Taverna To Nisi

Beim Betreten der Taverna dachte ich wow — so ein stylisch eingerichtetes Restaurant hätte ich hier nicht erwartet. Dem Hauptraum der ehemals bayrischen Wirtschaft wurde ein stimmungsvolles mediterranes Ambiente verpasst: Die Wände in türkisblau, dazu große Spiegel und tolle Lampen. Da kommt doch gleich Urlaubsstimmung auf, ich fühlte mich fast wie auf einer Terasse irgendwo am Meer. Dazu kam noch die angenehme Ruhe — es waren noch zwei weitere Tische besetzt und der Stammtisch im Hinterzimmer.
Ich war hier bei einer Geburtstagsfeier und wurde schon gewarnt, dass der Wirt sehr großzügig mit dem Ouzo umgeht. Tatsächlich kam schon vor dem Essen die erste Ouzoration, die regelmäßig aufgefüllt wurde, was schließlich darin gipfelte, dass mit dem Ausruf «Ouzo für Freunde» zwei kleine Flaschen Ouzo auf den Tisch gestellt wurden. Freunde des griechischen Anisschnapses kommen hier also voll auf ihre Kosten! Da ich den Abend halbwegs unbeschadet überstehen wollte, habe ich möglichst wenig getrunken, dafür hab ich umso mehr gegessen!
Los gings mit den Vorspeisenplatten, deren Größe daran erinnerte, dass wir uns hier definitiv nicht in München befanden. Panierte Auberginen– und Zucchinischeiben, Schafskäse, Halloumi, diverse Filloteigtaschen, dazu natürlich ordentlich Tsatsiki und Oliven. Das alles wäre als Hauptgericht eigentlich schon völlig ausreichend gewesen.
Ich muss hier positiv erwähnen, dass es mehrere vegetarische Gerichte auf der Karte gibt: vegetarische Moussaka und Tourlou, einen griechischen Gemüseeintopf, dann noch griechischen Bauernsalat und diverse Vorspeisen. Ich hatte mich für den Gemüseeintopf entschieden und bekam einen Tontopf mit geschmortem Gemüse, gekrönt von einer ordentlichen Portion Schafskäse — es handelte sich also nicht um einen Eintopf im eigentlichen Sinne. Dazu gabs noch einen Beilagensalat. Das Gemüse war gut durchgeschmort, aber auch nicht zu weich, gut gewürzt und mit bisschen Olivenöl verfeinert. Also keine ölgetränkte Pampe, wie sie oft bei Griechen serviert wird. Ich habe so viel gegessen wie schon lange nicht mehr, spürte aber außer bisschen Müdigkeit keine negativen Auswirkungen — was durchaus für die Küche spricht.
Eine Nachspeise war angesichts der bereits verzehehrten Mengen nicht nötig, trotzdem bekam die ganze Runde noch ein kleines Dessert vom Haus. Auf dem Land gibts eben keine Laufkundschaft und der Wirt muss sich noch ehrlich um seine Gäste bemühen.
Wer einen lustigen Abend mit gutem Essen verbringen will, ist hier definitiv an der richtigen Adresse.