Stolpersteine

Wer mich kennt, der weiß, dass mir das Gedenken und die Erinnerung an dunkle und dunkelste Stunden deutscher Geschichte ein wichtiges Anliegen sind.
Es waren keine braunen Männchen, die 1933 die Macht an sich rissen und 1945 plötzlich verschwanden, als ob einfach nur ein übler Spuk ein Ende gehabt hätte. Nein, es wurden Wunden mitten in die Gesellschaft gerissen, überall wurden Leute aus ihrem Umfeld gerissen, verfolgt, deportiert, vernichtet. Und dies durchaus «nur», weil sie Juden, Sinti und Roma, Kommunisten usw. .usw waren
In den deutschen Städten kann man sicherlich eigentlich überall dort, wo bereits zwischen 1933 und 1945 Wohnbebauung war, letztlich auf den Spuren von Opfern wandeln. Es sind nicht nur die bekannten Opfer, die es gab– nein, es gab unzählige Opfer, die mitten aus ihrem Umfeld gerissen worden.
Der in Köln lebende Künstler Gunter Demnig ist es, dem man in immer mehr Städten immer mehr Stolpersteine zu verdanken hat. In den Boden eingelassene Steine vor den Wohnhäusern von Opfern des NS-​Terrors.
Nicht ganz unumstritten –zuletzt gab es in München eine aus meiner Sicht eher unglückliche Debatte. Ich kann zwar die Kritik an Stolpertseine dahingehend, dass man nicht auf Opfern herumtreten können soll, nachvollziehen. Doch für ich ist es im Wege einer Abwägung schlichtweg kongenial, überall über Spuren von Opfern stolpern zu können.
Möge Gunter Demnig sein Werk in möglichst vielen Orten an mglichst vielen Stellen fortführen können. Denn es kann undd darf der Opfer nicht oft und intensiv genug gedacht werden.
Und jeder möge der Anfänge wehren.
Ich schließen diesen Beitrag mit einem bekannten Zitat von Martin Niemöller:
«Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.»

Ein beeindruckendes Denkmal das bewegt.

Idee und Ausführung wirklich etwas Besonderes.

Die Stolpersteine sind großartig, sie sind Zeugnisse einer Zeit, die wir nie vergessen sollten und zugleich Mahnmal und Warung, dass es in Deutschland nie wieder zu Menschenhatz und Völkermord kommen darf. Sie sollten aufrütteln und nicht als bloses Geschichtszeichen einer abgelegten Vergangenheit betrachtet werden, den das Sterben, die Vertreibung die Folterung und die Vergasung war damalige Wirklichkeit. Was wir wir brauchen sind Stolpersteine im Kopf gegen die Verdrängung und die Intoleranz, die uns jeden Tag umgibt. Tendemzen für eine neue braune Gesellschaft sind vorhanden, auch wenn es das satte Bürgertum das nicht wahrhaben will, Gejammer hilft nichts und hat nur immer denen geholfen die hinterher alle Andersdenkenden umgebracht haben
joan pierre

Toll, was Gunter Demnig ins Leben gerufen hat! Viele kleine Mahnmale, verteilt in der ganzen Stadt und mittlerweile auf der ganzen Welt. Man wird mit den Einzelschicksalen konfrontiert, mit Namen, im Alltag. Ich finde, besser kann man nicht erinnern und mahnen.

Wow ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Bin letztens über ein paar Setien gestolpert.

Nicht zum ersten mal sind mir diese kleine Steine auf der Straße aufgefallen, man stolplert praktisch darüber. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit dieser Aktion an die Opfer der NS-​Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 500 Orten in ganz Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. Die Stolpersteine sind eines der besten «Mahnmale», die ich kenne und auf der Homepage kann man viel über diese erfahren, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder passiert. Ich habe selbst bei meinem letzten Besuch in Berlin welche entdeckt.

Die Stolpersteine sind eines der besten Mahnmale, die ich kenne. Sie zeigen auf, an wie vielen Orten Menschen in der damaligen Zeit gelitten haben und auch wie viele Möglichkeiten es gegeben hätte zu helfen. Sie sollten in allen Städten und Dörfern verbreitet werden.

Was an diesen Stolpersteinen so bemerkenswert ist, dass ich sie auch im Alltag sehe und registriere. Ich finde, die Opfer erhalten dadurch eine sehr persönliche Würdigung, genau an dem Ort, wo sie oft jahrelang gewohnt haben. Mir gefällt das Konzept sowohl als Denkmal, Kunstform oder Mahnmal gleichermaßen!

Für mich ist das nur Aktionismus.
Es gibt bereits genug Denkmäler, Mahnstätten usw.
Ich finde es albern auch wenn mir hier viele widersprechen werden.

