Der«Millenium-Man» Johannes Gutenberg dürfte zweifelsohne der bedeutendste Sohn der Stadt Mainz sein. Und an ihn erinnert seit bald 180 Jahren ein wahrhaft bürgerliches Denkmal. Initiiert aus dem Bürgertum für einen Vertreter aus dem Bürgertum. Denn dem Adel gehörte er nicht an, der gute Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern wurde um 1400 in Mainz geboren– dort, wo sein Geburtshaus stand, erinnert eine Tafel, seine Taufkirche erinnert an den Krieg, seine Grabstätte ist schon lange nicht mehr vorhanden. Und bevor Gutenberg 1468(das ist nun wirklich überliefert) starb, hatte er gerade auch in seiner Heimatstadt, die er zeitweise sogar hatte verlassen müssen, nicht nur Sonnenseiten erlebt. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts gab es Pläné, an ihn zu erinnern. In napoleonischen Planungen, die unter anderem die Schaffung einer Rue Napoleon(die dann zur Ludwigstraße wurde) und eines Gutenbergplatzes vorsehen, war bereits ein Denkmal vorgesehen. Zunächst gab es eine eine Sandsteinfigur eines lokalen Künstlers. Doch das Bürgertum ließ nicht locker. 1837 wurde es enthüllt, das beeindruckende Bronzedenkmal mit hohem Sockel. Gegossen von Crozatier in Paris, die überlebensgroße Figur wurde von Bertel Thorvaldsen geschaffen. Und seitdem steht er auf seinem Platz, der größte Sohn der Gutenbergstadt. Alter Witz: Was stellt Gutenberg auf dem Denkmal vor? Seinen linken Fuß. Okay, er stand nicht kontinuierlich. Im Zuge von Arbeiten am Gutenbergplatz Ende der 90er Jahre lag die Figur eine Weile. Und von 2008 bis 2010 musste Gutenberg zur aufwändigen Restaurierung. Und seitdem ist er wieder da und schaut auf seine Stadt, im Schatten des Domes. Mainz ohne Gutenbergdenkmal? Für mich undenkbar.