Rating des Ortes: 5 Schwabing-West, München, Bayern
Bereits seit 1229 lebten Juden nachgewiesenermaßen in München. So gab es dann auch schon seit 1230 den ersten jüdischen Friedhof in der Stadt, vermutlich in der heutigen Maxvorstadt Dieser wurde dann im Rahmen des Pogroms im Jahr 1442, bei dem die jüdischen Münchner aus der Stadt vertrieben wurden, gemeinsam mit der Synagoge zerstört. Erst viele hundert Jahre später durften sich Juden wieder in München ansiedeln. Im Jahr 1816 erlaubte dann König Max I. Joseph der israelitischen Kultusgemeinde, einen neuen Friedhof an der Thalkirchner Straße in Sendling zu bauen. Bis 1881 wurde er 3 mal erweitert und hat seitdem eine Fläche von ca. 2,5ha. Durch den dichten Baumbewuchs hat der Friedhof für einen jüdischen Friedhof einen eher ungewöhnlichen parkähnlichen Charakter, denn normalerweise werden die Gräber nicht bepflanzt. Die knapp 6000 Gräber sind nach Jerusalem ausgerichtet(also nach Südosten). Im Laufe der Zeit wurde es langsam zu eng auf dem Friedhof, erweitert konnte jetzt nicht mehr werden und so musste eine neue Fläche für die Bestattungen gesucht werden. Diese wurde dann in Freimann gefunden, der neue Friedhof wurde dann 1907 eröffnet und der alte geschlossen. Seitdem fanden auf dem Alten Israelitischen Friedhof nur noch vereinzelte Beisetzungen statt(insbesondere für die Ermordeten des KZ Dachau — deren Gräber werden als«KZ-Gräber» vom Freistaat Bayern gepflegt) In Gedenken an diese wurde dann im Jahr 2008 am Eingang ein Denkmal errichtet, welches aus einem privaten Vermächtnis finanziert wurde. Dieses Denkmal besteht aus mehreren Granitblöcken und wurde von Nikolaus Gerhart erschaffen. Leider ist der Alte Israelitsche Friedhof nicht öffentlich zugänglich. Nur an einigen wenigen Terminen im Jahr bietet die Münchner Volkshochschule Führungen an, die aber immer überbucht sind. Wer also einen Einblick in jüdische Geschichte in München nehmen möchte, sollte sich frühzeitig anmelden und Geduld haben. Ich persönlich warte noch auf die«Einladung»