Weintrainer Weinseminar

Im Sommer habe ich Jan Olé aus Wuppertal, einen ehemaligen Dozenten aus dem WEINTRAINER-​Team, bei einem Abendessen einer Bekannten kennen gelernt. Natürlich haben wir uns auch über Wein ausgetauscht. Zwei meiner Freunde, die bei uns saßen, schenkten mir wenige Tage später einen Gutschein für einen von diesen Weinkursen zum Geburtstag. (Wirklich gut aufgepasst, danke Jungs!). Mit dem Gutschein vor dem Computer sitzend konnte ich mir auf der
–Seite bequem einen Termin aussuchen. Zwei Tage nach meiner Anmeldung hatte ich eine Buchungsbestätigung im Briefkasten. Blöderweise musste ich dann kurzfristig noch mal umbuchen, sodass ich erst Ende des Jahres mitmachen konnte. Soviel zur Vorgeschichte!
Nachdem sich alle Teilnehmer an den Tischen gemütlich niedergelassen hatten, stellte sich kurz und knapp ein recht junger Dozent vor. Es ging mit einer theoretischen Einführung in die Weinwelt los. Warum und wieviel Wein wo angebaut wird, welches die klassischen Anbaugebiete und welches die Newcomer sind, wie der heimische Weinmarkt funktioniert und was guten von weniger gutem Wein unterscheidet. Der Dozent spickte seine Ausführungen mit persönlichen Anmerkungen und Anekdoten und brachte diesen Teil sehr charmant und kurzweilig über die Bühne. Freiraum für zusätzliche Fragen war immer gegeben und davon hatte nicht nur ich reichlich dabei. Diese erste Informationsrunde nahm etwa 50 Minuten in Anspruch, aber es kam mir deutlich kürzer vor.
Dann folgten die Weinverkostungen, aufgeteilt in Vergleichrunden zu je zwei oder drei Weinen. Jedem Teilnehmer standen vier Gläser zur Verfügung außerdem ein Flasche Wasser und Brot. In der Regel waren die Weinflaschen mit einem Strumpf verhüllt, so dass blind probiert werden konnte. Ich persönlich finde blind tasting super, weil ich mich dann ganz und gar mit dem Wein beschäftige. Zudem wurden sehr umfangreiche Seminarunterlagen und mehrere Arbeitsblätter ausgeteilt, die sich als sehr hilfreich erwiesen. Die Beschreibung der Weine nach Aussehen, Geruch und Geschmack und die nachträgliche Überlegung, warum jeder Wein so und nicht anders schmeckte, konnte man durch die Beantwortung von ausformulierten Fragen und teilweise auch durch Multiple-​Choice ganz präzise selbst vornehmen.
Im Verlaufe des Seminars kam man mit vielen anderen Teilnehmern ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass zumindest an meinem Tisch eine kunterbunte Mischung aus weinkundigen Liebhabern und blutigen Anfängern saß. Bemerkenswert, dass das so gut funktionierte, denn nachträglich bekundeten eigentlich alle, dass sie ziemlich viel gelernt haben und sich nicht überfordert fühlen.
Ausgerechnet an diesem Abend spielte mir meine Nase einen Streich. Sie wollte nicht wie sonst. Zwar stand der Geruch der Weine nicht im Mittelpunkt des Seminars, aber es ist nun einmal sehr spannend jedem Wein wenigstens ein Paar Aromen abzuringen. Manchmal ging es durch die gleichzeitige Arbeit von vielen Nasen im Raum ganz schnell. Manchmal konnten sich die Teilnehmer überhaupt nicht einigen und der Dozent vermittelte souverain, unaufgeregt und sachlich. Er beschrieb den Weingeruch für uns in einem ersten Schritt sehr allgemein und grob und nannte dann in einem zweiten Schritt konkretere Beispiele. Letztendlich entstand immer ein Gefühl sinnlicher Übereinstimmung trotz verschiedener Worte. Ich selbst werde wohl noch etwas üben müssen und habe mir zu diesem Zweck das Seminar «Weinsensorik» vorgenommen.
In der letzten Verkostungsrunde präsentierte der Dozent zwei Rotweine und konfrontierte uns frech mit der Frage, wie wir das Alterungspotenzial einschätzen würden. Das frage ich mich tatsächlich bei jedem Wein den ich kaufe, wie lange er lagern muss, wie lange er es darf. Ein konkretes Beispiel hierzu zum Schluss fand ich sehr lehrreicher. Auf die Frage reagierten eigentlich alle mit zuckenden Schultern, unüberlegt wie sich herausstellte. Denn die Lösung mit Anleitung folgte sogleich. Der Dozent erinnerte uns resümierend daran, welche Schlussfolgerungen wir während des Seminars aus den einzelnen Weinverkostungen ziehen konnten und stellte seine Frage dann erneut. Eine Dame vom Nachbartisch: Es sei der Wein in der zweiten Flasche, weil er mehr Tannin und einen längeren Nachhall aufweisen kann. Volltreffer! Glaubt es mir einfach, ich wollte genau das gleiche sagen, aber die Dame war einfach schneller als ich ;-).
Gegen elf Uhr, also nach fast vier Stunden, verließen wir den Seminarraum einstimmig begeistert und ein wenig angeheitert, mit großer Hoffnung, vieles vom erlangten Wissen in der nächsten Zeit noch hervorkramen zu können. Sicher wird uns allen dabei das Skript helfen. Es war ein ganz vorzügliches Weinseminar. Jan Olé sagte mir, die Dozenten seien alle auf einem sehr professionellen Niveau. Daher gehe ich davon aus, dass dieses Erlebnis kein Einzelfall war oder bleibt und ermutige gerne alle Weinliebenden zur Teilnahme an einem Weinseminar von den WEINTRAINERN. Es lohnt sich.

