Buon Appetito 2

Als überzeugter buon appetito 1 fan bin ich nun voller erwartungen mit meiner freundin hier gewesen… leider war das essen nicht so lecker wie wir es gewohnt waren… spaghetti aglio e olio mit gambas waren al dente, aber leider etwas langweilig angeschmeckt, da geht etwas mehr gerade bei einem so simplen gericht. Die lasagne meiner freundin war innen kalt. Da sie nich besonders hungrik war hat sie einfach den warmen rande gegesse und den kalten kern an den die mikrowellen nicht drankamen stehe gelassen… etwas ernüchternd, nächstes mal fahren wir wieder nach selbeck…

Allgemein
In der «Alten Senfmühle» beheimatet findet sich die Trattoria Buon Appetito 2 — das Buon Appetito (1) gibt es ebenfalls und liegt auf der Kölner Straße (bei Restaurant-​Kritik schon verzeichnet!). Das alte Gebäude bietet einen stilvollen Rahmen für einen gemütlichen Abend in netter Atmosphäre. Die Adress-​Angabe mit Quellenstraße 20 ist etwas verwirrend, der Eingang und die Zufahrt liegen auf der Straßburger Allee neben der ELF-​Tankstelle.
Bedienung
Fast hätte ich in das 5-​Sterne-​Regal gegriffen — hier ist man um wirklich perfekten Service bemüht, letztlich fehlten nur Kleinigkeiten. Nach einer freundlichen Begrüßung in gebrochenem Deutsch mit italienischem Akzent und einige eingestreuten italienischen Begriffen (einfach hinreißend die Bedienung!) fanden wir Platz an einem Tisch unserer Wahl im nur schwach besetzten Lokal. Die freundliche Kellnerin (sie entschguldigte sich für ihr vermeindlich «schlechtes» Deutsch mit dem Hinweis, dass sie gerade erst aus Italien nach Deutschland gekommen war), brachte zwei Stehstafeln mit den Tagesangeboten an den Tisch und fragte nach einem ersten Getränkewunsch. Die «normale» Speisekarte folgte alsbald und zeichnete sich dadurch aus, dass sie wirklich fein, übersichtlich und ausgesucht klein daher kam.
Das Essen
Als Vorspeise sollte ein Vitello Tonnato den Gaumen öffnen, mit seinen feinen Aromen vermag mich diese piemonteser Vorspeise ein ums andere mal begeistern. Ich wählte dann Tagliatelle mit Steinpilzen und Filet-​Spitzen von der Karte (mit Tomaten und vielen Gewürzen), meine Begleiterin gleiches, allerdings mit einer Gorgonzola-​Sauce, die nicht auf der Karte vermerkt war, aber anstandslos akzeptiert wurde.
Zunächst gab es ein Bruschetta und einige Oliven auf´s Haus und als Begrüßung. Das Vitello tonnato wurde in einer Art serviert, die ich so noch nicht kannte und es geschmacklich leider auch gegenüber anderer Zubereitung abfielen ließ: Das Vitello lebt ja davon, dass das Fleisch die Würze der darüber und darunter verteilten Sauce aufnimmt. Hier war zwar das in dünne Scheiben geschnittene Kalbfleisch hübsch, ja fast kunstvoll auf dem Teller drapiert, lag aber auf der Sauce, sodass der geschmackliche Übergang ins Fleisch nur mäßig gelang. Gleichwohl hab ich auch schon schlechtere gegessen (drei Punkte).
Die Tagliatelle hingegen waren ein Gedicht, die fruchtig-​scharfe Sauce war durchzogen von Aromen verschiedener frischer Kräuter und unterstrich den feinen Geschmack der Pilze und der reichlich vorhandenen Stücke wirklich zarten Fleischs (4 Punkte Plus). Auf Wunsch meiner Begleiterin gab es noch etwas Brot im Körbchen, fein geröstet.
Das Ambiente
Die alte Senfmühle bietet schon einen wirklich gemütlichen Rahmen. Allerdings muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass nicht alle Vorhänge wirklich perfekt aufgehängt waren oder sauber schienen. Auch der im Lokal ausgelegte Teppich war nicht wirklich frei von Krümeln. Dafür war aber der Tisch nett eingedeckt und komplett sauber! Im Lokal sind einige alte Kästen (sehen sehr einfach aus!) mit Weinflaschen drapiert, darin eine Vielzahl italienischer Weine, die im Lokal wohl auch «so» verkauft zu werden schienen.