Die Idee ist gut und noch bessser wäre es, wenn daraus wirklich Lehren folgen und nicht wieder Minderheiten ausgegrenzt, stigmatisiert, entwürdigt, vertrieben und vernichtet werden. Hertzerische Medien und Politiker keine Chance bekommen, mündige Bürger sich ihr eigenes Urteil bildet und mutig dem Mob widerstehn.
Die Stolpersteine sind für mich nicht nur ein flüchtiger Blick, der mit einem kurzen Wackel-​Dackel-​Nicken verbunden ist, sondern wirklich Mahnung, Vermächtnis und Gedenken.

Ich mag die Stolpersteine und freu mich immer wieder darüber, dass man ein solch untypisches Denkmal geschaffen hat.

Eine tolle Idee!
Man wird immer wieder ermahnt an Vergangenes zu denken und es nicht im Alltäglichen zu vergessen. Ich hoffe so etwas passiert nie wieder!

Hut ab vor dem Künstler! Ich liebe diese Idee, die Steine packen einen immer wieder, unerwartet bekommt man eine Gänsehaut oder feuchte Augen.
Besonders interessant ist das vielleicht für Kinder und Jugendliche, dass in dem Haus, in dem sie wohnen oder wo der Lieblingskiosk ist, früher mal Menschen gewohnt haben, die Schreckliches erleben mussten. Das Unverstellbare wird dann vielleicht vorstellbar, vielleicht machen sich dann viele Menschen Gedanken, die verhindern, dass Ähnliches auch nur ansatzweise passiert.
Allerdings scheue ich mich immer auf so einen Stein zu treten, das kommt mir vor, als würde ich auf einen Grabstein treten. Aber dann werden sie so stumpf.
Einige Steine im Kwartier Latäng werden wiederum von so vielen betrunkenen Füßen getreten, dass sie blitzblank sind.
Wäre interessant zu wissen, was der Künstler dazu meint.

Auf dem Gymnasium hatte ich einen super Kunstlehrer. Der hatte uns damals die Stolpersteine vorgestellt. Unser Lehrer war Quereinsteiger und war vorher freier Künstler. Als Dieser leitete er zum Beispiel eine Knast-​Kunstgruppe und brachte diese auf den ersten Platz eines Kunstwettbewerbs. So wusste er immer uns aufmerksam auf die Umgebung zu machen und unsere Sinne zu nutzen. Mit den Stolpersteinen, machte er uns auf den Gedanken des Künstlers aufmerksam, der diese Steine nahe zu überall in Köln verteilt hat. Es ist wirklich eine ruhige und effektive Art Kunst und Kultur zu übermitteln. Vorallem ein Bewusstsein von dem zu erlagen, was zu vor auf diesem Boden geschehen ist. So sind es die kleinen Notizen. Auffällig, und doch dezent erinnern uns diese Steine an Vergangenes. Könnten mehr solcher Idee gebrauchen.

Stolpern, erinnern und für einen Moment inne halten. Die Stolpersteine sind in Köln überall zu finden und erinnern an den Menschen, der einst in den damaligen Wohnhäusern gelebt hat. Für mich ist es immer wieder über Geschichte stolpern. Die Namen auf den goldenen Steinen geben den vielen ermordeten Juden ein Gesicht und die Grausamkeiten des NS-​Regimes werden immer wieder zurück in unser Leben gerufen.
Ein notwendiges und gutes Projekt, dass im Alltag und nicht nur zur Gedenktagen oder an Denkstätten, daran erinnert.
Mittlerweile sind die Stolpersteine über den Grenzen Kölns und auch Deutschland zu finden. Das alleine bedeutet, dass die vielen Bedenken die aufkamen als Gunter Demming den ersten Stein in den Gehweg schlug, beiseite gelegt wurden.

Sie sind nicht immer unumstritten, ich persönlich finde sie aber sehr gut: Die Stolpersteine.
Sind und Zweck ist die Erinnerung an die Verfolgten der Nazis. Vor jedem Haus in dem eine Person lebte die den Nazis zum Opfer gefallen ist erinnert en goldener Stein im Boden an das Geschehene und markiert damit augenscheinlich wie viele Menschen auf dem Boden den wir jeden Tag betreten vor garnicht so ferner Zeit noch ihr Leben lassen mussten.
Ich finde die parktische Auseinandersetzung mit der Thematik sinnvoller als viele Denkmäler, denn gerade das Wissen, dass es genau an diesem Ort geschehen ist macht die Geschichte viel fassbarer.