Ich trinke gerne Wein. Wenn es aber darum geht, aus einem gut gefüllten Regal beim Weinhändler einen Wein auszuwählen, der mir schmecken könnte, dann führt das oft dazu, dass ich ein Flasche wähle, die ich schon kenne. Ich komme also eher selten dazu, mal etwas völlig anderes zu probieren. So kam es mir recht, als ich gefragt wurde, Freunde zu einem Weinseminar zu begleiten. Im Internet insbesondere auf der Webseite der Weinschule, die sich DIE WEINTRAINER nennen,
konnte ich mir vor ab ein Bild von dem Angebot machen. Und die vielen guten Bewertungen, die man überall liesst und auch die vielen Standorte in NRW sprachen dafür, dass wir es hier nicht mir irgend welchen Möchte-​Gern-​Experten zu tun bekommen. Das war mit dann doch wichtig.
Achtzehn Seminarteilnehmer hatten sich an dem Abend eingefunden. Bevor wir probieren durften, gab es ein wenig Theorie. Brav saßen wir wie in der Schule, während der Trainer, ein sympatischer Tpy, mitte Dreißig, locker und sprachgewandt, uns ganz unterhaltsam in die Kunst der Weinverkostung einführte. Mit der ersten Weinprobenrunde wurde die Stimmung auch auf Seiten der Teilnehmer lockerer und schließlich diskutierten wir an den Tischen und mit dem Referenten über Aromen, Geschmack und die Farbe des Weins, zogen mit Anleitung des Trainers Rückschlüsse auf die Qualität, das Lagerpotenzial, den Preis und, ob der Wein dekantiert werden sollte. Alles sehr spannend, nachvollziehbar und aufschlussreich.
Die Auswahl der verkosteten Weine fand ich recht gelungen. Obwohl nicht jeder Wein meinen persönlichen Geschmack traf, wurde doch eindrücklich demonstriert, welche typischen Geruchs– und Geschmacksnoten für eine bestimmte Rebsorte oder ein bestimmtes Anbaugebiet stehen.
Ich glaube, ich habe jetzt weniger Entscheidungsprobleme, wenn ich vor dem Weinregal stehe. Und an einer Fortsetzung meines persönlichen Weintrainings — ich denke da z.B. an das Rotwein-​Weinseminar oder auch Wein & Käse, ich liebe Käse — bin ich nach diesem Abend sehr interessiert.

Meine Begeisterung für DIE WEINTRAINER ist ungebrochen. Nach einem spitzenmäßigen Seminarabend in Düsseldorf vor einigen Wochen hatte ich Lust auf ein zweites mal. Wir meldeten uns für ein Weinseminar in Köln an und buchten direkt auch ein Zimmer am Veranstaltungsort, ein Designer-​Hotel, mit dazu.
Es war zwar ein anderer Trainer vor Ort, aber der Verlauf und das Ergebnis des Abends empfinde ich als genau so perfekt wie in Düsseldorf. Ich konnte wieder sehr gut folgen, verspürte zu keinem Zeitpunkt weder Länge noch Anstrengung, und habe durch die sehr professionell durchgeführten Weinproben wieder enorm viel gelernt. Sogar mein Freund musste hier anerkennend mit dem Kopf nicken. Die ganzen Weinkurse an der VHS in Frankfurt hätte ich mir schenken können, wenn ich früher von dieser Weinschule gehört hätte.
Was mir allerdings in Düsseldorf einen Hauch besser gefallen hatte, war die enge Verzahnung der verschiedenen Medien, wie Beamer, Whiteboard und schriftliche Unterlagen. Dafür war das Hotel in Köln nicht nur edel, sondern ganz und gar durchgestylt. Der Besitzer, Herr Adams, legt wahrlich sehr viel wert auf die Details und der Seminarraum war genau richtig für den Anlass.
Bestimmt war dieses Weinseminar in Köln nicht die letzte Veranstaltung, die wir bei den Weintrainern besucht haben. Obwohl wir aus Frankfurt kommend nicht gerade um die Ecke wohnen, eine Reise nach Köln oder ins Ruhrgebiet lohnt sich bei der gebotenen Performance in jedem Fall, wenn man gerne Wein trinkt und zusätzlich Weinwissen effektiv tanken möchte.
Liebe Weintrainer, vielen Dank und weiter so!