der umstehenden Engelschar sprechen: Martin, der noch Katechumene (= Taufbewerber) ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet”. Jesus Christus dachte dabei tatsächlich an seine eigenen Worte, die er einst gesprochen hatte: Was immer ihr einem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan” (Mt 25, 40). So bekannte Jesus Christus, dass er in dem Armen von Martin bekleidet worden ist. Um den Wert eines so guten Werkes zu bestätigen, zeigte er sich in eben diesem Mantel. Dieses Traumgesicht verführte Martin aber keineswegs zu menschlicher Ruhmsucht. Er erkannte in seiner Tat vielmehr die Güte Gottes. Und als er 18 Jahre alt war, ließ er sich taufen. zitiert aus:
l (
) (Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)

Jeder kennt sie, aber längst nicht jeder weiß wie sie heißt. Diese Kirche die wie ein kleines Anhängsel des Doms in dessen Schatten liegt und vor allem beim tradiotionnellen Blick auf die Kölner Skyline über den Rhein ganz wesentlich zum Stadtbild beiträgt.
Diese kleine aber wunderschöné Unbekannte nennt sich Groß St. Martin und gehört zu den zwölf romanischen Kirchen der Kölner Innenstadt. Ein wirklich unbekanntes aber schönes Wahrzeichen unserer Rheinmetropole.

Jetzt bin ich doch über 3 Jahre tagein tagaus mit der S-​Bahn über die Rheinbrücke gefahren und mir fiel ständig die Kirche zwischen Dom und Maritim auf, die ich aber nun gar nicht kannte.
Als ich nun zuletzt nach meinem Wellnesstag noch etwas spazieren ging, bin ich doch endlich mal nicht nur um diese von außen so romantisch wirkende Kirche gegangen sondern dann auch mal eingetreten. Von außen schon sehr imposant wirkend, wird von innen ebenso begeistert. Da zu der Zeit keine Messe stattfand, konnte ich mich in aller Ruhe umschauen. Die Basilika ist schön groß und bietet vielen Gläubigen Platz zu der am Sonntag stattfindenden Messe.
Man kann aber auch jeden Tag bis auf Montags (Geschlossen) zum allgemeinen Beten herkommen oder sich nach Absprache auch durch die Kirche führen lassen.
Was mir ein bisschen gefehlt hat und ich so gerne in Kirchen sehe, sind die Mosaiken oder auch Rosetten. Aber da ich nun auch nicht der Katholik vorm Herrn bin, kann ich nicht sagen, warum dies hier nicht der Fall ist. Aber einen Besuch am besten mit Führung verbunden ist die Kirche auf jeden Fall wert!

Ein Schwimmbad, 34m lang und 17m breit. Das sind die Reste des antiken Schwimmbades von St. Martin. Hier stand zu römischer Zeit ein gesamtes Sportcenter 7.000 Quadratmeter groß, von dem heute noch die Überreste des Schwimmbades übrig sind. Auf dem Fundament der alten Plalaestra und jüngeren Lagerhallen wurde im 10. Jahrhundert St. Martin in seinen Urformen gebaut. Als nach dem II. Weltkrieg, die alte Basilika zerstört wurde, wurde die neue Kirche wieder aufgebaut. Doch zuerst mussten in knapp vierzig Jahren die alten römischen Erzeugnisse restauriert werden. Heute vermischen sich die Stile aus tausend Jahren Architektur. So erreicht man das instand gesetzte Wasserbecken über einen mittelalterlichen Fußboden unter einer modernen Betondecke. Und wenn der Rhein Hochwasser führt, dann wird, wie es sich für ein Schwimmbad gehört, der Raum kurzerhand als Druckventil geflutet.

Heilige Mutter Gottes!
Nur ein Wort: Wow! Das reicht eigentlich schon, um die Groß St. Martin-​Kirche in der City zu beschreiben. Wer war schon einmal da und konnte danach nicht sagen, dass die Église Saint-​Martin de Cologne (wie sie richtig heißt) nicht eine der schönsten und romantischsten Kirchen in ganz Köln ist? Also ich war definitiv begeistert!
Bei der Groß St. Martin-​Kirche handelt es sich um eine sogenannte dreischiffige Basilika, was den Aufbau und die Architektur beschreibt. Gebaut wurde sie ursprünglich im 12. Jahrhundert, und auf sowas stehe ich ja sowieso. Wenn man mal bedenkt, was die Menschen vor zum Teil mehr als 800 Jahren mit den einfachsten Mitteln erbauen konnten, absoluter Wahnsinn!
Die Kirche wirkt von außen zwar deutlich imposanter, als von innen, aber das tut dem Wunsch nach einer kleinen Verweilphase keinen Abbruch, zumindest meiner Meinung nach nicht. Ich weiss, Kirchen gehören in der heutigen Zeit vielleicht nicht mehr zu den Favoriten, wenn es darum geht, sich die Zeit zu vertreiben, aber ich kann einen Besuch nur empfehlen.