Dass es tatsächlich immer wieder Debatten darüber gibt, ob die sogenannten Stolpersteine nun eine Ehrung oder doch eine Beleidung für die Verstorbenen, die mit ihnen in Erinnerung gerufen werden und das gesamte Judentum ist, kann ich mir nicht erklären.
Die an die erinnert wird, würden dadurch «mit Füßen getreten», hat in ähnlichen Sätzen, ich glaube die Vorsitzende der jüdischen Gemeinden in Deutschland mal gesagt. Wie kleinkariert kann man sein.
Meine beste Freundin ist jüdisch und ich komme so vielleicht näher mit dem ganzen Themen in Kontakt, als das so der Usus ist…
Ich finde das Gegenteil ist der Fall. Die blanken Glanzpunkte im grauen Asphalt sind positiv auffallende Hingucker. Sie fügen sich nahtlos in ihre Umgebung ein und gehen doch nicht darin unter. So wie alles sich einfügen muss, damit es weiter gehen kann, aber doch bestehen bleiben darf, auf eine andere Art vielleicht.
Außerdem mag ich es, dass es das Geschehene greifbar macht. Man sieht zu den Häusern hoch und aus der grauen Geschichte heraus treten lebendige Tatsachen.

Zwar heißen die Stolpersteine Stolpersteine, aber wirklich stolpern über sie tut man nicht, denn sie sind dann doch ebenerdig in den Fußweg zwischen den normalen Pflastersteinen eingelassen, so dass sie kein tatsächlich Gesundheit gefährdendes Hindernis darstellen.
Stolpern über die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demmig tut man nur, wenn man mit gesenktem Blick durch die Straßen Kölns — und anderer Städte — geht, aber dann stolpert man richtig:
stehen doch Namen eingemeißelt auf den Steinen aus Messing und ein «hier wohnte», denn, so der Künstler, «ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist». Und damit man sie nicht vergisst, die Opfer des NS-​Regimes, verlegt Demmig seit 2000 Stolpersteine in Köln, Deutschland, der Welt — wann er wo welche verlegt, kann man auf seiner Internetseite einsehen -, und wurde seither mit vielen Preisen und Ehrungen für dieses einzigartige Projekt ausgezeichnet.
Ja, normalerweise hält man die Augen auf dem Trottoir, um eben nicht zu stolpern, doch um über die Stolpersteine zu stolpern, sollte man doch mal den Blick gesenkt halten, stolpern und: für einen Moment mal inne halten.

Die Stolpersteine irritieren und verunsichern, weil sie unvermittelt im Stadtbild auftauchen. Sie stellen sich in den (Fuß – )Weg und lassen einhalten. Gunter Demnig hat seit dem Jahr 2000 (vorher allerdings bereits ohne amtliche Genehmigung) mittlerweile in über 500 Orten in Deutschland, aber auch in ganz Europa, Stolpersteine installiert. Die künstlerische Arbeit weist auf die Opfer der NS-​Zeit hin, die deportiert und ermordet wurden. «Hier wohnte …» steht auf den Steinen, die in den Boden eingelassen werden. Den Opfern ihre Namen zurückzugeben, das ist eines der zentralen Ziele des Projektes. Damit bleiben die damaligen Bewohner in der Erinnerung lebendig und im Stadtbild präsent.
Für mich ist die Arbeit Demnigs immer wieder sehr berührend und geht auf eine angemessene Form künstlerisch — aber auch politisch — mit dem Thema um. Nicht aufdringlich effektheischend, sondern eindrücklich — im wörtlichen Sinne.

Ein wunderbarer Hinweis auf unsere Geschichte!
Hoffentlich ein Beitrag dazu, dass dies immer in Erinnerung bleibt und nie wieder passiert!

When you walk through Eppendorf, my neighborhood, a central district of Hamburg, Germany, you see the streets are lined with elegant turn-​of-​the-​century town houses, cafés, small bars, restaurants, shops, and numerous small rivers flow through the district at the north tip of the innercity lake Alster. And then you see a large number of bronze colored cobble stones in the sidewalks, in front of some house entrances. These are sidewalk memorials as I call them. Eppendorf had like the Harvestehude and Grindel quarters a large Jewish population until the second world war. These are silent memorials to those who have lived among us until then.
These bronze colored paving stones are called Stolpersteine («stumbling blocks») in German. They are set into the pavement in front of the entrance of buildings. Each stone has an engraving of the name of a person who had lived in that house and who had been deported and killed during the years of the National Socialism. The stones are simple but effective daily memorials embedded in the sidewalk.
In the area were I live in Hamburg nearly every house has these stones. Some have even 10 – 12 stumbling blocks. On the picture I posted you see one of the stones in front of the neighboring house were I live (photo).
Stolpersteine is since many years a privately financed project of the artist and craftsman Gunter Demnig from Cologne. He says: «You have to take a low bow infront of the house to read the stone engravings.»
The United Nations statement of the Holocaust Memorial Day on January 27:
«We recognise that humanity is still scarred by the belief that race, religion, disability or sexuality make some people’s lives worth less than others’. Genocide, antisemitism, racism, xenophobia and discrimination still continue. We have a shared responsibility to fight these evils.»
This commitment applies to every human being. Never forget.
Gunter Demnig lives and works in Cologne, and sets his stumbling stones everywhere in Germany.
Here is a nice flickr group of photographs: