Weltladen Unterwegs

Willkommen in der Welt des fairen Handels mit Produkten aus der einen Welt, die wir nun einmal haben. Auch wenn ein Teil der Welt gerne was Dritte Welt bezeichnet wird.
Dies könnte das Motto des Mainzer Weltladens sein, den es bereits seit Ende der 80er Jahre gibt und der bis heute von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird und in dem noch heute ein Großteil der Arbeit von Ehrenamtlichen geleistet wird.
Ursprünglich am Bischofsplatz ansässig, befindet sich der Laden jetzt doch schon einige Jahre gegenüber der Christophskirche, deren Ruine als Kriegsmahnmal ausgestaltet ist.
Betritt man den Laden, trifft nun auf keine überladene Präsentation — nein, hier wird man nicht erschlagen. Man kann in aller Ruhe herumstöbern, aufdringliche provisionsorientierte Verkäufer gibt es hier nicht. Stattdessen die Möglichkeit, durchaus nützliche «Weltprodukte» zu erwerben, von deren Veräußerung auch die Hersteller etwas haben. In der heutigen globalisierten Welt vielleicht wichtiger denn je.

Generell gute Idee, dieser Laden.
Leider weiß ich nicht, ob das Ganze was bringt.
Vor einiger Zeit (paar Monate) konnte man auf Arte (einer der wenigen seriösen TV-​Sendern) eine Doku sehen, die wohl die traurige Wahrheit gezeigt hat. Nämlich, dass das vor 10 Jahren noch eine tolle Idee war, den kleinen Produzenten faires Geld zu zahlen. Mittlerweile ist der Faire-​Handel aber genau so eine Großindustrie geworden, wie der normale Handel. Somit werden z.B. die kleinen Kaffeebauern keineswegs fair bezahlt.
Warum soll ich also erhöhte Preise zahlen, wenn der kleine Bauer in Südamerika oder Afrika gar nix davon hat, weil das Geld in der Industrie hängen bleibt? Man könnte auch sagen: alles Lug und Trug.
Zum Laden selber: habe dort telefonisch nach dem Sortiment gefragt.
Mir wurde mitgeteilt, alles was die GEPA-​Seite hergeben würde, könne man dort kaufen.
Leider war das nur die halbe Wahrheit, im Laden selber werden noch Produkte andere Hersteller angeboten, also eine größere Auswahl als die GEPA-​Seite hergibt. Bis dahin habe ich also schön weiter konventionell eingekauft, was die GEPA-​Seite nicht angeboten hat, obwohl auch fair gegangen wäre.
Ist eigentlich nicht so schlimm, denn wie ich oben schon geschrieben habe, glaube ich mittlerweile nicht mehr an den «fair-​Betrug».
Aber wer fair kaufen möchte, sollte lieber im Laden selber nach dem Sortiment schauen, und sich nicht auf telefonische Auskünfte verlassen.

Ein schöner großer Weltladen mit einem breiten Angebot an Handwerksartikeln und Lebensmitteln. Außerdem gibt es noch eine Bücherecke mit interessanter Literatur. Ich kaufe Fair Trade-​Produkte schon sehr lange und ich schätze sie sehr. Die Qualität ist hervorragend und Produkte der Gepa erhalten regelmäßig Höchstnoten bei Stiftung Ökotest. Natürlich ist es auch aus ethischen Gründen absolut wünschenswert, dass dort mehr Menschen einkaufen. Und die Preise dort sind nicht so teuer, wie in manchen Bioläden. Da kann man sich ab und zu schon mal was gönnen. Oder aber man gönnt anderen etwas Gutes und verschenkt einfach mal einen Gutschein. Wobei die angebotenen Handwerksartikel durchaus für sich schon schöné Geschenke abgeben.
Es stimmt schon, dass das Personal nicht unbedingt auf Zack ist. Aber es handelt sich zumeist um Leute, die selbst wohl nie im Verkauf gearbeitet haben und das Ganze ehrenamtlich machen. Oft sind es Renter. Von daher sollte man da schon ein Auge zudrücken. Denn nett ist das Personal trotzdem!

Fair gehandelt!
Und fair eingekauft.
Und dabei noch ökologisch, Bio und einfach so, dass man mit dem Einkauf und einem guten Gewissen nachhause gehen kann.
Im einzigen Weltladen in Mainz der fast in der Innenstadt liegt findet man neben fair gehandelten und ökologischen Waren, kleinen Geschenkartikeln und Lebensmitteln auch Literatur rund um das Thema ‘Entwicklungsländer’ — und vieles mehr.
Außerdem werden quasi als ‘Stehcafé’ auch Kaffeespezialitäten aus den entsprechenden Ländern angeboten.
Ab und zu merkt man, dass das Personal aus ehrenamtlichen rekrutiert wird, der Umgang mit der Kasse ist nicht immer selbstverständlich, aber das gibt dem ganzen auch einen familiären Tatsch.
Um ganz ehrlich zu sein:
Ich selbst kaufe dort eigentlich fast nur, aber regelmäßig, meinen Kaffee ein, denn ich habe noch keinen Instant-​Kaffee gefunden, der so gut schmeckt.