Klaus Daiber

Ich weiß nicht, woran das liegt, aber Klaus Daiber ist hier bei Unilocal zweimal angelegt.
Ich bin so und so erstaunt darüber, dass bei solch einer Auswahl von Ärzten in Köln und in Relation dazu bis dato wenigen Schreiberlingen im Unilocal-​Lande, bereits zwei andere «meinen» Hausarzt Klaus Daiber kennen. Weniger erstaunt bin ich darüber, dass es ausschließlich positive Bewertungen sind.
Beim Thema «Meine Arztbesuche» hört dann auch meine ansonsten sprudelnde alles-​von-​mir-​erzählen-​Art auf.
Aber ich kann sagen, dass mir eine schicke, lounge-​artige Praxis suspekt wäre und mir sowas wie das häßliche altbackende Wohnzimmer, das sich bei Klaus Daiber Wartezimmer nennt, 1000 Mal lieber ist.
Herr Daiber ist einer, der nicht nach Kohlemachen aussieht. Supernett, auch für ganzheitliche Medizin offen, zuhörend, helfen WOLLEND und helfen KÖNNEND. Der einen so nimmt, wie man eben ist. Der es trotz vieler Patienten schafft, erst mal freundlich Guten Tag zu sagen.
Und an dieser Stelle möchte ich auch auf die Mädels hinweisen, die in seiner Praxis solche Dinge, wie Telefonannahme, Spritzen, Blutdruck messen übernehmen. Die sind nämlich auch nett.
Ich gehe nicht gerne zum Arzt. Das liegt in der Natur der Sache. Aber ich bin froh, dass ich gleich ums Eck jemanden gefunden habe, der von Sekunde eins mein Vertrauen wecken konnte. Und ich gehöre eigentlich, besonders, was Ärzte angeht, zum Misstrauen-​Menschenschlag.

Herr Daiber war bei den Allgemeinmedizinern meine erste Wahl, die ich damals als ich nach Köln gezogen bin und nun bin ich schon seit 8 Jahren Patientin bei ihm. Die Praxis befindet sich auf der Bonner Straße in unmittelbarer Nähe vom Chlodwigplatz und ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Herr Daiber selbst ist sehr, sehr nett und alle anderen Mitarbeiterinnen auch. Was die fachlichen Qualitäten angeht bin ich immer äußerst zufrieden. Er bietet neben der Schulmedizin auch Naturheilverfahren an, was ich sehr gut finde und so wird nicht immer gleich zu chemischer Arznei geraten.
Die Öffnungszeiten sind nicht ganz so wie bei anderen Ärzten, dementsprechend ist es oft ziemlich voll und man hat teilweise etwas längere Wartezeiten. Die Inneneinrichtung der Praxis ist auch ungewöhnlicher als bei anderen Ärzten, da die Praxis in einem ganz gewöhnlichen Mehrparteienhaus ist und eben auch eine ganz normale Wohnung mit hohen Decken. Sie sieht nicht nach moderner Hightech Praxis aus wenn man reinkommt, ich finde das sehr sympathisch.

Eigentlich finde ich es ethisch unkoscher einen Arzt zu beschreiben. Aber bei Herrn Daiber scheint eine Ausnahme angebracht. Für gewöhnlich ist der gang zum Arzt eher unfreiwillig und unangenehm. Entweder man fühlt sich krank oder man muss eine Spritze bekommen, was ja für die meisten Mitbürgerinnen und Mitbürger auch nicht gerade ein Ausflug ins Phantasialand ist. Zwar ist ein Gang zu Mr. Daiber aus den selben Gründen nicht gerade mein Lieblingsausflug, aber ich mache es lieber, als zu seiner Konkurrenz zu gehen. Und das liegt an seiner Inneneinrichtung. Normalerweise wirken Arztpraxen wie Arztpraxen. Sie sind weiß, weiß und ab und an wagt sich ein frecher türkiser Streifen in die Wände und die abgepassten Möbel. Hier ist es aber anders. Es ist eher ein Wohnzimmer, das mehr an den Rückzugsort von Edith Piaf erinnert, als an Impfungen, Verbandswechsel und Blutabnahme. Die Wände sind durchgehend mit einer grob gewebten Hanftapete beklebt und sein Schreibtisch wirkt in seiner Art wie eine Brutstätte philosophischer Traktate. Dass der Chef selbst nett und sogar äußerst kompetent ist, verwundert dann wohl auch nicht mehr.